"Hat speziellen Fahrstil": Oliveira erklärt, warum Espargaro Aprilias Speerspitze ist

Miguel Oliveira kommt mit der neuen Aprilia noch nicht perfekt klar - Den Unterschied zu Aleix Espargaro beschreibt er auch in dessen speziellem Fahrstil

(Motorsport-Total.com) - Miguel Oliveira hat in diesem Jahr im Trackhouse-Team die gleiche Aprilia RS-GP 2024 zur Verfügung wie Aleix Espargaro und Maverick Vinales. Bei den Wintertestfahrten hatte Oliveira große Schwierigkeiten mit Turning. Am letzten Testtag in Katar wurden diesbezüglich Fortschritte erzielt.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Auf dem Level von Aleix Espargaro ist Miguel Oliveira noch nicht angekommen Zoom

Am ersten Rennwochenende in Lusail fuhren Oliveira und Vinales mit einer etwas anderen Aerodynamik-Konfiguration als Espargaro. Das war vor allem im Heck deutlich zu sehen. Bei Espargaro war das neue Endstück mit dem Diffusor montiert.

Oliveira und Vinales fuhren mit dem Heck des Vorjahres. Von der Performance her war Espargaro die Aprilia-Speerspitze - zweiter Startplatz und Rang drei im Sprint. Für den Grand Prix zählte er zu den Favoriten, aber mit einem "schlechten Reifen" wurde Espargaro nur Achter.

"Aleix sticht im Vergleich zu uns allen heraus", sagt Oliveira und nennt den Grund dafür: "Ich kann nur sagen, dass sein Fahrstil komplett anders ist, aber das funktioniert. Er fährt viel in Schräglage, ist aber sehr statisch auf dem Motorrad."

"Er versucht nie das Motorrad aggressiv mit dem Gas aufzurichten, um Speed aus der Kurve mitzunehmen. Auch in der Bremsphase ist sein Motorrad immer sehr stabil und rutscht nicht. Für ihn ist dieser Stil natürlich, es funktioniert vor allem mit diesem neuen Motorrad."

Seit 2017 fährt Espargaro für Aprilia und hat maßgeblich die Entwicklung beeinflusst. Die RS-GP ist sein Motorrad. Auch Vinales benötigte Zeit, um sich auf die Aprilia einzustellen, als er im Herbst 2021 zum Team gestoßen ist.

Aktuell ist für Oliveira der Schritt vom Modell 2022 auf 2024 ein großer. "Wir als Team müssen verstehen, wie wir das Motorrad für unseren Stil abstimmen müssen", sagt der Portugiese. "Man kann nicht einfach den Schalter umlegen."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro zählt zu den größten Fahrern im MotoGP-Feld Zoom

"Ich habe versucht, mich so gut wie möglich darauf einzustellen. Aber ich kann nicht an Körpergröße gewinnen." Mit 180 Zentimetern zählt Espargaro zu den größten Fahrern im Feld. Vinales misst 171 Zentimeter und Oliveira 170.

Sie sind also deutlich kleiner. "Man kann sich auf ein paar Dinge einstellen, aber man kommt dann zu einem Punkt, an dem man seine Herangehensweise an die Kurve hat", sagt Oliveira. "Man kann nur bestimmte Dinge ändern."

Long-Lap-Strafe kostet im Rennen viel Zeit

Beim Saisonauftakt verpasste Oliveira im Qualifying als Vierter den Q2-Einzug. Im Sprint kam er als 13. außerhalb der WM-Punkteränge ins Ziel. Für den Grand Prix hatte er noch eine Long-Lap-Strafe von einem Unfall im Katar-Rennen im vergangenen Herbst zu absolvieren.

Als er sie in der fünften Runde fuhr, fiel Oliveira vom 15. auf den 19. Platz zurück. "Es sah nach einem vielversprechenden Wochenende aus", beginnt er sein Fazit. "Am Samstag hatten wir einen guten Speed, aber im Rennen konnten wir ihn nicht umsetzen."

"Die Long-Lap-Strafe hat uns wirklich viel gekostet. Ich musste sie zu Beginn des Rennens fahren, als die Gruppe noch kompakt war. Ich verlor einfach Zeit und Positionen. Ich musste also ein paar Plätze zurückgewinnen, während ich versuchte, den Reifen zu schonen."

Miguel Oliveira, Fabio Quartararo, Augusto Fernandez

Einen WM-Punkt hat Miguel Oliveira beim Saisonauftakt mitgenommen Zoom

"Es passierten viele Dinge gleichzeitig. Am Ende, als viele Probleme bekamen, versuchte ich zu pushen, aber ich habe es nicht geschafft." Schließlich kam Oliveira als 15. ins Ziel. "Ein Punkt für die Mühe, aber wir sind nicht zufrieden damit."

"Ich glaube, wir brauchen noch ein bisschen mehr Zeit, um das Beste aus dem Motorrad herauszuholen. Ich glaube, dass das Team dazu in der Lage ist. Wir brauchen nur etwas Zeit, müssen weiterarbeiten, um das Beste aus uns herauszuholen."

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