• 01.10.2007 14:58

Hofmann pocht auf seinen Startplatz bei D'Antin

Alex Hofmann will sich mit seiner Kündigung bei D'Antin nicht abfinden und pocht auf sein Startrecht in den letzten drei Saisonrennen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Portugal wurde Alex Hofmann vom D'Antin-Team fristlos gekündigt, nachdem es schon in den Wochen zuvor - seit seinem Unfall in Laguna Seca, bei der er sich schwere Handverletzungen zuzog - Unstimmigkeiten gegeben hatte. Auf sich sitzen lassen will er diese Kündigung aber nicht.

Titel-Bild zur News: Alex Hofmann

Alex Hofmann will schon in Australien wieder auf der D'Antin-Ducati sitzen

"Ich halte die Kündigung für unberechtigt und werde mich dagegen mit allen mir rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln wehren", erklärte er heute. "Die schriftliche Kündigung wurde nicht mit den Vorfällen des Renntags begründet, sondern mit meiner angeblich schlechten gesamten Saisonleistung. Diese war aber keineswegs so schlecht, dass sie meine Entlassung rechtfertigen könnte. Immerhin lag ich vor meiner nicht selbst verschuldeten Verletzungspause in der MotoGP-Serie auf dem elften WM-Rang, nur neun Punkte hinter meinem Teamkollegen Alex Barros."#w1#

Hofmann wollte trotz Verletzung alles geben

Auch sein Verhalten während des Rennens in Estoril rechtfertige keine Kündigung: "Ich bin trotz einer nicht vollständig ausgeheilten Handverletzung ins Rennen gegangen, weil ich mich mit aller Kraft für mein Team einsetzen wollte", so der Deutsche. "In der Aufwärmrunde musste ich feststellen, dass meine Einsatzmaschine einen Kupplungsschaden hatte. Nach dem Wechsel auf die Ersatzmaschine, welche nicht mit der von mir gewählten Rennbereifung bestückt war, musste ich mit einem deutlichen zeitlichem Handicap aus der Boxengasse ins Rennen starten."

"Ich bin trotz einer nicht vollständig ausgeheilten Handverletzung ins Rennen gegangen, weil ich mich mit aller Kraft für mein Team einsetzen wollte." Alex Hofmann

Und weiter: "Ich habe in den ersten Runden alles versucht, das in der Startrunde um fast elf Sekunden enteilte Fahrerfeld einzuholen. Ich musste aber einsehen, dass ich mit dem zur Verfügung stehenden Motorrad keine Chance dazu hatte. Die einzige Hoffnung auf eine Verbesserung meiner Position bestand in Stürzen oder technischen Defekten von vor mir fahrenden Piloten. Unter diesen Umständen konnte und wollte ich keine weiteren Risiken im Heilungsprozess meiner Hand eingehen und habe mich zur Rennaufgabe entschieden."

Verwarnung hätte auch gereicht

"Es mag sein, dass ich unmittelbar nach Beendigung des Portugal-Grand-Prix aus Enttäuschung und Frustration diese Zusammenhänge nicht richtig erklären konnte", sagte Hofmann weiter. "Da ich bis dahin während meiner Zusammenarbeit mit dem Team D'Antin in den Jahren 2006 und 2007 stets meinen unbedingten Einsatzwillen für das Team bewiesen habe, wäre es vollkommen ausreichend gewesen, mich gegebenenfalls zu verwarnen. So eine Vorgehensweise hätte ich akzeptiert."

"Es wäre vollkommen ausreichend gewesen, mich gegebenenfalls zu verwarnen." Alex Hofmann

Die fristlose Entlassung werde er "auf keinen Fall hinnehmen. Ich will die Saison für mein Team zu Ende bringen und ab dem Rennen in Phillip Island in jedem Fall wieder für das D'Antin antreten. Dieses Begehren habe ich meinen italienischen und holländischen Arbeitgebern schriftlich mitgeteilt; ich habe sie aufgefordert, mich umgehend wieder als MotoGP-Fahrer ins Team aufzunehmen und die bestehenden Verträge ordnungsgemäß zu erfüllen", meinte Hofmann abschließend.