Hayden: Hinterradschwinge ein kleiner Fortschritt
Die neue Hinterradschwinge ist laut Nicky Hayden ein Fortschritt, aber Ducati könnte den gewohnten Vorteil im Nassen verloren haben
(Motorsport-Total.com) - Nicky Hayden erlebte zuletzt schwierige Wochenenden, denn seine im Heilungsprozess befindliche rechte Hand bereitete speziell in harten Bremszonen Probleme. Da das Layout auf Phillip Island flüssig und schnell ist, rechnet sich der Ducati-Pilot bessere Chancen aus: "Es ist okay und viel besser als letztes Wochenende. Hier sollte es weniger Probleme geben, weil es kaum harte Bremszonen gibt. Man bremst nur in zwei Kurven und auch dort nicht stark." Außerdem kann das kühle Wetter Ducati entgegenkommen. "Hier ist es auch schwierig die Reifen auf Temperatur zu bringen."

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Nicky Hayden wird auch in Australien am neuen Chassis arbeiten Zoom
"Wir kommen von zwei Strecken, wo die höchsten Temperaturen gemessen werden. Hier ist es einfacher, weshalb ich keine Probleme erwarte." Generell ist Hayden ein Fan der australischen Strecke, auch wenn es in den letzten Jahren mit Ducati nicht rund lief. "Ich halte immer noch den Streckenrekord aus dem Jahr 2008. Speziell mit Honda ist es hier sehr gut gelaufen. Im Vorjahr war ich mit der Ducati nach dem Start Zweiter, aber die Rennen sind nie wirklich gut gewesen."
"2010 war ich zwei Runden vor Schluss Vierter. Ich stand hier schon auf der Pole und auf dem Podium", erinnert sich der US-Amerikaner an glorreichere Tage zurück. "Im Vorjahr war es hier sehr wellig. Unser Motorrad mag keine Bodenwellen, also ist es hoffentlich besser. Wir müssen auch sehen, dass wir mit dem neuen Chassis und der neuen Hinterradschwinge die Reifen länger am Leben halten. Das ist hier entscheidend."
Mittlerweile konnte sich Hayden an das neue Chassis und die neue Hinterradschwinge gewöhnen und daran arbeiten. "Ich habe sie im ersten Freien Training mit dem gleichen Reifen gegengetestet. Auf dieser Strecke gefiel es mir etwas besser. Es war ein kleiner Schritt. Vielleicht probiere ich sie hier auch aus und sammle einige Daten. Man muss sichergehen, dass sie sich auf einer schnellen Strecke nicht zu sehr bewegt."
Probleme gibt es dagegen im Regen, denn der Vorteil der Ducati ist im Nassen durch die neuen Teile verschwunden. "Sollte es Regnen, dann haben wir hoffentlich auch ein verregnetes Training. Ich bin dieses Motorrad mit dieser Schwinge in Aragon gefahren und es gefiel mir im Trockenen, aber im Nassen weniger. Im Nassen ist unser Vorteil dahin. Als Valentino in Misano mit dem neuen Chassis gefahren ist und ich mit dem alten, konnte ich ihn sehr leicht einholen", vergleicht Hayden. "Wir dachten, dass es vielleicht an der Abstimmung liegt, aber wir müssen das genauer verstehen."
Das Fahrerlager von Phillip Island erreichte am Donnerstag auch die Nachricht, dass Ben Spies zwischen zehn und zwölf Wochen ausfallen wird. Spies wird im kommenden Jahr ebenfalls für Ducati fahren. Hayden rechnet nicht, dass sich der Ausfall seines Landsmanns bei den ersten Wintertestfahrten negativ auswirken wird. "Hoffentlich wird das nicht zu sehr stören. Ich glaube, dass alle Motorräder gleich sind und dann geht jeder bei der Abstimmung seinen eigenen Weg. Man will natürlich das Feedback von so vielen Fahrern wie möglich. Für mein persönliches Setup wird sich nichts ändern."

