Ezpeleta rechnet 2012 mit 22 MotoGP-Startern
Carmelo Ezpeleta will Suzuki nur im Notfall verklagen, rechnet mit einem großen Starterfeld und lässt sich auf keinen Streit mit Infront ein
(Motorsport-Total.com) - Mit zuletzt 17 Motorrädern war die MotoGP-Klasse nicht so gut besetzt, wie sich das WM-Promoter Carmelo Ezpeleta eigentlich wünschen würde. Doch der Dorna-Boss ist optimistisch, dass schon bald wieder bessere Zeiten anbrechen werden, obwohl mit Suzuki ein weiteres Werk über einen Totalausstieg nachdenkt.

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Carmelo Ezpeleta macht sich keine Sorgen über die Zukunft der MotoGP
"Suzuki wird nächstes Jahr dabei sein, aber mit nur einem Motorrad", erklärt Ezpeleta. Für die Zeit nach 2011 wollen sich die Japaner "noch nicht festlegen", verrät er. Sollte Suzuki die Dorna im Stich lassen, würde dies einen Vertragsbruch bedeuten: "Wir sind nicht an einem Rechtsverfahren interessiert, aber unserer Meinung nach haben sie schon jetzt ihren Teil des Vertrags nicht erfüllt", stellt der Spanier klar.
Die Dorna wird gegen Suzuki allerdings nur dann rechtlich vorgehen, wenn sich das japanische Werk nach 2011 tatsächlich komplett zurückziehen sollte. Wegen der Reduktion auf ein Motorrad ein Verfahren anzuzetteln, würde dem MotoGP-Zirkus und damit auch der Dorna wahrscheinlich mehr schaden als helfen. Doch Ezpeleta hat ohnehin vor, das Starterfeld mit anderen Methoden als juristischen zu erweitern.
"Die größte Herausforderung für uns ist, die Weltmeisterschaft für die Teams wirtschaftlich attraktiver zu gestalten, vor allem für die unabhängigen Teams. Daran arbeiten wir", sagt er. "2011 sollten wir okay sein und 2012 werden wir sicher nicht weniger als 22 MotoGP-Motorräder haben. Moto3 wird auch sehr gut funktionieren. Uns haben schon viele Leute kontaktiert und wir warten auf Zuliefererangebote für Anbieter der Standardelektronik."
Seiner Aussage nach haben bereits "einige Werke" Interesse an einem WM-Einstieg bekundet, "aber ich kann dazu noch nichts sagen". Zuletzt war die Superbike-WM erfolgreicher, was das Gewinnen von Motorradherstellern angeht. Dafür entbrannte wieder ein Streit zwischen Superbike-WM-Promoter Paolo Flammini (Infront) und der Dorna, weil Flammini das Recht auf eine seriennahe Weltmeisterschaft exklusiv für sich beansprucht.
Ezpeleta lassen diese Sticheleien kalt: "Wir halten uns an unseren Vertrag mit der FIM und sehen kein Problem. Die Diskussion, ob Prototyp oder nicht, ist nicht unsere Diskussion", winkt der Dorna-Boss etwas genervt ab und fügt klarstellend an: "Niemand kann behaupten, dass ein MotoGP- oder Moto2-Motorrad kein Prototyp ist. Vielleicht ist es ein Problem zwischen Infront und der FIM, aber es ist nicht mein Problem."


