Lorenzo nicht vom neuen Yamaha-Motor überzeugt

Jorge Lorenzo sah auch in Aragon keine deutlichen Vorzüge beim neuen Yamaha-Motor - Über einen Renneinsatz wurde noch nicht entschieden

(Motorsport-Total.com) - An den beiden Testtagen in Barcelona und im Motorland Aragon setzte Yamaha eine neue Motorversion ein, die die Defizite bei der Beschleunigung ausgleichen soll. Überzeugt waren die Fahrer nicht davon, denn speziell bei der Rundenzeit ist kein Fortschritt zu sehen gewesen. Ob und wann der neue Motor an den Rennwochenenden zum Einsatz kommen wird, ist noch nicht entschieden. Dennoch präsentierte sich Yamaha bei den beiden Tests stark. War Tech-3-Pilot Andrea Dovizioso in Barcelona vorne gewesen, so war es Werksfahrer Jorge Lorenzo in Aragon. Das Honda-Werksteam fehlte allerdings am Mittwoch.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo arbeitet unermüdlich an der Verbesserung der Yamaha M1

"Es war wichtig, hierher zu kommen und zu sehen, wie das Motorrad hier funktioniert", meint Lorenzo. "Am Vormittag war es schwierig die beste Abstimmung zu finden. Für den Grand Prix haben wir dadurch schon viel Zeit gespart. Wir probierten auch den neuen Motor aus. Wir müssen noch schauen, wo er Vor- und wo er Nachteile bietet. Im Moment fanden wir aber keine großen Vorteile", bestätigt der Spanier auch in Aragon die Eindrücke von Barcelona.

Nun steht die Analyse der Daten auf dem Programm. Erst dann wird entschieden ob und wann das neue Triebwerk zum Renneinsatz kommt. "Es ist noch nicht entschieden, weil der Unterschied bei der Rundenzeit und der Performance sehr gering ist." Am Chassis oder der Elektronik wurde in Aragon kaum gearbeitet. "Wir haben uns nur auf den Motor konzentriert." Zum ersten Mal waren auf der noch relativ neuen Strecke in Alcaniz die neuen Motorräder mit 1.000 Kubikzentimetern Hubraum unterwegs.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Barcelona


Lorenzo geht von schnelleren Rundenzeiten aus. "Sie kann zwischen einer halben Sekunde und sieben Zehntelsekunden schneller als die 800er sein. Ich hatte nicht den besten Vorderreifen und hatte speziell in den Bremszonen Schwierigkeiten. Mit einem neuen Reifen könnte ich mich stark steigern." In diesem Jahr ist Yamaha stark aufgestellt, wie auch die guten Leistungen der Tech-3-Fahrer Dovizioso und Cal Crutchlow zeigen.

In der WM ist Lorenzo ein ganz heißes Eisen, denn von 125 Punkten hat er 115 eingestrichen. Ein (fast) perfekter Saisonauftakt. "Ich habe im Vorjahr Ingenieurswesen studiert und ein fantastisches Motorrad gebaut. Darauf bin ich stolz", lacht Lorenzo über die Gründe für die Erfolge. "Das Motorrad ist besser. Man sieht, dass alle Yamaha-Fahrer immer in den Top 6 sind. Honda arbeitet auch. Unser Motorrad ist aber viel konkurrenzfähiger." Entgegen der Spekulationen über einen möglichen Wechsel zu Honda will der Champion von 2010 auch bleiben. "Ich bin bei Yamaha sehr glücklich und möchte bleiben."