• 07.12.2009 12:54

  • von Britta Weddige

Ezpeletas 1.000-ccm-Pläne: "Keine echten Serienmotoren"

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta sieht in der Einführung von 1.000-ccm-Motoren in der MotoGP keine Konkurrenz zu den Superbikes - Reglement noch undefiniert

(Motorsport-Total.com) - Superbike-Chef Paolo Flammini und sein Unternehmen Infront verfolgen die neuen Pläne von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta für die MotoGP mit reichlich Argwohn. Ezpeleta hat angekündigt, dass die Königsklasse ab 2012 wieder mit 1.000-ccm-Motoren fahren soll. Dabei könnte auch der Einsatz von Serienmotoren zulässig sein.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta Dorna

Carmelo Ezpeleta nimtm Infront ein bisschen den Wind aus den Segeln

Und genau dagegen laufen Flammini und Superbike-Vermarkter Infront Sturm. Flammini hat mehrfach betont, dass er alles tun wird, um den Einsatz von Serienkomponenten in der MotoGP zu verhindern. Denn er wittert Konkurrenz für die Superbike-Weltmeisterschaft, die seiner Meinung nach die einzige WM bleiben soll, in der mit eher seriennahen Maschinen gefahren wird.#w1#

Ezpeleta meldet sich nun selbst zu Wort und versucht, die erhitzten Gemüter etwas zu besänftigen. "Wir werden nirgendwo etwas über den Einsatz von Serienmotoren sagen, niemals und nirgendwo. Ebenso werden wir nicht definieren, ob ein Motor ein Serienmotor ist oder nicht", sagt er im Interview mit der spanischen Internetseite 'Motoworld.es'.

Die Entscheidung, was für Motoren eingesetzt werden, liege allein an den Herstellern, so Ezpeleta: "Viele Hersteller werden neue Motoren benutzen, völlig unterschiedliche Motoren. Andere werden Motoren nehmen, die sie selbst produzieren und die auf einem Serienmotor basieren können oder nicht."

Noch sei das künftige Reglement nicht näher definiert, betont der Dorna-Chef. Entschieden sei bisher nur, dass die Motoren 1.000 ccm und vier Zylinder haben werden: "Das wurde in Valencia bestätigt. Alles andere muss noch entschieden werden: Was ist mit der Elektronik, wie viele Liter Kraftstoff, wie viele Motoren pro Saison, all das."

Eines betonte Ezpeleta außerdem: Selbst wenn in der MotoGP Serienmotoren Einzug halten, ist die Einführung eines Einheitsmotor wie in der Moto2 für ihn völlig ausgeschlossen: "Niemals, auf keinen Fall."

Die Grand-Prix-Kommission trifft sich am kommenden Freitag, um weiter über das Reglement ab 2012 zu sprechen. Vor dem Saisonstart 2010 soll es verabschiedet werden. Ezpeleta deutete an, dass es elektronische Fahrhilfen auch weiter geben wird. Viele Fans und Fahrer halten zwar wenig davon, aber die Hersteller möchten sie behalten. Denn die MotoGP ist in diesem Bereich ein gutes Entwicklunsgfeld für Neuerungen, die den Weg in die Serienbikes finden. Ezpeleta rechnet jedoch damit, dass die Fahrhilfen bei 1.000-ccm-Bikes weniger Bedeutung haben als bei 800er-Maschinen.