Franco Morbidelli für fit erklärt: Aber ist Portimao-Strecke zu gefährlich?

Ohne Wintertestfahrten geht Franco Morbidelli in die neue Saison - Seinen Portimao-Sturz kann er sich nicht erklären, die Strecke hält er auch für teilweise gefährlich

(Motorsport-Total.com) - Franco Morbidelli hat von den MotoGP-Ärzten grünes Licht für den Saisonauftakt in Katar bekommen. Der Italiener ist Ende Januar mit einer Ducati Panigale V4 R in Portimao (Portugal) gestürzt. Da er im ersten Moment bewusstlos gewesen ist und ein weiterer Schlag gegen den Kopf gefährlich gewesen wäre, hatten ihm die Ärzte von einer Teilnahme bei den Wintertestfahrten abgeraten.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli

Franco Morbidelli steht vor einem schwierigen Start mit Pramac-Ducati Zoom

Was genau beim Sturz in Kurve 9 passiert ist, das ist laut Morbidelli bis heute nicht klar, da es davon auch keine Videoaufnahmen gibt: "Es passierte in einer Aufwärmrunde. Die Verletzung war ziemlich seltsam und auch der Sturz war ziemlich seltsam."

"Aber ich kann mich nicht erinnern, ich habe kein klares Bild. Ich bin glücklich, dass es gelaufen ist, wie es gelaufen ist." Denn glücklicherweise hat sich der Italiener keine schweren Verletzungen zugezogen.

Portimao ist 2020 erstmals in den MotoGP-Kalender gerückt. Seither gab es bezüglich der Sicherheit Kritik. Die Steine in den Kiesbetten seien viel zu groß. Jorge Martin hat sich 2021 bei einem Sturz mehrere Verletzungen zugezogen.

Pol Espargaro ist vergangenes Jahr gegen die Streckenbegrenzung geprallt, die nicht mit Airfences abgesichert war. Dabei hat sich der Spanier zahlreiche Knochenbrüche zugezogen. Erst am nächsten Tag wurden dort in Kurve 10 Airfences aufgestellt.

Anfang Juli stürzte Carlos Tatay bei einem Rennen der Moto2-EM. Sein Sturz passierte am Ende der Zielgeraden. Anschließend rutschte er links außen auf einem asphaltierten Streifen weiter und traf die Streckenbegrenzung. Tatay sitzt seither im Rollstuhl und arbeitet an seiner Rehabilitation.

Ist Portimao zu gefährlich? "Es ist eine spezielle Strecke und kann manchmal gefährlich sein", meint Morbidelli. "Aber sie macht viel Spaß, ist aber auch sehr gefährlich - so wie unser Sport. Es gibt Updates beim Schotter."

Jorge Martin, Franco Morbidelli

Franco Morbidelli ist neuer Teamkollege von Vizeweltmeister Jorge Martin Zoom

"Aber ich habe in Portimao noch nie die Kiesbetten berührt. Ich schwöre! Selbst beim letzten Sturz habe ich den Schotter nicht berührt. Ich habe nur den Asphalt ziemlich hart mit meinem Kopf getroffen."

Marc und Alex Marquez kamen als Erste an die Unfallstelle und leisteten Erste Hilfe. Mittlerweile hat sich Morbidelli erholt und fühlt sich fit. Da er im Zuge seines Wechsels von Yamaha zu Pramac-Ducati alle Wintertests in diesem Jahr verpasst hat, wird es kein einfaches Comeback.

"Ich fühle mich sehr gut. Es war ohne Testfahrten eine ungewöhnliche Vorbereitung für mich. In diesem Jahr wären die Tests wahrscheinlich wichtiger als in all den Jahren gewesen", seufzt der Italiener. "Es ist für mich ein neues Motorrad und der Wettbewerb ist so hoch."

"Aber so ist die Situation. Wir versuchen, so gut wie möglich aufzuholen. Zu Beginn werden wir es ruhig angehen, um den Rhythmus außerhalb der Strecke zu behalten. Wenn die Dinge nicht kommen, dürfen wir uns nicht stressen lassen, weil ich in so kurzer Zeit sehr viel lernen muss."

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