Jorge Lorenzo frustriert: "Mir fehlt das Glück"
In Motegi ist Jorge Lorenzo im Nassen der Schnellste, doch sein Tempo zu Beginn kostet ihn am Ende auf abtrocknender Strecke den Sieg - Der Frust sitzt tief
(Motorsport-Total.com) - "Ich muss enttäuscht sein, weil mir das Wetter wieder nicht geholfen hat, das bestmögliche Ergebnis zu holen", sagt ein sichtlich frustrierter Jorge Lorenzo nach dem Grand Prix von Japan in Motegi. Mit dem dritten Platz büßte er weitere vier WM-Punkte auf seinen Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi ein. In den verbleibenden drei Saisonrennen muss Lorenzo 18 Punkte aufholen, wenn er zum dritten Mal MotoGP-Weltmeister werden will.

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Besonders glücklich war Jorge Lorenzo nach dem dritten Platz nicht Zoom
Seit der Sommerpause in Indianapolis ist Lorenzo der schnellste Mann im Feld, doch er konnte von sechs Rennen nur zwei gewinnen. Mit Ausnahme des Sturzes in Misano machte Lorenzo praktisch alles richtig. Spielen ihm nur die Umstände nicht in die Karten? "Im Trockenen war ich der Schnellste und ich glaube, ich hätte die beste Pace gehabt", sagt er über seine Chancen, wenn es in Motegi am Sonntag nicht geregnet hätte.
Aber auch die nasse Piste bereitete Lorenzo diesmal keine Probleme. Er strafte seine Kritiker Lügen und zeigte eine souveräne Performance. In den ersten Runden zog er Rossi um bis zu drei Sekunden weg und kontrollierte das Rennen makellos. "Aber wieder haben sich die Bedingungen geändert und die Strecke trocknete", seufzt Lorenzo und fügt hinzu: "Ich glaube, dass ich deshalb das Rennen nicht gewonnen habe."
"Ich bin das gleiche Rennen wie Antonelli und Zarco gefahren, aber ich hatte nicht das gleiche Glück, dass es komplett nass geblieben ist", spricht Lorenzo die Rennen der beiden kleinen Klassen Moto3 und Moto2 an. In der zweiten Rennhälfte hatte der 28-Jährige große Mühe und war chancenlos gegen Dani Pedrosa (Honda) und Rossi. Im Parc Ferme zeigte sich, dass Lorenzos Vorderreifen viel stärker verschlissen war.
War es im Rückblick ein Fehler, in den ersten Runden so ein hohes Tempo zu forcieren? "Wenn ich gewusst hätte, dass die Strecke trocknen würde, dann hätte ich am Anfang nicht so hart gepusht. Ich denke, dass alle geglaubt haben, es bleibt bis zum Ende nass. Ich habe gemacht, was ich tun musste", betont Lorenzo. Dass er der schnellste Mann im Feld war, rächte sich am Ende. Deshalb meint er: "Mir hat durch die Umstände das Glück gefehlt und ich habe weitere Punkte verloren."
"Trotzdem habe ich in dieser schwierigen Situation das Mögliche herausgeholt und nur vier Punkte verloren. Wenn ich in Kurve 3 gestürzt wäre, hätte ich 20 Punkte verloren", versucht Lorenzo den positiven Aspekt zu sehen. Trotz 18 Punkten Rückstand ist die WM für ihn noch nicht verloren. Lorenzo kennt seine Qualitäten: "Im Trockenen bin ich sehr stark und jetzt auch im Nassen. Das heißt, dass ich in den nächsten drei Rennen um den Sieg kämpfen kann. Das gibt mir das Selbstvertrauen, dass ich immer noch die Weltmeisterschaft gewinnen kann."

