Honda-Duo lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Casey Stoner kann die Reifenstrategie der Konkurrenz nicht nachvollziehen und sieht sich voll im Plan - Dani Pedrosa mit weichen und harten Reifen gleichschnell

(Motorsport-Total.com) - Für Weltmeister Casey Stoner verlief der erste Trainingstag zum Grand Prix von Katalonien ungewohnt. In der Vormittagssession lief angesichts der Bestzeit vor Honda-Teamkollege Dani Pedrosa noch alles nach Plan. Am Nachmittag reihte sich der Australier nur auf Rang zehn der Zeitenliste ein und kam an seine eigene Zeit vom Vormittag nicht mehr heran.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner betrieb am Freitag Setup-Arbeit und ist guter Dinge

Stoner liefert die Erklärung für den vermeintlichen Schritt rückwärts. "Wir hatten anfangs ein paar Probleme, aber letztlich kommt es hier ohnehin auf die Rundenzeiten mit den harten Reifen an. Beim Versuch, das Chattering zu verringern, verrannten wir uns etwas bei der Abstimmung. Vor allem in den langgezogenen Kurven war das Chattering am Hinterrad noch recht stark." In den Schlussminuten des zweiten Freien Trainings war der Honda-Werksfahrer demzufolge "bis auf eine kleine Modifikation" mit dem anfänglichen Setup unterwegs.

In diesem Zusammenhang lässt sich Stoner auch nicht vom Umstand beunruhigen, dass andere Honda-Piloten wie Alvaro Bautista oder Stefan Bradl weniger mit Chattering zu kämpfen haben. "Soweit ich weiß, hat Bradl kaum Probleme damit. Ich führe das darauf zurück, dass er nicht genug attackiert. Dani und ich haben regelmäßig ähnlich starkes Chattering. Solange die anderen Jungs gegen Rennende nicht auf unsere Zeiten kommen, ist es schwierig abzuschätzen, ob andere Dämpfer einen Unterschied machen", so Stoner mit Blick auf Gresini-Honda-Pilot Bautista, der mit dem Showa-Fahrwerk am Nachmittag die zweitschnellste Zeit realisierte.


Fotos: Honda, MotoGP in Barcelona


"Grundsätzlich liegen wir nicht so weit zurück", gibt sich der amtierende Weltmeister unbesorgt. "Wenn wir hier und da noch ein paar klitzekleine Veränderungen vornehmen, sollten wir deutlich schneller sein. Die Dinge sehen wesentlich schlechter aus als sie in Wahrheit sind." Über das Verhalten der meisten seiner Kollegen, im zweiten Freien Training einen weichen Hinterreifen aufzuziehen, kann sich Stoner nur wundern: "Das ist verwirrend. Ich verstehe nicht, warum sie einen Reifen geopfert haben und ihn so morgen nicht mehr verwenden können, aber das ist ihre Entscheidung."

Pedrosa mit konstanten Zeiten auf beiden Reifenmischungen

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa war mit dem harten Reifen einen Tick schneller als mit dem weichen Zoom

Anders als Stoner konnte sich Pedrosa im Verlauf des Freitags in puncto Rundenzeit verbessern, wenn auch nur minimal. Der Spanier war am Nachmittag fünf Tausendstelsekunden schneller als am Morgen, fiel im Klassement aber von Rang zwei auf sieben zurück.

"Unser Hauptaugenmerk lag auf dem Erproben der Reifen, denn es wird hier vor allem darauf ankommen, für das Rennen die richtige Wahl zu treffen", sagt Pedrosa im Hinblick auf die hohen Luft- und vor allem Asphalttemperaturen.

"Wir wissen noch nicht genau, wie lange die Reifen halten werden. Ich fuhr am Vormittag mit der weichen und am Nachmittag mit der harten Mischung. Beide fühlten sich gut an", versichert der Spanier, der sich genau wie Stoner angesichts der Position nicht verrückt machen lässt: "Ich bin nicht besorgt, denn die Fahrer vor mir waren schließlich mit dem weichen Reifen unterwegs."

Im Rahmen der beiden Testtage in der kommenden Woche (Montag in Barcelona und Mittwoch in Alcaniz) wollen sich die beiden Honda-Werksfahrer neben der weiteren Evaluierung der neuen Bridgestone-Reifen erneut dem Thema Chattering und der Beseitigung dieses Störfaktors widmen..