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Hondas MotoGP-Tief: Marc Marquez erklärt, warum die Japaner leiden

Nach dem souveränen Titelgewinn in der MotoGP-Saison 2019 erlebt Honda schwierige Zeiten: Ex-Weltmeister Marc Marquez kann das Tief gut begründen

(Motorsport-Total.com) - Vor drei Jahren stellte Honda-Pilot Marc Marquez seinen bisher letzten Titel in der MotoGP sicher. Doch mit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie und der Verletzung von Marquez ging es für Honda im freien Fall bergab. In diesem Jahr brachte der größte Motorradhersteller der Welt ein grundlegend überarbeitetes Motorrad - mit bisher überschaubarem sportlichen Erfolg. Warum hat Honda so stark zu kämpfen?

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez erwartet, dass Honda zu alter Stärke findet Zoom

Laut Marquez ist die Coronavirus-Pandemie die größte Ursache. "Durch die Coronavirus-Pandemie in den zurückliegenden zwei Jahren haben alle japanischen Hersteller zu kämpfen. Es ist schwierig, von Japan aus zu arbeiten und eine gute Verbindung aufrechtzuerhalten. Es wird komplett anders mit der Pandemie umgegangen als bei uns. Das beeinträchtigt die japanischen Hersteller sehr stark", erklärt der Spanier.

Während Honda, Yamaha und Suzuki mit den Folgen der Pandemie kämpften, reagierten die Europäer mit innovativen Entwicklungen. Ducati, aber auch Aprilia und KTM arbeiteten mit Hochdruck an ihren Motorrädern und rüttelten an der Vormachtstellung der Japaner.

"Die europäischen Hersteller haben auf eine sehr aggressive Herangehensweise umgeschalten, um die Motorräder zu verbessern", bestätigt Marquez, der das Vertrauen in Honda aber nicht verloren hat: "Ich glaube aber an die Möglichkeiten der Japaner, nicht nur an die von Honda. Sie verfügen über riesige Einrichtungen."

"Sie haben das Potenzial, um wieder an die Spitze zurückzukehren und um Meisterschaften zu kämpfen. Das ist unser Ziel und ich glaube, dass Honda das schaffen kann", zeigt sich der langjährige Honda-Pilot zuversichtlich und fügt hinzu: "Honda ist Honda - der größte Hersteller der Welt."


Fotostrecke: Der Leidensweg von MotoGP-Star Marc Marquez

Sollte Honda zum alten Konzept der RC213V zurückkehren?

Die bis 2021 eingesetzte Honda RC213V überzeugte mit ihrem guten Gefühl für das Vorderrad, das harte Bremsmanöver ermöglichte. Bei der 2022er-Version konzentrierte sich Honda stärker auf die Haftung des Hinterrads. Haben die Japaner den falschen Weg eingeschlagen?

"Das alte Motorrad hatte klare Stärken, doch wir waren damit am Ende angekommen", ist Marquez überzeugt. "Beim neuen Konzept, das neue Motorrad ist wirklich komplett neu, haben wir noch nicht viel verändert. Sie müssen verstehen, ob wir diesen Weg fortführen sollten oder nicht."

Marc Marquez

MotoGP 2019: Marc Marquez dominierte mit Honda die Meisterschaft Zoom

Marquez möchte aber nicht festlegen, was Honda machen soll. "Ich bin nicht der Ingenieur, ich bin nur der Fahrer. Ich kann nur sagen, wo wir Zeit verlieren, wo wir uns verbessern müssen. Die Ingenieure müssen dann herausfinden, wie wir uns verbessern können", stellt er klar.

Pol Espargaro

Die 2022er-Honda konnte bisher noch nicht überzeugen Zoom

Takaaki Nakagami bestätigt Marc Marquez' Aussagen

Honda-Markenkollege Takaaki Nakagami tat sich seit 2020 ebenfalls schwer, mit der RC213V die angestrebten Ergebnisse zu erzielen. Der Japaner bestätigt, was Marquez festgestellt hat und sieht ebenfalls in der Pandemie die Hauptursache für den sportlichen Abstieg.

"Durch die Coronavirus-Pandemie gingen bei der Kommunikation zwischen Japan und Europa einige Informationen verloren. Es dauerte alles länger als bei den europäischen Herstellern. Die Entwicklung hat bei den japanischen Herstellern sehr lange gedauert", erklärt Nakagami.

Takaaki Nakagami

Takaaki Nakagami bestätigt, dass die Entwicklung durch Corona gebremst wurde Zoom

"Der Rückstand wurde größer und größer", bemerkt Nakagami. "Doch HRC gibt nicht auf und arbeitet sehr intensiv. Sie haben sehr viele Ideen, um unsere Situation zu verbessern. Wir müssen zusammenhalten - die Mechaniker, die Teams und die Fahrer. Doch die zurückliegenden zwei oder drei Jahre waren für uns wirklich richtig hart."