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Fahrer begrüßen Crafar als Steward: "Er kann das Racing besser verstehen"
Der Personalwechsel von Freddie Spencer zu Simon Crafar wird von den Fahrern positiv aufgenommen - Der Neuseeländer kann den aktuellen Sport besser verstehen
(Motorsport-Total.com) - Ab der MotoGP-Saison 2025 gibt es bei den FIM-Rennkommissaren eine personelle Veränderung. Freddie Spencer, der seit 2019 der Vorsitzende der Stewards ist, wird sich zurückziehen. Die Rolle des dreimaligen Motorrad-Weltmeisters übernimmt Ex-Rennfahrer Simon Crafar.
© Motorsport Images
Simon Crafar (rechts) führt derzeit Interviews für den Dorna-Weltfeed Zoom
Seit 2018 ist der Neuseeländer der Boxengassen-Reporter von Dorna Sports und teilt seine Expertise im englischen Worldfeed mit. So wie ServusTV-Experte Alex Hofmann fährt er jede Strecke auch mit einem Kameramotorrad ab, um die Strecke vorzustellen.
Crafar ist sieben Jahre jünger als Spencer. Seine Ernennung wird von den Fahrern begrüßt. "Ich denke, das ist hier im Paddock eine der schwierigsten Aufgaben", meint Weltmeister Francesco Bagnaia. "Ich schätze, wir können mit Simon einen guten Dialog führen."
"Wir sprechen im Laufe des Wochenendes oft mit ihm." Denn wenn am Nachmittag die Fahrer zu ihren Mediengesprächen mit den Journalisten kommen, ist meistens auch Crafar dabei. Er hört zu und stellt auch technische Fragen.
Deshalb ist Bagnaia zuversichtlich: "Wenn er immer die gleiche Linie verfolgt, dann kann das wirklich gut sein. Aber es ist kein einfacher Job." Offen ist, ob mit Crafar in Zukunft neue Regeln oder ein neuer Strafenkatalog ausgearbeitet werden.
"Ich wünsche Simon alles Gute, denn es ist eine sehr schwierige Position", sagt Marc Marquez. "Es ist wie der Schiedsrichter im Fußball. Man kann nie alle glücklich machen. Wir werden sehen, ob die Regeln gleich bleiben oder wo die Limits sein werden."
© Motorsport Images
Simon Crafar mit der WCM-Yamaha in der 500er-Klasse im Jahr 1998 Zoom
Spencer stand in den vergangenen Jahren oft in der Kritik, weil Strafauslegungen oft nicht konstant und nachvollziehbar waren. Auch wurde kritisiert, dass er zu weit vom aktuellen Rennsport weg ist. Denn er hat seine GP-Karriere 1989 beendet. Ein Comeback 1993 war nicht erfolgreich.
Crafar ist 1993 einige Rennen in der 500er-Klasse und in der 250er-Klasse gefahren. Zwischen 1994 und 1997 war er in der Superbike-WM am Start. 1998 kehrte er mit dem WCM-Yamaha-Team in die 500er-Klasse zurück.
Platz drei in Assen war sein erstes Highlight. Dann kam Donington. Crafar eroberte die Poleposition, fuhr die schnellste Rennrunde und gewann den Grand Prix. Elf Sekunden dahinter war ein gewisser Mick Doohan Zweiter.
Im Herbst musste sich Crafar auf Phillip Island nur hauchdünn Doohan geschlagen geben. 1998 fuhr WCM mit Dunlop-Reifen, mit denen Crafar perfekt zurechtkam. Die Werksteams fuhren mit Michelin. 1999 wechselte auch WCM zu den Franzosen.
Crafar kam mit den Reifen nicht klar und trennte sich nach einigen Rennen von WCM. Er kehrte kurz in die Superbike-WM zurück und fuhr auch in der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB). Ende 2002 beendete er seine Karriere als Rennfahrer.
Seither war der Neuseeländer als Instruktor tätig und absolviert auch heute noch regelmäßig Trackdays. Außerdem durfte er 2021 in Spielberg die KTM RC16 testen und 2022 in Misano die Ducati Desmosedici.
"Ich glaube, er kann das Racing besser verstehen", findet Marco Bezzecchi deshalb. "Auch Freddie ist gefahren, aber das war eine komplett andere Ära. Auch Simon ist in der Vergangenheit gefahren, aber er ist in den vergangenen Jahren immer hier."
Vor allem dass Crafar aktuell im Austausch mit den Fahrern steht, wird von ihnen sehr begrüßt. "Er kommt immer zu uns, um den Sport zu verstehen und stellt uns Fragen", lobt Jorge Martin. "Er wird es gut machen. Er wird verstehen, wie sich ein Motorrad bewegt."
Außerdem wohnt Crafar mit seiner Familie seit weit mehr als 20 Jahren in Andorra. In den vergangenen Jahren haben sich dort viele MotoGP-Fahrer angesiedelt. Man sieht sich deshalb auch zwischen den Rennen in der Nachbarschaft.
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