• 27.11.2010 09:46

  • von Lennart Schmid

Gresini hätte Melandri gerne mehr geholfen

Während sich Marco Simoncelli im letzten Saisondrittel deutlich steigern konnte, kam Marco Melandri mit der Gresini-Honda nie wirklich zurecht

(Motorsport-Total.com) - Das Gresini-Team war mit hohen Erwartungen in die MotoGP-Saison 2010 gestartet. Der fünfte Platz in der Teamwertung, als zweitbestes Privatteam hinter Tech-3-Yamaha, sieht auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus. Doch mit dem Fahrerduo Marco Melandri und Marco Simoncelli hatte sich Teamchef Fausto Gresini insgesamt etwas mehr erhofft.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri kam mit der Honda RC212V nie wirklich gut zurecht

"Melandri repräsentierte stets etwas ganz Besonderes für uns, wir haben in der Vergangenheit mit ihm Rennen gewinnen können", sagte Gresini gegenüber 'motogp.com'. Doch der Routinier beendete die Saison nur auf dem zehnten Gesamtrang und schaffte kein einziges Mal den Sprung aufs Siegertreppchen. Zu wenig für den 250er-Weltmeister von 2002.

"Es ist nicht die Position, die Marco gehört, aber er konnte sich mit der Maschine nie anfreunden. Ich hätte gern mehr getan, um ihm zu helfen", meinte der Teamchef. Doch regelmäßige Stürze hätten Fortschritte immer wieder verhindert. Melandri zog schließlich Konsequenzen und wechselt zu kommenden Saison zu Yamaha in die Superbike-Weltmeisterschaft.

Ganz anders dagegen der Saisonverlauf von Simoncelli. Nach zwei heftigen Stürzen bei den Wintertestfahrten ging der MotoGP-Rookie zunächst deutlich gehemmt zu Werke. Doch im Laufe des Jahres ging es Schritt für Schritt aufwärts. "Am Ende der Saison hatte er sich extrem verbessert. Die Hilfe von Honda war ein wichtiger Grundstein und das ganze Team ist daran gewachsen", sagte Gresini.

"Mit jedem Rennen konnte er mehr Erfahrungen sammeln. Als Fahrer musst du immer Vertrauen in dich selbst haben. Das hat ihm geholfen große Fortschritte zu machen", fuhr der Teamchef fort. Der deutliche Aufwärtstrend gegen Saisonende mache Hoffnung für die kommende Saison. Und mit Hiroshi Aoyama stößt Simoncellis alter 250er-Rivale zum Team. "Wir glauben, dass er ein guter Fahrer ist und dass er ein Team mit Erfahrung braucht", sagte Gresini über den Japaner. "Wir erwarten keine Rennsiege, aber er hat Potenzial."