Gemischte Gefühle bei Ducati

Ducati setzte die Reihe der Vierten Plätze auch in Mugello fort - Während Casey Stoner die Zielflagge sah, lag diesmal Nicky Hayden im Kiesbett

(Motorsport-Total.com) - Ducati erlebte in Mugello ein durchwachsenes Heimrennen. Casey Stoner sah nach einem harten Kampf als Vierter wieder einmal die Zielflagge. Teamkollege Nicky Hayden gelang nicht der beste Start und rutschte bei der Aufholjagd in Runde sechs von der Piste. Trotzdem hatte die italienische Traditionsmarke keine Chance mit dem Honda-Duo Dani Perdosa, Andrea Dovizioso und der Yamaha Speerspitze Jorge Lorenze um das Podium zu kämpfen. Auf die Roten wartet noch viel Arbeit.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden; Casey Stoner

Beim Ducati-Heimrennen in Mugello sah nur Casey Stoner die Zielflagge

"Ehrlich gesagt haben wir uns nach dem Aufwärmtraining etwas mehr erwartet", so Stoner zu seinem Rennen." Vielleicht waren aber auch die Bedingungen etwas zu heiß für den Reifen und die Änderungen, die wir vorgenommen haben. Die linke Reifenflanke hat wunderbar funktioniert, aber ich brachte die Rechte nicht auf Temperatur. Deshalb konnte ich oft meine Linie nicht halten und verlor manchmal die Front. Aber ich bin sitzengeblieben."#w1#

In den letzten Runden entwickelte sich ein spannender Dreikampf mit Marco Melandri, Randy de Puniet und Stoner. Der Plan des Australiers hatte aber anders ausgesehen: "Als ich in der ersten Rennhälfte beide überholt hatte, wollte ich mich absetzen und habe hart angegriffen. Es hat aber nicht funktioniert, weshalb ich mich zurückfallen ließ und auf die letzte Runde wartete. Ich habe mein Ziel also erreicht, aber prinzipiell habe ich mehr erwartet, weil ich die Strecke mag und es das Heimrennen für Ducati ist."

Wenn in dieser Saison eine Ducati im Kiesbett landete war es meist die Startnummer 27. Doch diesmal schmiss Teamkollege Hayden die Maschine weg. Das Unheil begann mit einem schlechten Start. "Ich bin nicht gut weggekommen und verlor in der ersten Kurve einige Plätze", so der US-Amerikaner. "Ich konnte dann aber einige Jungs überholen und dachte, dass ich bereit bin zu kämpfen. Mein Rhythmus war aber nicht gut und in der langen Bergab-Passage habe ich einfach versucht viel Zeit gutzumachen."


Fotos: Ducati, MotoGP in Mugello


Der Sturz passierte ausgerechnet in der Ducati-Kurve, wo die Fans der Traditionsmarke jedes Jahr eine eigene Tribüne besetzen. "Es war einfach ein Fahrfehler und es war sehr dumm von mir, denn es ist das Heimrennen des Teams und sie haben sehr viel Arbeit investiert", gibt Hayden seinen Fauxpas offen zu. "Ich kann mich dafür nur entschuldigen. Ich bin komplett in Ordnung, aber trotzdem schmerzt so ein Ausfall."

Teamchef Claudio Domenicali weiß, dass seiner Truppe ein Sprung gelingen muss, wenn man um den Titel kämpfen will. Der Italiener versucht das Positive aus Mugello mitzunehmen. "Ein vierter Platz ist natürlich nicht sehr zufriedenstellend, aber das Rennen war in den letzten Runden doch sehr unterhaltsam. Casey hat seinen Charakter gezeigt, denn er konnte nicht um das Podium kämpfen und hat in den entscheidenden Momenten alles richtig gemacht."

Warum Ducati nicht an der Spitze kämpfen konnte, ist dem Italiener noch nicht klar. "Wir müssen nun die Gründe analysieren, warum Casey nicht die Haftung hatte, die wir uns durch die Änderungen im Warmup erhofft haben. Nicky ist leider gestürzt. Er hat an diesem Wochenende aber gezeigt, dass er konkurrenzfähig ist und in den Top-5 kämpfen kann." Der Rückstand auf Yamaha in der Herstellerwertung beträgt bereits 43 Punkte.