Jonathan Reas Plan geht auf: "Wollte Holeshot gewinnen"

Chaz Davies sucht Gründe für seine Chancenlosigkeit gegen Jonathan Rea - Dieser setzt seinen Plan um, geht aber von einem schwierigen Sonntagsrennen aus

(Motorsport-Total.com) - Der Triumphzug von Jonathan Rea hält in der Superbike-WM weiter an. Der Chang International Circuit ist eine Paradestrecke für den Weltmeister. 2015 gewann er bei der Premiere beide Rennen, im Vorjahr wurde er Erster und Zweiter, nun folgte der nächste dominante Sieg. "Ich fühlte mich gut, das Rennen war sehr ruhig", lacht Rea und lobt seine Ninja ZX-10R: "Meine Jungs haben mir ein großartiges Bike gegeben."

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Der Start und die freie Strecke waren für Rea der Schlüssel zum Sieg Zoom

Vor allem seine Pace war extrem konstant. Ab der zweiten Runde fuhr Rea unter 1:34 Minuten und pendelte sich dann zwischen 1:33,4 und 1:33,8 ein. Das kam auch für ihn überraschend: "Ich hatte eine gute Pace, aber das galt in den Trainings auch für Chaz und Marco. Ich wollte unbedingt in Kurve 1 vorne sein und den Holeshot gewinnen. Das ist mir gelungen. Ab Runde fünf hatte ich einen guten Vorsprung. Anschließend versuchte ich meinen Rhythmus zu halten und die Reifen nicht zu sehr zu stressen."

Im Ziel hatte Rea sechs Sekunden Vorsprung auf Chaz Davies. Der Ducati-Werksfahrer war nach der ersten Runde nur Vierter und überholte in der vierten Runde Tom Sykes. Nach 13 Runden ging Davies auch an seinem Teamkollegen Marco Melandri vorbei, aber zu diesem Zeitpunkt war Rea schon lange an der Spitze enteilt. "Ich möchte gewinnen", seufzt Davies geknickt. "In der Früh dachte ich mir, dass ich näher dran sein würde."

Davies hadert: Zu Beginn nicht schnell genug

Reas Taktik ging mit dem gewonnenen Start perfekt auf, während Davies von Startplatz fünf mehr Mühe hatte. "Meine Pace war vor allem zu Beginn nicht gut genug", sucht Davies die Gründe. "Ich konnte nicht so sehr ans Limit gehen wie die anderen. Dazu verlor ich Positionen und hatte dann Mühe beim Überholen. Aus mehreren Gründen war ich am Anfang nicht vorne dabei." Der Rea-Express verzeiht in seiner derzeitigen Form solche Schwächen nicht. "Am Ende war meine Pace gut genug, um noch Platz zwei zu holen."

Davies stand nachdenklich im Parc Ferme und grübelte über Änderungen beim Setup seiner Panigale R. "Mein Gefühl war nicht fantastisch, ich habe im ersten und zweiten Sektor verloren. Das hat mich überrascht. Für morgen müssen wir etwas unternehmen. Wir müssen uns mehrere Dinge ansehen, aber es wird schwierig, über Nacht eine große Änderung vorzunehmen. Wir müssen uns den Motor ansehen, denn am Ausgang der ersten Kurve habe ich bei der Beschleunigung verloren. Außerdem können wir an der Balance des Chassis arbeiten."

Chaz Davies

Drittes Rennen, zum dritten Mal von Rea geschlagen: Chaz Davies Zoom

In der WM führt Rea nun 15 Punkte vor Davies. Das zweite Rennen am Sonntag könnte aber ganz anders verlaufen. Durch die neue Startreihenfolge werden beide nur aus der dritten Reihe angreifen. "Von Startplatz acht wird es morgen noch schwieriger, aber sicher interessanter", geht Davies von einer großen Herausforderung aus. Melandri startet morgen von der Pole-Position und hat auf dem Papier die Favoritenrolle inne.

Und auch Rea weiß, dass es am Sonntag kein Spaziergang zum Sieg wird: "Ich wusste, dass ich heute gewinnen musste. Aus der dritten Reihe wird es morgen sehr schwierig, weil Überholen hier nicht einfach ist. Heute habe ich das Maximum herausgeholt. Die Pace von 1:33 hat mich ehrlich gesagt überrascht. Das ist mir nicht einmal im Training gelungen und heute war es noch heißer. Unser Reifenverschleiß ist sehr gut. Morgen wird es im Verkehr sicher schwierig, diesen Rhythmus zu fahren. Ich werde versuchen, so schnell wie möglich zur Spitzengruppe aufzuschließen. Ich werde mein Bestes geben, aber morgen wird es definitiv schwierig."