Inkorrekter Bikewechsel: Raul Fernandez wütet nach Long-Lap-Penalty

Weil sie sich in der Box nicht an die Markierungen hielten, sind drei Fahrer im Regenrennen von Motegi bestraft worden - Vor allem einer ist richtig sauer

(Motorsport-Total.com) - Gleich drei Fahrer wurden im MotoGP-Rennen von Japan mit einer Long-Lap-Penalty bestraft, weil sie den Bikewechsel nicht korrekt durchgeführt hatten. Nicht korrekt hieß in dem Fall: So bogen vor - und nicht wie vorgeschrieben hinter - einem Schild mit ihrer Nummer, das die Einfahrt markiert, an die Box.

Titel-Bild zur News: Raul Fernandez

Raul Fernandez kann die Long-Lap-Penalty nicht nachvollziehen Zoom

Betroffen waren Maverick Vinales (Aprilia), Cal Crutchlow (Yamaha) und Raul Fernandez (RNF-Aprilia). Letzterer war über die Strafe besonders sauer, denn der MotoGP-Rookie kämpfte um sein bisher bestes Ergebnis in einem Sonntagsrennen.

"Heute bin ich ehrlich gesagt ziemlich verärgert. Wir sind in der besten Meisterschaft, aber die Regel sind manchmal einfach ein Witz", wütet Fernandez. "Ich finde, wir müssen die verdammten Strafen verbessern. Nur weil man die Linie vor seiner Box einmal zu früh überquert, wird man bestraft. Das ist ein Witz."

Fernandez: "Aus meiner Sicht ist das bescheuert"

"Okay, wenn das drei, viermal passiert. Aber da beim ersten Mal gleich eine Long Lap Penalty auszusprechen, ist aus meiner Sicht bescheuert", findet der Spanier klare Worte.

"Ich bin sehr glücklich mit der Arbeit, die wir über das Wochenende hinweg geleistet haben. Das Team hat einen großartigen Job gemacht. Wir kämpften um ein Top-6-Ergebnis. Ich war hinter Zarco, er war Sechster, ich Siebter. Aber die Strafe war in diesem Moment nicht richtig. Das müssen wir verbessern."

Fernandez stellt klar: "Normalerweise drücke ich mich nicht so aus, aber ich bin wirklich sauer. Ich weiß, dass es wahrscheinlich nichts ändern wird, aber ich muss das sagen."

Zwei Sekunden Strafe wegen eines halben Meters

"Wenn du das ganze Wochenende kämpfst, mit 20 Leuten in deiner Box, die dich unterstützen, können sie dir dein Rennen nicht einfach mit einer Long-Lap-Penalty zerstören, nur weil du einmal zu früh abgebogen bist." Dafür seien auch die Umstände des Bikewechsels gleich zu Beginn des Rennens mitverantwortlich.

"Ich konzentrierte mich darauf, nicht mit einem anderen Fahrer zu kollidieren, denn es sind ja fast alle gleichzeitig an die Box. Also bin ich etwas früher abgebogen, vor meiner Markierung. Und dafür bekomme ich zwei Sekunden. Das ist ein Witz."


MotoGP: Grand Prix von Japan (Motegi) 2023

Zwar räumt Fernandez ein, dass das Anfahren der Box kurz vor der Markierung nicht korrekt gewesen sei, betont aber: "Es war auch mein erstes Flag-to-Flag-Rennen und es ging um weniger als einen Meter. Das ist doch keine Long-Lap-Penalty. Für weitaus schlimmere Vergehen bekommen Fahrer nur eine Verwarnung."

Crutchlow: Konnte meine Markierung nicht sehen

Nach Absitzen der Strafe konnte sich der RNF-Pilot im Rennen mit Platz neun immerhin noch zwei Punkte sichern. Crutchlow belegte nach seiner Long Lap Rang 13. Bereits am Samstag im Sprint hatte der Yamaha-Testfahrer wegen wiederholter Missachtung der Tracklimits einmal durch die lange Runde fahren müssen.

"Ich habe zwei Rennen und zwei Long Laps absolviert! Das muss eine Premiere sein", witzelt der Brite und erklärt: "Es stand jemand vor meinem Boxenschild, also der Markierung, nach der man einbiegen muss. Ich konnte sie nicht sehen."

"Deshalb fuhr ich auf der falschen Seite daran vorbei und bekam die Long Lap. Ich hatte erst gar keine Ahnung, warum ich die Strafe bekam. Ich dachte, sie hätten einen Fehler gemacht oder ich hätte jemanden berührt, ohne es zu merken... Es war wirklich ein verrücktes Rennen", resümiert der Wildcard-Starter.

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