Hayden freut sich über Platz fünf

Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden freut sich nach Platz fünf in Barcelona über sein bestes Qualifyingergebnis in dieser Saison - Für das Rennen sieht es düster aus

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying in Barcelona zog Nicky Hayden seinen besten Startplatz in dieser Saison an Land. Zum ersten Mal lief alles rund und der Ducati-Werksfahrer mischte im dichten Verfolgerfeld der Prototypen mit. Neun Zehntelsekunden fehlten auf die Pole-Position, doch mit Rang fünf ist der Ex-Weltmeister durchaus zufrieden. Bereist im dritten Freien Training glänzte Hayden mit der zweitschnellsten Zeit. "Am Vormittag lief es nicht so schlecht und auch im Qualifying war es nicht so schlecht. Ich bin mit meiner schnellen Runde aber nicht restlos glücklich, weil der letzte Sektor nicht optimal war."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Position fünf ist der beste Startplatz für Nicky Hayden in diesem Jahr Zoom

"Niemand stand mir im Weg herum, denn alle sind ausgewichen. Trotzdem glaube ich, dass ich dort einige Zehntel liegengelassen habe. Die erste Reihe war heute eventuell in Griffweite", meint Hayden über sein Qualifying und hält fest: "Mit neuen Reifen funktioniert das Motorrad sehr gut." Allerdings sind die Prognosen für das Rennen düster: "Ich habe das gleiche Problem wie gestern: Wenn die Reifen nach zwei Runden abbauen und der Grip speziell auf der Flanke nachlässt, dann entstehen große Probleme."

"Das Durchdrehen des Reifen kann ich kontrollieren, aber des fängt stark zu Pumpen an. Deshalb wird es ein hartes Rennen. Die Reifen sind hier für eine Runde gemacht, denn sie sind sehr weich. Ich habe gestern die harte Mischung ausprobiert und hatte damit keinen Erfolg. Heute habe ich diese Mischung erneut ausprobiert, aber es war noch schlimmer. Wenn der harte Reifen nachlässt, dann wird es wirklich schwierig zu fahren."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP in Barcelona, Samstag


"Es war heute heißer und schmieriger, weshalb der harte Reifen schlechter war", berichtet der Ex-Weltmeister. Deshalb tendiert er wie die meisten anderen Fahrer zur weichen Mischung: "In meinem Hinterkopf will ich den Hinterreifen im Auge behalten, damit er nicht zu stark durchdreht und die Temperaturen zu stark steigen. Ich starte als Fünfter und will nicht überholt werden. Vielleicht muss ich das Motormapping rascher verstellen und vielleicht brauchen wir einen größeren Unterschied zwischen den Mappings, als bei den anderen Strecken."

Nicky Hayden

Für das Rennen bereitet Nicky Hayden der Reifenverschleiß Sorgen Zoom

"Jeder Kurs ist anders, aber ich glaube, dass ich nach drei, vier Runden das Mapping wechseln werde." Und wie entscheidet Hayden, dass der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen ist? "Das entscheide ich mehr nach dem Gefühl. Es gab heute auch einige positive Aspekte. Nun müssen wir sehen, was wir morgen im Warmup noch machen können, damit der Reifen länger hält." Hayden hatte am Ende Glück, dass andere Fahrer auf seiner schnellen Runde auswichen.

Doch warum ergeben sich diese großen Züge überhaupt, wenn die Strecke für lediglich zwölf Fahrer offen ist? "Man fragt sich natürlich, warum alle zur gleichen Zeit auf die Strecke gehen. Wenn man sich ziehen lässt kann das speziell für die langsameren Leute ein großer Unterschied sein", erläutert Hayden. "Danis Runde war heute sehr beeindruckend, aber sonst hat man gesehen, dass zwei Zehntel viel wert sind - mich eingeschlossen."

Hayden gefällt das neue Qualifyingformat

"Es sind nur 15 Minuten Zeit zur Verfügung und die Dinge können sich rasch drehen. Für die Experten vor dem Fernseher ist es einfach. Wer hat bei Lorenzo gedacht, dass er ein technisches Problem hat? Man kann einen kleinen Plan haben, aber es ist schwierig durchzuplanen, weil sich alles rasch ändert." Pedrosa verbesserte auch den Rundenrekord von Casey Stoner aus dem Jahr 2008.

Vermisst Hayden die Qualifying-Reifen."Ja, weil sie viel Spaß gemacht haben. 1:40,8 ist mit Rennreifen eine sehr schnelle Runde. Mit den Qualifying-Reifen konnte man viel mehr pushen. Auch der Vorderreifen machte einen großen Unterschied aus. Wenn die Reifen auf Kursen wie hier und Phillip Island, wo viel in Schräglage gefahren wird, funktionierten, dann hat es viel Spaß gemacht. Das würde ich gerne wieder einmal ausprobieren", schwärmt der 31-Jährige von der Vergangenheit.

Generell findet das neue Qualifyingformat auch bei Hayden Anklang: "Es ist nicht einfacher, aber es erreicht das, was sie damit bezwecken wollten. Für die Fans und auch für die Fahrer ist es aufregender. Manchmal ist es schwierig. Generell gefällt es mir. Auch die langsameren Fahrer erhalten ihre Fernsehzeit. 15 Minuten ist nicht lange, aber man sollte eine schnelle Runde zusammenbringen. Manchmal ist es schwierig und für mich war es nicht so erfolgreich, aber ich habe bis jetzt von noch niemandem gehört, dass ihm das Format nicht gefällt."