• 02.02.2016 15:21

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Honda: Elektronikprobleme sorgen für Kopfzerbrechen

Schwierige Testtage für Honda: Marc Marquez und Dani Pedrosa klagen über die Elektronik und sehen die Beschleunigung als größtes Manko

(Motorsport-Total.com) - Das Honda-Werksteam arbeitete am zweiten Tag des Wintertests in Sepang (Malaysia) mit der neuen Evolution des Motors. Dazu wurde mit der Abstimmung des Chassis und der neuen Einheitselektronik experimentiert. Einfach war es für Marc Marquez und Dani Pedrosa nicht, wie Pedrosa erklärt: "Es war ein schwieriger Tag. Wir mussten auf den harten Hinterreifen wechseln. Bei diesen heißen Temperaturen hatten wir hinten kaum Grip. Es war sehr schwierig. Wir haben mit der Gewichtsverteilung experimentiert, konnten aber keine gute Lösung finden."

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Die Elektronik bereitet den Honda-Fahrern bei der Beschleunigung Mühe Zoom

In der Zeitenliste belegte Marquez mit sieben Zehntelsekunden Rückstand den vierten Platz, Pedrosa reihte sich als Zwölfter ein. Er lag schon fast 1,4 Sekunden hinter der Spitze. Motor, Elektronik und Grip sind derzeit die größten Baustellen der RC213V. "Wir haben mit der Elektronik noch einen weiten Weg vor uns", seufzt Marquez. "Heute haben wir uns für eine Motorvariante entschieden und damit an der Elektronik gearbeitet. Beide Motorräder waren somit gleich und wir konnten viel ausprobieren."

Und wo sind die größten Probleme mit der Elektronik? "Kurvenausgang", nennt Marquez und setzt fort: "Sobald ich das Gas berühre bis zum nächsten Bremspunkt, dort haben wir die meisten Probleme." Pedrosa stimmt seinem Teamkollegen zu: "Das Verhalten des Motorrades. Die Beschleunigung ist der negativste Aspekt." Außerdem ist auffällig, dass die Schaltvorgänge deutlich rauer klingen, obwohl das Seamless-Getriebe in Zusammenspiel mit der perfekten Honda-Elektronik - die nun durch die Einheitssoftware ersetzt wurde - immer das Maß der Dinge im Fahrerlager war.

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa machten die harten Reifen und der niedrige Grip zu schaffen Zoom

Auch Marquez spürt den Unterschied bei den Schaltvorgängen: "Es scheint so, dass die Schaltvorgänge sanfter waren. Auf der Geraden verlieren wir keine Zeit, aber in einigen Kurven waren die Schaltvorgänge früher sanfter." Prinzipiell ist Honda mit der Charakteristik des neuen Motors bislang kein entscheidender Fortschritt gelungen. "Es ist eigentlich kein großer Unterschied zum Vorjahr", sagt Pedrosa nüchtern. "Wir analysieren noch, wie wir einen Vorteil bekommen können."

Viel hängt mit der optimalen Abstimmung von Elektronik, Motor und Getriebe zusammen. Daran arbeiten die Honda-Ingenieure fieberhaft. Marquez muss trotzdem zugeben, dass man Rückstand hat: "Es sieht so aus, dass die Elektronik für Ducati und Yamaha ähnlich gut funktioniert. Momentan haben wir es noch nicht gelöst, aber wir sind erst beim zweiten Testtag. Natürlich hätten wir es lieber, dass hier beim Start in die Saison alles funktioniert. Wir werden aber hart weiterarbeiten."

Pedrosa sorgte am Dienstag auch für einen Zwischenfall, als er in Kurve 5 stürzte. "Ich war gar nicht schnell, sondern bin gerade aus der Box gefahren. Ich schätze, der Reifen war zu kalt", vermutet der Routinier die Gründe dafür. Wegen des Sturzes konnte Pedrosa heute auch nicht die neuen Michelin-Vorderreifen testen. Das will er am Mittwoch nachholen: "Wir müssen abwarten, welchen Hinterreifen wir morgen benutzen dürfen. Das wird sehr wichtig, weil es mit dem harten Reifen sehr schwierig ist, ein gutes Gefühl zu bekommen. Der Grip ist zu niedrig. Über die Reifentemperaturen haben wir heute viel gelernt. Morgen müssen wir auch Vorderreifen testen."