Erster MotoGP-Test von Augusto Fernandez: "Die Power ist unglaublich!"

Nach seinem ersten Testtag mit der KTM weiß Augusto Fernandez, wie viel er lernen und seinen Fahrstil umstellen muss - Seine Eindrücke der ersten MotoGP-Runden

(Motorsport-Total.com) - Moto2-Weltmeister Augusto Fernandez wird in der MotoGP-Saison 2023 der einzige Rookie sein. Der Spanier fährt im Tech-3-GasGas-Team und sitzt somit auf einer KTM. Am Dienstag lernte Fernandez die RC16 beim Valencia-Test zum ersten Mal kennen.

Titel-Bild zur News: Augusto Fernandez

Moto2-Weltmeister Augusto Fernandez fährt im Tech-3-GasGas-Team Zoom

"Ich habe es sehr genossen", sagt der 25-Jährige. "Das ganze Leben lang träumt man von einem ersten MotoGP-Test. Man stellt sich die Power vor. Sie ist unglaublich! Die Power und die Reifen. Die Reifen sind im Vergleich zur Moto2 super gut."

Und die Carbon-Bremsen? "Ich war überrascht, weil meine Referenzen gar nicht so anders wie in der Moto2 sind. Man fährt viel schneller, bremst aber fast an der gleichen Stelle. Man kann sich vorstellen, wie unglaublich die Verzögerung ist."

Seine 83 Runden am Dienstag waren für ihn auch ein Weckruf, dass die Königsklasse ihren Namen zurecht trägt. "Von Fahrerseite verlangt die MotoGP etwas ganz anderes als die Moto2", weiß Fernandez nun. "Ich fange von null an und brauche einen neuen Fahrstil."

"Es sind viele Dinge beim Fahrstil, denn man muss Kurven anders anfahren, der Kurvenspeed ist anders und wie man das Motorrad am Kurvenausgang aufstellt. Man muss lernen, lernen und lernen. Am Montag war ich beim Meeting geschockt, was ich alles tun und Neues probieren muss."

Augusto Fernandez

Als Spanier vertritt Fernandez die Farben der spanischen Marke GasGas Zoom

"Für die Moto2 bin ich ziemlich groß. Ich habe versucht, meinen Körper einzusetzen, aber mich so früh wie möglich für die Aerodynamik hinter der Verkleidung zu verstecken. Hier ist das auch wichtig, aber man kann den Körper in der Kurve mehr einsetzen, um die Rutscher zu kontrollieren."

Elektronik und Ride-Height-System

Dazu gibt es in der MotoGP technische Möglichkeiten, die es in anderen Klassen nicht gibt. Die Elektronik bietet viel mehr Optionen. "Ich habe alles durchprobiert. Zunächst bin ich längere Stints gefahren, weil ich das Motorrad verstehen wollte", sagt Fernandez.

"In der Moto2 konzentriert man sich auf die Dämpfer und die Federn. Hier haben wir gar nicht darüber gesprochen und haben nur eine Feder geändert. Ansonsten haben wir mit der Elektronik gearbeitet, damit ich spüre wie alles funktioniert."

Augusto Fernandez

Am Dienstag hatte Fernandez 1,7 Sekunden Rückstand Zoom

Bezüglich eines anderen Gadgets gibt er zu: "Beim Ride-Height-System war ich nicht gut. Ich habe es nicht immer aktiviert, weil ich es vergessen habe, oder es sich seltsam anfühlte. Wir haben auch beim Motorrad danach gesucht, was mein Fahrstil verlangt."

Im Tech-3-Team gab Pol Espargaro sein Comeback. Nach zwei Honda-Jahren akklimatisierte sich der Spanier wieder an die KTM und kam auf Anhieb gut klar. Ist Espargaro eine gute und wichtige Referenz für Fernandez?

"Es ist sehr gut, Pol in der Box zu haben! Ich habe alle Daten verglichen und habe mit ihm beim Mittagessen gesprochen. Natürlich muss ich mich noch deutlich steigern, bis ich mehr Dinge spüre. In manchen Dingen bin ich schon gut, an anderen muss ich noch arbeiten."

Mit 181 Zentimetern zählt Fernandez zu den größten Fahrern im Feld. Da die MotoGP mehr Leistung als die Moto2 hat, kann er jetzt Gewicht und Muskelmasse zulegen? "Ja, ich kann jetzt etwas mehr essen als in der Moto2. Ich will aber nicht Gewicht zulegen, weil ich groß bin. Aber ich werde nicht mehr hungrig sein. In der Moto2 waren meine Mahlzeiten oft sehr klein."

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