Lorenzo: "Ich hatte eine Menge Probleme"

Sturz am Vormittag - Kupplungsdefekt am Nachmittag: Trotz zahlreicher Problem fährt Jorge Lorenzo im Qualifying von Barcelona auf Startplatz drei

(Motorsport-Total.com) - Mit Position drei im Qualifying der MotoGP zum Großen Preis von Katalonien in Barcelona betrieb Jorge Lorenzo (Yamaha) erfolgreiche Schadensbegrenzung. Ein Defekt der Kupplung an der Yamaha M1 führte dazu, dass Lorenzo seinen ersten Versuch im Qualifying abbrechen musste. Erst sechs Minuten vor Ende des Trainings fuhr er seine erste Rundenzeit. Im letzten Umlauf steigerte sich der 25-Jährige dann auf 1:41,566 Minuten und eroberte so mit dem Fallen der Zielflagge den letzten Platz in der ersten Startreihe.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Lorenzo musste sich nach Problemen mit Startplatz drei zufrieden geben Zoom

"Es war zwar nicht der schlimmste Tag in meiner Karriere, aber ich hatte eine Menge Probleme", sagt Lorenzo. Schon das dritte Freie Training am Vormittag war nicht nach dem Geschmack des amtierenden Weltmeisters verlaufen. In Kurve fünf rutschte das Vorderrad seiner Yamaha weg, woraufhin Lorenzo und die Yamaha im Kiesbett landeten. Im Qualifying machten ihm und seinem Team dann ungewohnte technische Probleme zu schaffen.

"Ich habe durch ein Problem mit der Kupplung fünf bis sieben Minuten verloren", berichtet der Spanier. Das kratzte auch an den Nerven des 25-Jährige, der angesichts der herunter tickenden Zeit zunehmend nervöser wurde. "Es ist immer schwierig, ruhig zu bleiben, wenn du keine Rundenzeit gefahren hast. Das bin ich von Yamaha nicht gewohnt, es ist lange her, dass wir im Qualifying solche Probleme hatten", so Lorenzo.

"Ich hatte dann nur zwei Runden, um eine schnelle Zeit zu fahren", schildert der Yamaha-Pilot die Schlussphase von Q2. "Es war nicht einfach, denn das zweite Motorrad fühlte sich nicht exakt gleich wie das erste an, was mich einige Zehntel gekostet hat. Sechs Zehntelsekunden langsamer als die Pole-Zeit zu fahren, hatte ich nicht erwartet", gibt Lorenzo zu. Allerdings sei auch ohne die Probleme der erste Startplatz, den Honda-Pilot Dani Pedrosa mit einer Rekordrunde einfuhr, unerreichbar gewesen.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Barcelona


"Dani ist eine unglaubliche Runde gefahren. Das war nahe an der Perfektion", gratuliert Lorenzo seinem Landmann. "Die Pole-Position war heute aber unmöglich. Ob ich nun auf dem zweiten oder dritten Platz stehe, ist nicht so wichtig." Im morgigen Rennen erwartet der zweimalige Weltmeister wegen der heißen Temperaturen in Barcelona ein anderes Kräfteverhältnis als im Qualifying. "Es ist wärmer als bei jedem anderen Rennen in dieser Saison. Der Unterschied zwischen einer schnellen Runde und einem konstanten Tempo im Rennen ist sehr groß. Das Rennen wird eine völlig andere Geschichte."

"Drei oder vier Fahrer sind ähnlich schnell. Derjenige, der konstanter fährt und mental besser eingestellt ist, wird morgen einen großen Vorteil haben", sagt Lorenzo. Mit einer Solo-Flucht von Pedrosa rechnet der Yamaha-Pilot zwar nicht unbedingt, meint aber: "Man muss sich auf alles gefasst machen." Besondere Motivation wird für Lorenzo morgen der Start vor seinen Heimfans: "Es ist für alle spanische Fahrer positiv, so von den Zuschauern abgefeuert zu werden. Wenn du das zu schätzen weißt, kann es dich voranbringen."