Jorge Martin Fünfter in Assen: "Hatte den Speed, um zu gewinnen"
Pramac-Fahrer Jorge Martin fährt am Sonntag in Assen in die Top 5 - Sein schlechter Startplatz verhagelt ihm laut eigener Aussage den Sieg
(Motorsport-Total.com) - Noch am Sachsenring war Jorge Martin mit dem Sieg im Sprint- und im Sonntagsrennen der Abräumer des Wochenendes und sicherte sich die maximale Punkteausbeute. In Assen konnte der Pramac-Ducati-Pilot diesen Erfolg jedoch nicht wiederholen, auch wenn er den Speed gehabt hätte, wie er sagt.

© Motorsport Images
Jorge Martin machte sich das Leben in Assen mit einer schlechten Quali schwer Zoom
Doch seine Chancen auf den Sieg schwanden schon im Qualifying am Samstag, als er sein Motorrad auf der ersten fliegenden Runde wegschmiss. Zwar rückte er mit seinem Zweitbike noch einmal aus, es reichte aber nur für Startplatz zehn.
"Wenn man von Platz zehn startet, ist es einfach unmöglich zu gewinnen. Das war mir schon vor dem Rennen klar", sagt Martin, "aber ich bin trotzdem zufrieden."
Nach Platz sechs im Sprint fuhr er am Sonntag in die Top 5. Auf das Podium fehlte am Ende nicht viel. "Ich hatte keinen tollen Start, konnte in den ersten zwei, drei Runden aber wieder aufholen", blickt der Spanier zurück. "Sobald ich freie Fahrt hatte, konnte ich gemessen an den Bedingungen ein starkes Tempo fahren."
Martin holt auf, kommt aber nicht vorbei
"Ich habe 2,5 Sekunden auf Pecco (Bagnaia; Anm. d. R.) an der Spitze gutgemacht", rechnet Martin vor. So konnte er auch zu der Gruppe vor ihm mit Brad Binder (KTM) und Aleix Espargaro (Aprilia) aufschließen. "Bei noch drei zu fahrenden Runden war ich dran, aber es war zu schwierig zu überholen", sagt er.
"Ich war schon etwas müde und auch die Reifen ließen nach. Es war deshalb auch einfach ein bisschen riskant, um den vierten Platz zu kämpfen." Deshalb habe er versucht, das Rennen gut zu Ende zu bringen und die Punkte mitzunehmen.
Mit einem besseren Qualifying, da ist sich der Pramac-Pilot sicher, hätte er um den Sieg kämpfen können: "Am Samstag hatte ich nicht den Speed. Aber im Rennen hatte ich den Speed, um zu gewinnen. Deshalb tut das Qualifying natürlich weh."
"Im Sprint war Platz sechs für mich das Maximum, aber im Rennen hatte ich den Speed, um zu gewinnen. Darüber bin ich glücklich, aber nicht über die Platzierung. Ich denke, wenn ich an den Samstagen steigere, werde ich in jedem Rennen um den Sieg kämpfen können", blickt er zuversichtlich in die Zukunft.
Darum wurde Martin nicht bestraft
Für Verwirrung sorgte nach dem Rennen, dass Martin nicht wie Binder für Missachtung der Tracklimits bestraft wurde. Denn der Pramac-Pilot fuhr in derselben Kurve wie sein Konkurrent über die grün lackierte Fläche, blieb aber straffrei, während Binder seinen dritten Platz an Aleix Espargaro verlor.
"Ich habe versucht, super nah (an Espargaro) dran zu sein, und wenn man jemanden vor sich hat, sieht man nicht viel, nur sein Motorrad. Deshalb war das vielleicht das einzige Mal, dass ich im Rennen das Grün berührt habe", erklärt Martin.
Dass er ungestraft blieb, kommentiert er so: "Der nächste Fahrer (Alex Marquez) war aber zehn Sekunden entfernt. Also machte es keinen Sinn, mich zu bestrafen."
Tatsächlich greift die automatische Strafe für Tracklimits-Vergehen in der letzten Runde dann, wenn sich der Fahrer dahinter in Schlagdistanz befindet oder der Fahrer, der den Verstoß begangen hat, anschließend überholt. Beides traf bei Martin nicht zu - auch weil er sich in weiser Voraussicht bewusst zurückhielt.
"Auch wegen dieses Fehlers habe ich in der letzten Runde nicht mehr so viel versucht, weil sie mich wieder einen Platz zurückversetzt hätten. Ich habe diesen Fehler gemacht, deshalb habe ich nicht versucht, Aleix zu überholen, aber ich denke, es wäre ohnehin schwierig gewesen, es überhaupt zu probieren."


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