• 16.08.2008 17:33

  • von Christian Nimmervoll & David Pergler

Freud und Leid bei Fiat-Yamaha

Während sich Valentino Rossi in Brünn den zweiten Startplatz sicherte, darf Jorge Lorenzo nur dank der gnädigen Rennleitung an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher hätte das heutige Regenqualifying in Brünn aus Sicht des Yamaha-Werksteams nicht verlaufen können: Valentino Rossi setzte früh eine gute Zeit und sicherte sich damit 1,189 Sekunden hinter Polesetter Casey Stoner den zweiten Platz, während Jorge Lorenzo als 17. und Letzter mit 12,044 Sekunden Rückstand sogar an der Qualifikationshürde scheiterte.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi pokerte im tschechischen Regen besser als sein Teamkollege

"Ich hoffe", erklärte Rossi, "dass wir morgen gut in Form sein werden, egal ob es nass oder trocken ist. Natürlich wünsche ich mir wie jeder andere auch dass es trocken sein wird, weil die heutigen Bedingungen absolut schrecklich waren. Nach 20 Minuten war am Nachmittag einfach zu viel Wasser auf der Strecke und es war unmöglich, das Setup oder die Zeiten zu verbessern. Ich bin daher froh, zumindest am Anfang einige gute Runden hingelegt zu haben."#w1#

Rossi hofft auf trockenes Wetter

"Ich denke, dass ich im Trockenen wesentlich konkurrenzfähiger sein kann." Valentino Rossi

"Ich denke, dass ich im Trockenen wesentlich konkurrenzfähiger sein kann, weil wir noch ein paar Modifikationen in der Tasche haben, die wir noch probieren können. Hoffentlich ist es morgen trocken - das gäbe uns die besten Chancen. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben und müssen sehen, was wir ausrichten können", so der Italiener, der die Power des neuen Yamaha-Motors heute wegen der Bedingungen nicht voll entfalten konnte,

Auch sein Renningenieur Davide Brivio zeigte sich kämpferisch: "Wir sind glücklich, weil wir unser Ziel erreicht haben, nämlich trotz der widrigen Bedingungen die erste Startreihe zu fahren. Es war gut von Valentino, gleich eine schnelle Runde zu fahren, bevor es noch schlimmer wurde. Wir erwarten, dass es morgen trockener sein wird. Wir versuchen daher, aus unserer ersten Startreihe das Beste zu machen und einen guten Start hinzulegen. Dann können wir hoffentlich um den Sieg mitkämpfen."

Davon kann Lorenzo auf der zweiten Fiat-Yamaha nur träumen, denn der Spanier hätte es aus eigener Kraft nicht einmal ins Starterfeld geschafft, weil seine Zeit nicht innerhalb von 107 Prozent mit der Bestmarke von Stoner lag. Die Rennleitung gab dem Yamaha-Gnadengesuch für Lorenzo und James Toseland aber statt, sodass die beiden Gescheiterten morgen aus der letzten Reihe ins Rennen gehen dürfen.

Lorenzo nimmt Michelin in die Verantwortung

"Ich muss sagen, dass die Schuld nicht komplett bei mir liegt." Jorge Lorenzo

"Das war ein schlechter Tag", seufzte Lorenzo. "Zu Beginn des Qualifyings war es trockener, aber zu dem Zeitpunkt stand ich in der Garage und habe gemeinsam mit meinem Team das Bike verbessert. Ich habe meine Chance verpasst und genau zu dem Zeitpunkt haben alle anderen ihre schnellsten Rundenzeiten gefahren. Ich habe schon öfter so schlechte Tage wie heute erlebt, aber ich muss sagen, dass die Schuld nicht komplett bei mir liegt."

"Ich denke, dass es momentan offensichtlich ist, dass unsere Reifen nicht so arbeiten, wie sie es sollten", wurde er konkreter. "Ich bin aber ein Profi und muss weiter abwarten und genug Vertrauen in Michelin haben, dass sie den richtigen Weg nach vorne finden. Die Streckenoberfläche ist sehr gut, aber noch haben wir nicht den Grip, den wir brauchen. Insofern gilt: Was auch immer morgen mit dem Wetter passiert - es wird sehr schwierig werden."

Vom "schlechtesten Qualifying der ganzen Saison" sprach sein ernüchterter Renningenieur Daniele Romagnoli: "Wir hatten schon gestern einige Probleme mit dem Grip an der Vorderachse und haben uns bereits gedacht, dass wir im Regen nicht in der Lage sein werden, dieses Problem zu beheben. Leider sind die Dinge heute noch schlechter verlaufen und wir konnten sowohl hinten, als auch vorne überhaupt keine Haftung entwickeln."