Jonas Folger: Genervt vom ständigen Zarco-Vergleich?

Sie sind die stärksten Rookies der MotoGP-Saison 2017: Jonas Folger und Johann Zarco werden oft verglichen - Der Deutsche zieht daraus einen Teil seiner Stärke

(Motorsport-Total.com) - Tech-3-Yamaha erlebt mit seinen Rookies Jonas Folger und Johann Zarco bisher eine echte Traumsaison. Beide standen in ihrem MotoGP-Debütjahr bereits einmal auf dem Treppchen, und das jeweils beim Heim-Grand-Prix: Zarco stürmte in Le Mans auf den zweiten Platz, Folger es ihm auf dem Sachsenring gleich. Dabei führten beide ihr Heimrennen unter dem Jubel der Fans sogar für einige Runden an.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger scheut den Vergleich mit Teamkollege Johann Zarco nicht Zoom

In der WM-Tabelle sind die Tech-3-Piloten erste Verfolger der Werkspiloten von Yamaha, Honda und Ducati. Zarco liegt als stärkster Rookie mit 84 Punkten auf Platz sechs, direkt dahinter rangiert Folger mit 71 Zähler. Dass beide immer wieder miteinander verglichen werden, ist logisch. Bis zum Sachsenring-Podium für Folger schwang dabei auch oft eine leise Kritik am Deutschen mit, der des Öfteren im Schatten des starken Teamkollegen stand.

Entmutigen ließ sich Folger vom ständigen Vergleich aber nicht, ganz im Gegenteil. "Nein, gar nicht. Das wird vielleicht der eine oder andere meinen oder denken, dass mich das nervt", verrät der 23-Jährige im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Für mich persönlich ist das eigentlich nur gut. Ich ziehe mir eben das Positive daraus und sage mir: 'Okay, was der macht, das könnte ich theoretisch auch machen.' Also warum sollte es nicht bei mir funktionieren."

In der ersten Saisonhälfte hatte Folger vor allem während der Startphase häufiger Probleme, sofort den richtigen Rhythmus auf seiner Yamaha M1 zu finden und verlor wichtige Zeit, die er trotz starker Pace in der zweiten Rennhälfte nicht wieder aufholen konnte. Zarco hingegen trumpfte gerade zu Beginn der Rennen oft stark auf und legte damit das Fundament für seine guten Endresultate. Das nahm sich Folger zum Vorbild.


MotoGP am Sachsenring

"Wenn ich jetzt einen anderen Fahrer hätte, der nicht so stark wäre wie der Johann, dann könnte ich meinen, ich bin schon am Limit mit dem Kundenmotorrad und jetzt geht nimmer mehr. Aber man sieht ja einfach, dass es möglich ist. Deswegen wissen wir auch, dass wir uns noch steigern können. Man hat es ja auch schon gesehen, die Ansätze sind da", erklärt Folger, bei dem auf dem Sachsenring der Knoten endgültig platzte.

Johann Zarco

Zarco hinterließ in der ersten Saisonhälfte einen bleibenden Eindruck Zoom

Mit seinem Podestplatz schrieb der MotoGP-Rookie Geschichte. Denn erstmals seit 1971 stand beim Deutschland-Grand-Prix der Königsklasse wieder ein Deutscher auf dem Podium. Da kam auch Teamkollege Zarco zum Gratulieren. In der zweiten Saisonhälfte würde Folger das natürlich gerne wiederholen. "Man muss es einfach nur Tag für Tag abrufen können. Aber ich denke, dass wir auf alle Fälle den Speed haben", sagt er zuversichtlich.

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