• 28.08.2009 16:36

  • von Roman Wittemeier

Hayden: "Man darf sich nicht verrückt machen"

Nicky Hayden befindet sich bei Ducati in der Schusslinie, doch er will kämpfen: "Sollen sie mir die Lorenzo-Millionen zahlen, dann ist die Sache vergessen"

(Motorsport-Total.com) - Während sich Teamleader Casey Stoner nach wie vor von seinen anhaltenden Erschöpfungszuständen erholt und auch in Indianapolis nicht am Start stehen wird, erhöht sich der Druck auf Teamkollege Nicky Hayden immer weiter. Der Amerikaner hat zwar bei Ducati einen Vertrag für das kommende Jahr, steht aber ganz offensichtlich auf der Abschussliste. Die Italiener haben mit Jorge Lorenzo und Loris Capirossi verhandelt, auch Dani Pedrosa steht auf der Wunschliste.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden wird voraussichtlich 2010 nicht mehr das Rot von Ducati tragen

"Ich bin lange genug in diesem Geschäft - und die MotoGP ist tatsächlich ein Geschäft", meint Hayden vor seinem Heimspiel im "Nudeltopf" ganz offen. "Ich weiß, dass das Team Sponsoren hat und manche Anrufe bei denen am Montag nach einem zwölften Platz von mir sicherlich nicht gerade angenehm waren. Wenn ich in den Spiegel schaue, dann muss ich ganz ehrlich zugeben, dass sie sich wohl zwangsläufig einen anderen suchen müssen, weil ich die Resultate bisher nicht gebracht habe."#w1#

"Sie müssen eben tun, was sie für das Beste halten", sagt der Amerikaner und fügt an: "Ich weiß nicht, ob es klug ist, jedes Jahr wieder einen neuen Mann auf die Maschine zu setzen. Ich gebe aber noch nicht auf. Ich brauche noch etwas Zeit. Ich habe noch sechs Chancen. Mal sehen, was passiert. Wenn es nicht klappt, bin ich nicht am Boden zerstört. Dann sollen sie mir das Geld geben, das sie Lorenzo angeboten hatten und dann ist die Sache vergessen. Acht Millionen pro Jahr können manche Wunde heilen."

Er wisse natürlich um seine kritische Situation im Team bescheid, sagt Hayden. Dies beeinflusse allerdings in keinster Weise seine Herangehensweise an die Rennen. "Am Renntag denkst du ohnehin nicht an so etwas. Ich mache meinen Job mit Hingabe, gebe immer mein Bestes. Man darf sich nicht verrückt machen lassen. Das ändert doch nichts an der Situation. Ich bin sicher, dass sich alles wieder regeln wird. Immerhin haben wir bereits deutliche Fortschritte gemacht."