Gigi Dall'Igna gibt Ausblick auf Fahrerkonstellation 2024
Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna hält nichts von Teamorder und will, dass auch die Satellitenfahrer um Siege kämpfen - Das macht die Wahl für 2024 nicht leichter
(Motorsport-Total.com) - Seit der letzten Saison stattet Ducati acht Fahrer in der MotoGP aus, was nun mehr als einem Drittel des Feldes entspricht. Das Werksteam und Pramac haben die aktuellen Werksmotorräder zur Verfügung, VR46 und Gresini fahren mit dem Vorjahresmodell. Eine Verteilung, die in den Augen Gigi Dall'Igna sinnvoll ist.
© Motorsport Images
Gigi Dall'Igna sieht sich in seiner Strategie mit Ducati bestätigt Zoom
Sie ermögliche, nützliche Daten für die gesamte Gruppe zu sammeln und die Erfolgsmöglichkeiten von einer Strecke auf die andere auszudehnen, betont der Ducati-Rennchef. Deshalb sei es so wichtig, "viele Motorräder am Start zu haben".
"Wir können den Fahrern helfen, ihre Leistung zu verbessern und sich mit uns weiterzuentwickeln. Aus technischer Sicht können wir von verschiedenen Fahrstilen lernen. Wir funktionieren gut auf verschiedenen Strecken und auch mit unterschiedlichem Fahrstil. Das war über die Jahre unsere Philosophie, meine Philosophie, und wir haben das Motorrad in diese Richtung gebaut", erklärt er bei 'MotoGP.com'.
Eine Bestätigung dieser Strategie liefert ein Blick auf die aktuellen Ergebnisse der acht Fahrer, die abwechselnd die vorderen Plätze einnehmen. Im vergangenen Jahr führte sie zum Gewinn der Triple Crown von Fahrer-, Hersteller- und Teamtitel.
Deshalb verwundert es auch nicht, wenn Dall'Igna sagt: "Wir wollen unseren Ansatz nicht ändern." Das gilt auch in Bezug auf die Fahrer. "Für uns ist es wichtig, die besten Fahrer im Werksteam zu haben, aber wir verlangen von den anderen Fahrern natürlich nicht, dass sie nicht um den Rennsieg kämpfen. Sie müssen es tun."
Am Ende komme es darauf an, dass eine Ducati vorne ist. Da sei es zweitrangig, um welche es sich handelt. Doch die vergangene Saison hat gezeigt, wie angespannt die Situation unter diesen Vorzeichen werden kann, wenn das Finale näher rückt.
Pramac will mit Martin um den WM-Titel kämpfen
Enea Bastianini, der mit seiner damals zwei Jahre alten Ducati im Gresini-Team lange Zeit seine Chancen gegen Francesco Bagnaia wahrte, konnte durchaus um Siege kämpfen, wurde aber regelmäßig daran erinnert, dass es absolut verboten ist, den offiziellen Werksfahrer in gefährliche Situationen zu bringen.
Auch in dieser Saison machen wieder Fahrer aus den Satellitenteams von sich reden, wie etwa Marco Bezzecchi, der zuletzt in Le Mans gewann, oder Jorge Martin, der dort Zweiter wurde und zudem das Sprintrennen für sich entscheiden konnte.
Sein Teamchef bei Pramac, Gino Borsoi, sagt in der neuesten Ausgabe des MotoGP-Podcasts von 'Motorsport.com': "Glücklicherweise sind wir in eine Phase eingetreten, in der die Marke uns die Chance gibt, um Siege zu kämpfen." Deshalb schließt er auch die Möglichkeit, den Titel zu gewinnen, nicht aus.
"Wenn ich mit Paolo Ciabatti, Davide Tardozzi und vor allem Gigi Dall'Igna gesprochen habe, war ich immer sehr deutlich. Offensichtlich sind sie das offizielle Team, wir sind der 'offizielle Satellit', oder wie auch immer man es nennen möchte. Aber ich denke, dass wir uns auf Augenhöhe befinden, was das Material und vor allem das Geschwindigkeitsniveau der Piloten angeht", betont der Pramac-Teamchef.
Und er ergänzt: "Ich möchte es ihnen bis zum Ende des Jahres schwer machen und habe ihnen das sehr deutlich gesagt. Ich werde nicht nur da sein, um dem Werksteam zu helfen." Denn Borsoi sieht für Pramac in diesem Jahr "eine unglaubliche Chance".
Ducati: Zwischen Mugello und SaRi erste Gespräche
"Für ein unabhängiges Team ist es sehr schwierig, alle Zutaten gleichzeitig zusammenzubringen, um für etwas Großartiges zu kämpfen, Fahrer, Motorrad, Team. Das passiert nicht oft. Ducati wird es uns nicht einfach machen. Mit der Rückkehr von Enea Bastianini werden sie noch stärker sein, aber die Möglichkeit ist da."
Für Martin geht es dabei auch um seine Zukunft. Der Spanier strebt einen Platz in einem Werksteam an, nachdem er in der vergangenen Saison gegen Bastianini den Kürzeren zog. Auch Gerüchte über einen Wechsel zur Konkurrenz machten die Runde. Doch Dall'Igna ist zuversichtlich, dass sein Fahrerkader unverändert bleibt.
"Sicherlich arbeiten sie daran, einen besseren Ort für die Zukunft zu finden, aber ich denke, dass jeder von ihnen mit seiner derzeitigen Lage ziemlich zufrieden ist", sagt er und blickt voraus: "Zwischen Mugello und dem Sachsenring können wir Verhandlungen mit den Piloten über die Zukunft aufnehmen."
Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar