Hayden: "Es war nützlich im Regen zu fahren"

Nicky Hayden will es beim Jerez-Test nicht übertreiben, um sein operiertes Handgelenk zu schonen - Im Regen konnte der Ducati-Werksfahrer nicht viel lernen

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden drehte am verregneten ersten Testtag in Jerez insgesamt 20 Runden. Der US-Amerikaner gewann einen Eindruck über die Reifen, sammelte wenige Erkenntnisse über das Motorrad und überprüfte sein erst vor kurzem operiertes Handgelenk. "Der Regen war natürlich ein großer Faktor. Ich konnte am Nachmittag auf die Strecke gehen und einige Dinge checken. Bei der Abstimmung sind einige Dinge anders als im Vorjahr. Deshalb war es nützlich im Regen zu fahren", hält Hayden fest.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden versteht ebenfalls nicht, warum es nur vier Sätze Regenreifen gibt Zoom

"Vor ein paar Tagen bin ich in Austin für Journalisten gefahren. Es war jetzt mit dem MotoGP-Bike wieder eine andere Erfahrung. Ich bin nicht oft auf die Strecke gefahren, denn wir haben nur vier Sätze Regenreifen. Diese Strecke ist auch sehr hart zu den Regenreifen. Sie halten nicht sehr lange. Deshalb wollte ich mir einige davon aufheben." Obwohl es nur 20 Runden wurden, zieht Hayden ein positives Fazit. "Trotzdem habe ich bei jedem Versuch etwas gelernt. Es war auch für mein Handgelenk ein gutes Training."

"Es war noch etwas steif, aber bis Katar sollte alles passen. Im Regen machte es keine Probleme. Es war okay, aber auch nicht spektakulär. Als ich aufhörte, war ich Viertschnellster." Anfang März ließ sich Hayden am rechten Handgelenk operieren. Die Hand war unter gewissen Umständen auf dem Motorrad taub geworden, was natürlich nicht förderlich ist. "Das Problem mit dem Unterarm ist schon im Vorjahr in Barcelona aufgetreten. Ich habe mich schon zweimal operieren lassen, aber es ist wieder gekommen."

"Beim ersten Malaysia-Test war es sehr schlimm. Ich habe mich dann untersuchen lassen. Es war eine kleine Operation, aber sie war erst vor zwei Wochen. Deshalb will ich etwas vorsichtig sein." Trotzdem wartet auf den Weltmeister von 2006 in Jerez viel Arbeit. "Es ist das dritte Saisonrennen. Wir wollen einige Dinge testen, aber auch ein Setup für das Rennen finden. Wir haben den Austin-Test nicht gemacht und müssen herausfinden, ob wir weit hinter die beiden anderen Werksteams zurückgefallen sind."


Fotos: Ducati, MotoGP-Tests in Jerez, Samstag


"Die Strecke ist hier ganz anders als in Malaysia. Die Wetterverhältnisse sind natürlich auch anders. Seit dem letzten Test gibt es keine Veränderungen am Motorrad. Wir haben eines der neuen Motorräder und wollen einige Dinge damit probieren. Am Vormittag habe ich andere Elektronik-Einstellungen probiert." So wie sein Teamkollege Andrea Dovizioso hat auch Hayden in der Box ein Motorrad mit einem modifizierten Tank samt geänderter Gewichtsverteilung und ein Standardmodell stehen.

"Ich bin am Samstag nur mit dem neuen Motorrad gefahren. Man kann im Nassen spüren, dass es etwas besser einlenkt. Das Rennen hier ist aber fast ein Jahr her und man kann nicht sagen, dass man deshalb ein direktes Feedback bekommt. Ich habe aber das neue Motorrad mit dem alten im Regen von Malaysia verglichen. Das Gefühl für die Frontpartie war etwas besser. Hier neigt das Motorrad etwas mehr zu Wheelies im Vergleich zum alten Motorrad", zählt er die Unterschiede auf.

Am Samstag klagten viele Fahrer darüber, dass Bridgestone zu wenig Regenreifen mitgebracht hatte. Auch Hayden kann das nicht ganz nachvollziehen. "Es ist schade. Ich meine, wir haben vier Sätze Regenreifen und drei Testtage. Die Rechnung stimmt einfach nicht. Es gibt Strecken, wo es kein Problem gibt, aber hier ist der Asphalt sehr aggressiv und bietet viel Grip. Lorenzo war nur um acht Sekunden langsamer als der Streckenrekord. Man fährt hier viel in Schräglage. Die Reifen nutzen sich schnell ab. Hätte ich mehr Reifen, dann wäre ich wahrscheinlich auch mehr gefahren."