Livio Suppo: "Suzuki der beste Kompromiss zwischen Ducati und Honda"

Als neuer Teammanager muss Livio Suppo das Suzuki-Team zunächst kennenlernen - Finanziell glaubt er nicht, dass die japanische Marke einen Nachteil hat

(Motorsport-Total.com) - Ende 2017 verließ Livio Suppo das MotoGP-Fahrerlager. Nun ist der Italiener wieder zurück und hat die Funktion des Teammanagers bei Suzuki übernommen. Wie war bisher seine Einschätzung von außen auf dieses Team? "Schwierig zu sagen. Als ich allen vorgestellt wurde, habe ich gemeint, dass Suzuki wie der beste Kompromiss zwischen Ducati und Honda auf mich wirkt."

Titel-Bild zur News: Joan Mir

Suzuki hat keinen großen Hauptsponsor Zoom

"Es ist ein japanisches Team, aber mit vielen italienischen Gepflogenheiten. Mein erstes Gefühl lautet, dass Suzuki ein Kompromiss zwischen einer japanischen und einer italienischen Firma ist", findet Suppo. Bei den Werksteams von Ducati und Honda war er bereits in leitenden Funktionen.

Finanziell besteht allerdings ein Unterschied. Ducati setzt aktuell mit acht Motorrädern die meisten im Feld ein. Suppo war bis Ende 2009 beim italienischen Team. Als Tabakwerbung noch nicht verboten war, wurde Ducati von Philip Morris (Marlboro) gesponsert.

Honda hat als größter Motorradbauer der Welt ohnehin genügend Ressourcen zur Verfügung und mit Repsol einen potenten Sponsor. Bei Suzuki gibt es keinen großen Hauptsponsor, sondern mehrere kleine. Hauptsächlich trägt Suzuki selbst die Kosten für das MotoGP-Projekt.

Suppo glaubt nicht, dass der finanzielle Rahmen perspektivisch gesehen ein Problem darstellt: "In den vergangenen 20 Jahren hat die Dorna gemeinsam mit der MSMA Schritt für Schritt die Regeln geändert, um die Kosten zu senken."


Fotostrecke: Suzuki: Alle MotoGP-Fahrer seit 2002

"Seit 2012 gibt es den gleichen Hubraum. Das hilft auch dabei, die Kosten zu senken. Für die Elektronikentwicklung kann man nicht viel Geld ausgeben, weil es die gemeinsame Software gibt", zählt Suppo Parameter im Reglement auf.

"In der Formel 1 hat wahrscheinlich das Team mit dem meisten Geld die größten Erfolgschancen. In der MotoGP ist es Gott sei Dank nicht so. Das Level der Fahrer und der Motorräder ist sehr eng beisammen. Aprilia hat offenbar das kleinste Budget und sie sind trotzdem konkurrenzfähig."

Deshalb ist Suppo überzeugt: "Ich denke, aus technischer Sicht sind die Ressourcen von Suzuki groß genug, um ein gutes Motorrad zu bauen. Das haben sie in den vergangenen Jahren bewiesen." Ein Satellitenteam ist in näherer Zukunft nicht geplant.

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