Hayden: "Wenn wir mehr Regenreifen hätten..."

Nicky Hayden führt die wenigen Runden im ersten Freien Training auf das Reglement zurück und äußert sich zu den neuen Ducati-Teilen vorsichtig optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Nicky Hayden war am Freitag im Motorland Aragon erstmals im Rahmen eines Rennwochenendes mit dem Rahmen unterwegs, mit dem Teamkollege Valentino Rossi vor zwei Wochen in Misano auf Platz zwei im Rennen fuhr. Am Aragon-Vormittag, als nur neun Piloten auf die Strecke gingen, holte sich Hayden eine wenig repräsentative Bestzeit. "Bei der Reinigung der Strecke wurde gute Arbeit geleistet, denn es ist immer ziemlich knifflig, eine nasse Strecke von Öl zu befreien", spricht der US-Amerikaner die einstündige Verzögerung des ersten MotoGP-Trainings an.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden war am Vormittag einer der wenigen Fahrer auf der Strecke Zoom

Die Tatsache, dass am Vormittag nur neun Piloten auf die Strecke gingen, führt Hayden hauptsächlich auf das begrenzte Reifenkontingent zurück. "Wenn wir mehr Regenreifen zur Verfügung hätten, dann würden wahrscheinlich auch mehr Fahrer auf die Piste gehen. Ich habe heute den Satz aus dem Vormittagstraining auch zu Beginn des Nachmittagstrainings verwendet. Dann ließ ich einen neuen Satz aufziehen. Für morgen stehen mir somit nur noch zwei Sätze Regenreifen zur Verfügung", so Hayden.

Am Nachmittag, als das komplette Feld auf die anfangs nasse, später immer noch feuchte Piste ging, reichte es für Hayden zu Rang vier. Auf die Bestzeit seines Landsmanns Ben Spies (Yamaha) fehlten dem Ducati-Werksfahrer 0,777 Sekunden.

Vorsichtiger Optimismus aufgrund des neuen Rahmens

Zum neuen Chassis kann Hayden aufgrund der Streckenbedingungen noch kein abschließendes Urteil abgeben. "Bisher saß ich im Grunde nur heute auf dem Bike. Wir waren aber noch zu weit vom Limit weg, um etwas sagen zu können. Vielleicht könnte ich mehr sagen, wenn ich beide Motorräder im Nassen probiert hätte."


Fotos: MotoGP in Aragon, Freitag


Am Kurveneingang sei mit dem neuen Rahmen am ehesten ein Fortschritt spürbar, wie Hayden nach seinen ersten Runden betont, auch wenn er mit einem endgültigen Urteil noch warten will. "Ich kann jetzt aggressiver in die Kurven hinein bremsen und das Untersteuern ist weniger geworden. Dadurch verlieren wir auch am Kurvenausgang nicht mehr so viel Zeit. Das gefällt mir, aber wir müssen uns erst noch die Daten auf anderen Strecken ansehen", so der MotoGP-Champion des Jahres 2006.

Was die Hinterradschwinge betrifft, so fährt Hayden an diesem Wochenende zwar eine andere als im bisherigen Saisonverlauf. "Die letzte Entwicklungsstufe hatte ich heute aber noch nicht im Einsatz", sagt der Ducati-Pilot, der an diesem Wochenende die von Rossi am Misano-Sonntag erfolgreich eingesetzte Schwinge fährt, nicht aber jene, die beim Misano-Test tags darauf zum Einsatz kam.

Verletzte Hand bereitet im Nassen keine Probleme

Bezüglich des Zustands seiner rechten Hand ist Hayden optimistisch. "Ich habe intensiv mit meinem Physiotherapeuten zusammengearbeitet. Inzwischen geht es mir zwar noch nicht großartig, aber auf jeden Fall deutlich besser als zuletzt", spricht der US-Amerikaner den Heilungsprozess seiner im Qualifying in Indianapolis zweifach gebrochenen Hand an. "In Misano konnte ich kaum meine Handschuhe anziehen. Ich muss jetzt schauen, wie es sich hier im Trockenen anfühlt."

Mit seiner noch nicht vollständig genesenen Hand kommt Hayden das Layout im Motorland Aragon entgegen, wie er betont: "Hier bremst man im Grunde nur vor Kurve eins richtig hart. Auf dem Rest der Runde, speziell in den Kurven vier und fünf, braucht man die Bremse so gut wie gar nicht. Man befindet sich viel in Schräglage und der Druck auf den Bremshebel ist gering. Das macht es für mich deutlich einfacher. Im Nassen habe ich damit ohnehin keine Probleme. Selbst in Misano kam ich im Nassen gut zurecht."