Jorge Lorenzo: "Valentino verdient den Sieg"

Nach dem Assen-Rennen verweigerte Jorge Lorenzo die Aussage zum Vorfall bei der Dutch TT, doch nach ein paar Tagen hat der WM-Zweite eine klare Meinung

(Motorsport-Total.com) - In der Pressekonferenz nach der Dutch TT in Assen drehte sich alles um das Duell zwischen Marc Marquez und Valentino Rossi. Während Rossi überzeugt war, alles richtig gemacht zu haben, ließ Marquez mit viel Ironie durchblicken, dass er mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist und sich um den Sieg betrogen fühlt. Jorge Lorenzo, der in Assen Dritter wurde, beobachtete das Geschehen mit einem Grinsen im Gesicht und verweigerte die Aussage, als er zum Manöver in der letzten Schikane befragt wurde.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Jorge Lorenzo

Harmonie bei Yamaha: Valentino Rossi und Jorge Lorenzo haben ein gutes Verhältnis Zoom

Mit etwas Abstand äußert sich Lorenzo nun doch noch zum Zweikampf zwischen Rossi und Marquez: "Nach dem Rennen wurde ich gefragt, konnte aber nichts sagen. Ich sah den Vorfall nur vom Motorrad aus auf den großen Leinwänden. Nun konnte ich es mir ein paar Mal anschauen", bemerkt der WM-Zweite, der überzeugt ist, dass die Rennleitung richtig handelte.

"Man darf die Schikane nicht abkürzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Doch Marc verursachte einen heftigen Kontakt mit Valentino. Vale fuhr als Führender in die Schikane. Ich denke, dass er in diesem Fall den Sieg verdient hat", erklärt Lorenzo, der die Dutch TT gewonnen hätte, wenn Marquez und Rossi in der Schikane gestürzt wären, im Gespräch mit 'MotoGP.com'.

Teammanager Wilco Zeelenberg vertritt eine ähnliche Meinung. Der Holländer bezweifelt, dass Rossi die Aktion bewusst provozierte. "Nein, sicher nicht. Vale bremste spät und wählte die normale Linie, um in die Kurve einzubiegen. Als Marc ihm rutschend nahe kam, hatte er keinen Platz mehr", schildert Zeelenberg. "Valentino kam nicht mehr in die Kurve und fuhr geradeaus."


Fotos: Yamaha, MotoGP in Assen


"Hätte er seine Linie gehalten, wären vermutlich beide gestürzt. In solch einer Situation gibt es nur eine Möglichkeit. Man muss das Motorrad aufrichten und geradeaus fahren. Man bekommt das Motorrad ja nicht in zehn Metern komplett abgebremst", stellt Zeelenberg klar. "Valentino kürzte ab, doch wenn man sich den Zeitpunkt des Vorfalls genau ansieht, dann erkennt man, dass er vor Marc war. Es war eng, doch Vale war vorn. Es wäre eine andere Geschichte, wenn Marc zu diesem Zeitpunkt geführt hätte."