Jorge Lorenzo: "Heute war kein Tag, um den Sieg anzugreifen"

Für Jorge Lorenzo steht in Austin eine sichere Zielankunft im Mittelpunkt - Dem Weltmeister wird bereits früh klar, dass er nicht mit Marc Marquez kämpfen kann

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Crash in Argentinien hatte Jorge Lorenzo in Austin vor allem ein Ziel: Bloß nicht schon wieder stürzen! Daher war es für den Spanier psychologisch mehr als ungünstig, dass er im Warmup vor dem Rennen erneut zu Boden ging - bereits zum dritten Mal in dieser Saison. "Nach dem Crash im Warmup war es schwierig, den Glauben daran zu behalten, dass ich um das Podium kämpfen kann", gibt Lorenzo zu. Letztendlich holte der Weltmeister aber trotzdem einen wichtigen zweiten Platz.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo kann mit seinem zweiten Platz in Austin sehr gut leben Zoom

"Ich bin sehr glücklich, dass ich das Rennen beendet habe. Die Bedingungen waren heute sehr kompliziert", atmet Lorenzo durch und erklärt: "Das Problem war, dass ich nicht richtig bremsen konnte. Darum machte ich in der ersten Kurve und in der Haarnadel Fehler, als ich die Führung übernehmen wollte. Ich hoffte, dass ich schneller sein würde, aber das war heute unmöglich."

"Heute war nicht der richtige Tag, um den Sieg anzugreifen", stellt der Yamaha-Pilot klar und verrät: "Das wusste ich ab der siebten oder achten Runde. Also wollte ich das Rennen nur beenden und die Punkte mitnehmen. Andere Piloten, die auch um die Meisterschaft kämpfen, sind gestürzt. Vielleicht werden wir in diesem Jahr mehr Fehler sehen als in den vergangenen vier oder fünf Jahren."

"Ich hatte während des gesamten Wochenendes viel Selbstvertrauen auf der Bremse. Aber heute mit dem harten Hinterreifen und dem vollen Tank war es sehr schlecht", grübelt Lorenzo und erklärt: "So etwas passiert manchmal. In Katar war ich schneller als erwartet, und hier war das Gegenteil der Fall. Ich war viel langsamer als erwartet. Aber alle hatten heute Probleme."

Lorenzo reist als WM-Zweiter zum Europaauftakt nach Jerez in zwei Wochen. "Vergangenes Jahr hatten wir nach dem Rennen hier (nach dem dritten Saisonrennen; Anm. d. Red.) 29 Punkte Rückstand. Jetzt sind es nur 21", erklärt der optimistische Weltmeister, der die Lücke zu Spitzenreiter Marc Marquez in den kommenden Rennen schließen möchte. Der Druck wird allerdings nicht kleiner, denn auch da kann sich Lorenzo keine weiteren Stürze erlauben.