• 28.10.2008 15:07

  • von Roman Wittemeier

Lorenzo formuliert Titelansprüche für 2009

Jorge Lorenzo will nach seiner Debütsaison in der MotoGP bereits im zweiten Jahr voll angreifen: "Ich habe viel hinzugelernt"

(Motorsport-Total.com) - Jorge Lorenzo ist zu Beginn des Jahres in der MotoGP eingeschlagen wie eine Bombe. Der junge Pilot von der Sonneninsel Mallorca präsentierte sich zum Start extrem cool und überzeugte mit drei Pole-Positions und drei Podestplätzen (darunter ein Sieg) in den ersten drei Rennen nach seinem Wechsel auf die Yamaha M1. Doch der Traum vom schnellen Erfolg war im Sommer ausgeträumt. Lorenzo legte reihenweise heftige Stürze hin und die schwankenden Leistungen von Reifenlieferant Michelin halfen auch nicht besonders.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Markenzeichen Dauerlutscher: Jorge Lorenzo hat 2009 in der MotoGP viel vor

"Ich habe viel hinzugelernt", gab der Spanier im Interview mit 'Italia1' zu Protokoll, "nicht nur im professionellen Bereich, sondern auch im persönlichen Bereich. Es war ein hartes Jahr mit vielen Lektionen, vielen Unfällen, vielen internen Problemen." Lorenzo fühkte sich nicht nur teils von Michelin im Stich gelassen, sondern auch die totale Abschottung von Teamkollege Valentino Rossi, der Bridgestone fuhr, tat ihr Übriges.#w1#

"Das alles macht mich nur noch härter", bemühte der junge Yamaha-Pilot einen alten Spruch. "Das wird für die Zukunft nur gut sein." Der Schlüssel für den großen Erfolg sehe er in Konstanz - eben genau das, was er 2008 noch nicht zu leisten vermochte. "Die Konstanz ist Grundlage für den Erfolg. Man muss regelmäßig auf dem Podium stehen. Wenn du mal Vierter oder Fünfter bist, ist das auch nicht schlimm. Man muss konkurrenzfähig sein und ich glaube, mit den neuen Einheitsreifen wird es weniger verwirrend."

Endlich darf Lorenzo mit gleichen Waffen gegen die Konkurrenz ankämpfen. Beim ersten solchen Vergleich im Rahmen der Testfahrten in Valencia klappte dies jedoch noch nicht allzu gut. Während Rossi Kurzarbeit an den Tag legte und trotzdem in 1:32.921 Minuten auf Rang drei der Zeitenliste fuhr, war Lorenzo über eine halbe Sekunde zurück und belegte am Ende des Tages Rang sieben.

Dennoch erklärte er nach der Session: "Ich bin glücklich, weil endlich alle den gleichen Reifen fahren." Wenn man in Betracht zieht, dass Lorenzo erstmals mit Bridgestone-Pneus ausrückte, relativiert sich der Abstand zum Champion. Allerdings ließ der ehemalige zweifache 250er-Weltmeister die selbst geforderte Konstanz erneut vermissen: er crashte. "Es war mein Fehler. Ich bin am Kurvenausgang zu sehr ans Gas gegangen und Reifen waren noch kalt. Zum Glück habe ich mir nicht wehgetan und konnte weiterfahren."