Herve Poncharal: Moto2-Projekt hilft Tech 3 in der MotoGP

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal erklärt, warum das Moto2-Engagement dem gesamten Team hilft und warum er besonders stolz auf dieses Projekt ist

(Motorsport-Total.com) - Herve Poncharal hat an einem Rennwochenende eine Menge Arbeit. Der Franzose hat nicht nur ein MotoGP-Team, um das er sich kümmern muss, außerdem ist der Tech-3-Rennstall parallel dazu auch noch in der Moto2 aktiv. Poncharal ist allerdings voll von diesem Projekt überzeugt und erklärt, warum sich die doppelte Arbeit für ihn und das Team lohnt, und warum er extrem stolz auf sein Engagement in der mittleren Klasse ist.

Titel-Bild zur News: Herve Poncharal

Teamchef Herve Poncharal ist sehr stolz auf sein Engagement in der Moto2 Zoom

"Ich würde nicht sagen, dass es mir mehr am Herzen liegt, denn alle wissen, wie eng wir mit Yamaha zusammenarbeiten und wie stark diese Partnerschaft ist", erklärt Poncharal im Gespräch mit 'MotoGP.com' und ergänzt: "Jedes Jahr fühlen wir uns mehr und mehr als Teil der Yamaha-Familie. Wir sind in ihr MotoGP-Projekt involviert. Aber es ist unmöglich, ohne die Unterstützung durch ein Werk in die MotoGP zu kommen. So arbeiten auch wir."

"Aber in der Moto2 ist es komplett unser eigenes Projekt. Vielleicht sind wir die letzten, die noch mit ihrem ganz eigenen Chassis antreten. Es wurde hier bei Tech 3 entworfen, gebaut und zusammengesetzt. Damit hebt es sich von ungefähr 90 Prozent des Feldes ab. Das ist unser Baby. Es ist unser Motorrad, das hier entstanden ist. Wir haben ein ganz spezielles Gefühl, wenn wir unsere Jungs in der Moto2 sehen", berichtet der Franzose.


Fotos: MotoGP-Test in Valencia


Außerdem erklärt Poncharal, dass das Moto2-Projekt für das ganze Team Vorteile hat: "Ich denke, wenn deine Mitarbeiter auch zwischen den Rennen etwas zu tun haben - ganz besonders wenn es darum geht, ein Motorrad zu entwerfen und sich den Problemen eines Konstrukteurs zu stellen - dann verstehen sie Sachen und verbessern ihre Fähigkeiten. Außerdem kann dir das auch dabei helfen, wenn du am Motorrad von Pol (Espargaro; Anm. d. Red.) oder Bradley (Smith) arbeitest."

"Es ist unmöglich, ohne die Unterstützung durch ein Werk in die MotoGP zu kommen." Herve Poncharal

"Dann findest du vielleicht schneller eine Lösung in diesem Bereich. Das Moto2-Projekt ist sehr wichtig für mich, denn dort kann ich einen jungen Ingenieur oder Mechaniker einstellen. Es ist dann eine Art Reserve für die MotoGP, denn es kann immer passieren, dass dich ein anderer Mitarbeiter verlässt. Wir kennen sie dann schon und sie sind bereit, mit uns zu arbeiten. Das ist auch während des Winters passiert. Einige sind aus der Moto2 in die MotoGP aufgestiegen. Ich denke, das ist eine wirklich gute Schule und es hilft Tech 3 dabei, in der Moto2 und der MotoGP eine bessere Leistung zu bringen", so der Franzose.