• 30.11.2007 11:47

  • von David Pergler

Lorenzo fühlt sich immer sicherer im Sattel

In Malaysia war der Ausritt auf der Yamaha noch ein zähes Unterfangen für Jorge Lorenzo, doch nun fasst er immer festeren Tritt in der Welt der MotoGP

(Motorsport-Total.com) - Jorge Lorenzo fühlt sich auf seiner Yamaha immer besser. Während sich der MotoGP-Neuling in Malaysia noch ganz hinten herumschlagen musste und aus seinen Statements latenter Frust hervorstach, demonstrierte er in Jerez, dass er aus dem Abenteuer in Fernost gelernt hat und das schlug sich in wesentlich schnelleren Rundenzeiten nieder - allmählich zeigt der 26-Jährige sein wahres Potenzial und das seiner Yamaha.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Der Erfahrungsschatz von Jorge Lorenzo wächst und gedeiht

Lorenzo selbst bestätigt die Eindrücke, die ein außenstehender Beobachter sammeln kann: "Heute habe ich mich noch besser als gestern gefühlt und habe eine sehr gute Testsession absolviert. Gestern hatte ich noch etwas Schmerzen aufgrund der Anzahl an Runden, welche ich Tags zuvor gefahren bin. Aber heute ging es mir wieder gut und alles hat prima geklappt. Ich fühle mich auf der M1 nun sehr wohl und hatte während der Rennsimulation sehr positive Eindrücke."#w1#

"Die Rundenzeiten werden immer schneller und schneller, das bedeutet, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", freut sich der Spanier. Sein Erfahrungsschatz ist nicht mehr so weiß und unbeschrieben wie seine Yamaha: "Die Traktion an der Hinterachse wird immer besser, nicht zuletzt auch dank der neuen Reifen, welche Michelin geliefert hat, ich bin überaus zufrieden. Ich habe es ernsthaft nicht wirklich erwartet, während der Rennsimulation so schnell unterwegs zu sein, es ging über meine Erwartungen hinaus."

"Am Ende des dritten Tages kann ich sagen, dass es eine sehr gute Testsession war und mein Gesamtgefühl ist verständlicherweise besser, als es nach Sepang der Fall war", betont der Yamaha-Pilot die Fortschritte. "Wir haben noch immer viel Arbeit vor uns, aber die Atmosphäre in der Garage ist fokussiert, entspannt und hochprofessionell. Ich bin sicher, dass wir all unsere Ziele erreichen werden, bevor die Saison losgeht. Ich freue mich darauf, im Januar wieder in Sepang zu fahren, um neue Motorenspezifikationen zu testen und noch schneller zu fahren."

Nakajima: Es ist noch Raum nach oben offen

Teammanager Daniele Romagnoli lobt seinen Schützling: "Jorge verbessert sein Gefühl für das Motorrad immer mehr und mehr und jetzt können wir sagen, dass er sich darauf wirklich wohl fühlt." Dass Lorenzo zum Schluss noch so auftrumpfen konnte, hat folgenden Grund: "Er hat zwei Qualifikationsreifen-Mischungen getestet, dadurch konnte er seine Rundenzeiten noch um eine Sekunde steigern. Wir halten das für ein exzellentes Resultat."

Yamaha-Direktor Masahiko Nakajima bestätigt die Eindrücke seines Fahrers: "Wir sind auf dem richtigen Weg, unser großes Ziel zu erreichen, nämlich das Motorrad an seinen Fahrstil anzupassen. Jorge hat uns sein Talent und sein Potenzial offenbart, er hat demonstriert, dass er wirklich die Fähigkeiten dazu hat, uns gute Daten zu liefern, um uns in der kommenden Saison zu helfen."

Dabei darf man nicht vergessen, dass er in Sachen Reifen vollkommen andere Daten liefern kann, als Teamkollege Valentino Rossi, welcher "seine Seele an Bridgestone verkauft" hat. Die Testarbeit ruht also teilweise auch auf seinen Schultern. Doch das klappt laut Nakajima ganz gut: "Wir sind noch immer dabei, die Basis seines bevorzugten Setuptyps zu definieren, aber es wird immer offensichtlicher, dass sich sein Fahrstil immer mehr an den der anderen MotoGP-Piloten angleicht. Er bremst besser und erzielt höhere Kurvengeschwindigkeiten. Und dabei haben wir noch immer nicht das ideale Setup gefunden. Jetzt wissen wir, wie wir das Bike weiter verbessern müssen."