"Es war schwierig": Warum der Sprint-Sieg für Martin keine Spazierfahrt war

Trotz Start-Ziel-Sieg im Thailand-Sprint spricht Jorge Martin von einem schwierigen Rennen - Für den Grand Prix macht er sich Sorgen um seine Physis und Reifenwahl

(Motorsport-Total.com) - Jorge Martin hat in Thailand am Samstag gezeigt, warum "Martinator" sein Spitzname ist. Im Qualifying sicherte sich der Spanier souverän die Poleposition. Mit 1:29.287 Minuten stellte er einen neuen Rundenrekord auf dem Buriram-International-Circuit auf. Und dann fuhr Martin im Sprint einen perfekten Start-Ziel-Sieg ein.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Neun WM-Punkte hat Jorge Martin auf Francesco Bagnaia aufgeholt Zoom

Aber so einfach, wie es von außen ausgesehen hat, war es doch nicht. "Es war ein schwieriges Rennen, weil ich einen schlechten Start hatte", schildert Martin bei DAZN Spanien. "Ich glaube, Luca wusste, dass ich in Führung gehen wollte. Deshalb hat er etwas früher gebremst."

"Ich musste mich am Anfang verteidigen. Mit all den Knöpfen war es etwas ein Durcheinander. Ich weiß nicht, was da los war, aber ich machte einige Fehler." Aber er konnte die Führung gegen seinen Ducati-Markenkollegen Luca Marini verteidigen. Das war der Grundstein.

"Ab der zweiten Runde war ich fokussiert. Ich schaffte es, den entscheidenden Vorsprung herauszufahren, um die letzten drei Runden relaxter fahren zu können. Ich wollte etwas Kraft für den Sonntag aufsparen. Ich bin sehr zufrieden."

Ganz so relaxt konnte er es nicht angehen. Als sich in der siebten Runde Brad Binder den zweiten Platz von Marini schnappte, musste Martin reagieren. Denn der KTM-Fahrer hätte in der Schlussphase noch zu einer Gefahr werden können.

"Ja es stimmt. Als ich gesehen habe, dass Brad Zweiter war, bekam ich Zweifel. Aber ich konnte etwas mehr pushen und mir etwas Vorsprung auf ihn aufbauen. Ich bin sehr glücklich." Es war schon sein siebter Sprint-Sieg in diesem Jahr.

Jorge Martin, Luca Marini, Brad Binder

Zum fünften Mal hintereinander hat Jorge Martin den Sprint gewonnen Zoom

Besonders bemerkenswert ist, dass er nun fünfmal hintereinander das kurze Rennen gewonnen hat. Also ununterbrochen seit Indien. Zuletzt in Australien musste der Sprint abgesagt werden. Martin verkürzte den Rückstand auf Francesco Bagnaia (Ducati) auf 18 WM-Punkte.

"Es ist jetzt ein guter Moment, um zu wissen wie viel Risiko man eingehen muss", meint Martin. "Ich habe gesehen, dass er Siebter war und ich gewinnen musste. Manchmal muss ich in dieser Position etwas riskieren. Dieser Samstag war einer dieser Tage, um ein paar Punkte aufzuholen."

Reifenwahl für Sonntag ein Fragezeichen

Für den Grand Prix am Sonntag betrifft die große Frage den Reifen. Der harte Hinterreifen ist die sichere Variante, aber auch diesen muss man über die Distanz managen. Nach dem Sprint meinten einige Fahrer, dass sie vielleicht den Medium-Reifen riskieren werden.

"Der Sonntag wird ein langes Rennen, in dem man alles managen wird müssen", blickt Martin voraus. "Es wird sehr lang. Wir müssen uns auf die letzten Runden konzentrieren. Dieser Samstag war körperlich wahrscheinlich schlimmer als der Sonntag."

Jorge Martin

Die Hitze und die Reifenwahl bereiten Martin Sorgen für den Sonntag Zoom

"Es war sehr heiß", atmet der Spanier durch. "Außerdem sind wir niedrige 1:30er-Runden gefahren. Diese Zeiten sind wir hier im Vorjahr im Qualifying gefahren. Es war kompliziert, diesen Rhythmus für acht, neun Runden zu halten."

"Als ich dann relaxt war, bin ich die Pace für Sonntag gefahren. Ich denke, wenn ich zu Beginn des Rennens meine Physis und den Reifen gut manage, was sehr wichtig wird, dann wird mir das helfen. Wir müssen auch daran denken, nicht zu besessen [vom Erfolg] zu sein."

An den WM-Titel will Martin nicht ständig denken, wie er bei MotoGP.com betont: "Wir müssen uns darauf konzentrieren, Rennen zu gewinnen und das Maximum aus jedem Wochenende herauszuholen. Das heute wird Bagnaia sicher motivieren. Morgen wird Bagnaia so wie in Mandalika bestimmt um den Sieg kämpfen."

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