Fermin Aldeguer spricht über MotoGP-Aufstieg: "Langer Vertrag, kein Druck"

Der früh geschlossene und langfristige MotoGP-Vertrag nimmt Fermin Aldeguer den Druck - Aleix Espargaro lobt ihn als "Perle" der neuen, jungen Generation

(Motorsport-Total.com) - Die nächste, junge Generation drängt in die MotoGP. Nach Pedro Acosta in diesem Jahr wird in der Saison 2025 Fermin Aldeguer von der Moto2 in die Königsklasse aufsteigen. Der Spanier wird bei seinem Debüt 19 Jahre alt und damit wahrscheinlich der Jüngste im Feld sein.

Titel-Bild zur News: Fermin Aldeguer

Fermin Aldeguer hat fix bei Ducati für zwei Jahre unterschrieben Zoom

"Ich bin natürlich sehr glücklich", sagt Aldeguer und verrät: "Ich habe den Vertrag vor zwei Monaten unterschrieben. Wir wollten aber etwas warten, um es offiziell zu bestätigen." Mit der Bestätigung vor Portimao kann er sich nun voll und ganz auf die Moto2 konzentrieren.

Aldeguer hat bei Ducati einen Zweijahresvertrag für 2025/26 unterschrieben. Es gibt auch die Option für eine Verlängerung für 2027/28. "Ich werde als Rookie keinen Druck haben, weil ich einen Zweijahresvertrag habe", blickt er deshalb gelassen auf seine MotoGP-Chance.

"Das ist ein langer Vertrag, um gute Ergebnisse zu erreichen. Ich habe die Unterstützung von Ducati Corse. Das ist wichtig, um das beste Motorrad zu bekommen. Die Zeit wird zeigen, in welchem Team ich fahren werde."

Denn offiziell bestätigen konnte Ducati nicht, dass Aldeguer für Pramac fahren wird. Denn formell hat das Satellitenteam die Option auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem italienischen Werk noch nicht finalisiert (zu den Hintergründen).

Den Deal mit Aldeguer hat Mauro Grassilli, Ducatis neuer Sportdirektor, im Auftrag von Motorsportchef Gigi Dall'Igna eingefädelt. "Ich glaube, er ist die Zukunft", hält Grassilli bei MotoGP.com fest.

Laut den Vorstellungen des Ducati-Managements ist klar, wo Aldeguer fahren wird: "Im nächsten Jahr wird er im Satellitenteam sein. Dann werden wir nach zwei Jahren weitersehen. Er wird zunächst bei Pramac sein", sagt Grassilli klar.

"Wir haben mit Pramac eine Option für die Zukunft. Wenn sie diese Option ziehen, dann werden sie Fermin für die nächsten beiden Jahre haben." Damit spielt Ducati den Ball bewusst zurück an Pramac-Teamchef Paolo Campinoti, um den Vertrag sobald wie möglich zu verlängern.

Auch Aldeguer geht davon aus, dass er bei Pramac unterkommen wird, denn dass er gleich im Werksteam einsteigen würde, wäre aus seiner Sicht "als Rookie nicht die beste Option". Mit dem noch 18-Jährigen hat sich Ducati ein potenziell großes Talent der Zukunft gesichert.

Mauro Grassilli

Mauro Grassilli geht davon aus, dass Aldeguer bei Pramac fahren wird Zoom

Großes Lob von den etablierten Stars

"Ich glaube", sagt Weltmeister Francesco Bagnaia, "Fermin ist einer der schnellsten Fahrer der neuen Ära. Vergangenes Jahr hat er am Ende der Saison fantastische Dinge gemacht." Denn Aldeguer hat 2023 die letzten vier Moto2-Rennen gewonnen.

"Bei einem Rennen hat er mich sehr beeindruckt. Das war das Qualifying auf Phillip Island. Er ist eine Rundenzeit gefahren, die vor zwei, drei Jahren in der MotoGP keine schlechte Zeit gewesen wäre - zweite oder dritte Startreihe. Das war unglaublich", lobt Bagnaia.

Ähnlich Worte findet Aleix Espargaro, der mit Aldeguer eng befreundet ist. Zu dieser Gruppe zählt auch Jorge Martin. Die drei Spanier haben auch schon mehrmals gemeinsam Urlaub gemacht und kennen sich abseits der Rennstrecke bestens.

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro ist von Aldeguers Talent überzeugt Zoom

"Mit Aldeguer sichert sich Ducati eine Perle", ist Espargaro, der mit 34 Jahren älteste Fahrer im Feld, überzeugt. "Er ist einer der talentiertesten Fahrer. Die MotoGP könnte sehr gut auch die spanische Meisterschaft sein. Das ist das Ergebnis der guten Arbeit in den frühen 2.000er-Jahren."

Nach Acosta das nächste spanische Talent

Der Strom an spanischen Talenten ebbt nicht ab. Acosta und Aldeguer sind schon die Vorboten der nächsten Generation. Aktuell stellt Spanien mit zwölf Moto2- und zehn Moto3-Fahrern in beiden Klassen die größte Nation.

Acosta und Aldeguer kennen sich von klein auf, denn sie sind schon als Kinder in den ersten Nachwuchsklassen gegeneinander gefahren. Sie sind nämlich unweit voneinander auf der iberischen Halbinsel aufgewachsen.

"Wir machen zusammen mit Ana Carrasco Murcia bekannt", sagt Acosta über seine Heimat. "Das ist auch für die Region sehr wichtig, denn früher wusste vielleicht niemand, wo Murcia liegt. Jetzt wissen das viel mehr Leute."

Und welche Tipps kann Acosta seinem "Nachbarn" in Bezug auf die MotoGP geben? "Es ist schwierig, nur eine Sache zu nennen. Der Schritt in die MotoGP ist ein großer. In der Moto2 kann man vielleicht das Reifenmanagement und solche Dinge lernen."

"Aber man arbeitet nie mit der Elektronik, den Devices und so weiter. Es sind viele Dinge, die er Schritt für Schritt lernen muss. Ducati hat viel Erfahrung. Es werden viele Leute hinter ihm stehen, um ihm zu helfen."

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