• 04.05.2017 20:14

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Jorge Lorenzo übt sich in Geduld: "Arbeite härter denn je"

Für Jorge Lorenzo ist sein Heimrennen in Jerez eine weitere Chance, mit der Ducati ins Reine zu kommen - Der Spanier sieht kleine Fortschritte und lobt sein Team

(Motorsport-Total.com) - Einen Grund zum Feiern hatte Jorge Lorenzo schon vor dem Start in das Rennwochenende von Jerez. Der Spanier feiert an diesem Donnerstag seinen 30. Geburtstag. "30 Jahre sind eine Menge. Aber man sagt ja, 30 ist das neue 20. Insofern fühle ich mich gut", kommentiert er sein rundes Jubiläum in der Pressekonferenz zum Großen Preis von Spanien. Nur allzu gern würde er dieses mit einem guten Ergebnis am Sonntag krönen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo kämpft bei Ducati um den Anschluss, doch Jerez liegt dem Spanier Zoom

Doch auch nach drei Saisonrennen hadert der Ducati-Pilot noch mit seinem neuen Arbeitsgerät. "Die Saison ist für mich nicht sehr gut gestartet. Zudem waren die Erwartungen sehr hoch. Aber die Dinge sind nicht so einfach, wie sie vielleicht scheinen", fasst er die vergangenen Monate zusammen. "Es braucht mehr Zeit, bis ich mich an dieses sehr schwierige und spezielle Motorrad gewöhnt habe. Aber es geht in kleinen Schritten voran."

So konnte Lorenzo in Austin vor zwei Wochen erstmals direkt in Q2 einziehen und wurde auf Startplatz sechs schließlich beste Ducati. Im Rennen schaffte es der 30-Jährige als Neunter unter die Top 10. "Ich bin drei Sekunden hinter Andrea (Dovizioso; Anm. d. R.) ins Ziel gekommen. Und er ist schon fünf Jahre bei Ducati und kennt das Bike sehr gut", zieht Lorenzo den Vergleich zum erfahreneren Teamkollegen, der auf Rang sechs landete.

Lorenzo bei Ducati "glücklicher als je zuvor"

Dovizioso zeigt sich von den Problemen, die Lorenzo mit der Desmosedici hat, indes nicht überrascht. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' verrät der Italiener: "Ich habe das erwartet, aus mehreren Gründen. Sein Fahrstil ist ganz anders, als es die Ducati verlangt. Außerdem kenne ich unsere Einschränkungen, die er nicht kannte. Er hat das nicht erwartet und man sieht das Ergebnis." Allerdings hatte auch Dovizioso zu Saisonbeginn zu kämpfen.


Fotos: Ducati, MotoGP in Austin


Lorenzo selbst betont: "Auch wenn es noch nicht das perfekte Motorrad für meinen Fahrstil ist, komme ich dem näher und näher. Ich werde schneller und fühle mich wohler. Daran arbeite ich hart, härter denn je. Und ich werde alles tun, was nötig ist, um mit der Ducati künftig konkurrenzfähig zu sein." Nach eigenem Bekunden ist er dort trotz der Hindernisse glücklicher als je zuvor und spürt starken Rückhalt vom gesamten Team.

"Sie unterstützen mich sehr, geben mir alles, was ich brauche", schwärmt er. "In Argentinien bin ich in der ersten Runde gestürzt und habe danach vielleicht nicht die glücklichste Geste gemacht, aber sie sind ruhig geblieben. Das zeigt, welches Vertrauen sie in mich haben. Das freut mich und ich werde versuchen, ihn so bald wie möglich gute Ergebnisse zu liefern." In Termas de Rio Hondo hatte er sein Bike nach einem Sturz wütend fallen lassen.

Jerez für Lorenzo "eine gute Strecke"

Das soll ihm in Jerez beim Heimrennen nicht passieren. Zwar weiß Lorenzo, dass die Strecke nicht die beste für Ducati ist, "aber für mich und meinen Fahrstil schon", ist er sich sicher. "Ich hatte hier in der Vergangenheit viele gute Rennen und konnte in der MotoGP ein paar Mal gewinnen. Ich stand neun Jahre lang in der ersten Reihe. Für mich ist es eine gute Strecke." Insgesamt konnte der 30-Jährige hier sieben Podien feiern, darunter drei Siege.

Dass es dafür diesmal nicht reichen wird, dessen ist sich der Ducati-Pilot bewusst. Dennoch gibt er sich kämpferisch: "Ich werde die Schwierigkeiten, die wir hier mit Sicherheit haben werden, mit meiner Motivation kompensieren." Große Vorteile aus einem privaten Test Ende März in Jerez werde er jedoch nicht ziehen können. "Wir haben meine Sitzposition in der Zwischenzeit stark verändert. Ich bin sehr gespannt, sie hier auszuprobieren", sagt Lorenzo.