Edwards: "Ich gehe nicht vor Valencia"

Mit dem fünften Trainingsplatz hat Colin Edwards gezeigt, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört - Er musste in den vergangenen Wochen viele Probleme lösen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem es am Freitag viele Spekulationen über ein vorgezogenes Karriereende von Colin Edwards gab, strafte der "Texas Tornado" am Samstag allen Kritikern Lügen. Der 40-Jährige fuhr in Jerez im dritten Freien Training sensationell auf den fünften Platz und war damit sicher für den zweiten Qualifyingabschnitt qualifiziert. "Ich hatte ein gutes Frühstück", lacht Edwards über die Gründe der Leistungsexplosion. "Das Motorrad fühlte sich schon gestern Vormittag gut an."

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards ließ mit dem fünften Platz im Freien Training aufhorchen Zoom

"Ich verstand es etwas besser. Wir wussten aber, dass die Elektronik ein Desaster war. Dann haben wir im zweiten Freien Training den extra-harten Vorderreifen verwendet. Es hat aber nicht funktioniert. Die Elektronik war auch ein großes Problem. Gestern Abend haben wir viel mit der Elektronik gearbeitet und sie aussortiert."

"Dann haben wir die richtigen Reifen verwendet. Es fühlte sich gut an", blickt der Forward-Pilot auf den ersten Trainingstag zurück. Edwards schien aus dem Tal nicht herauszukommen, bis er am Samstag plötzlich in der Spitzengruppe mitfuhr. "Katar war nicht so schrecklich, Texas war ein Desaster. Die härtesten Rennen sind jene, wo man als 15. oder noch schlechter ins Ziel kommt."

"So war Argentinien für mich. Ich verstehe das Motorrad aber etwas besser. Wir hatten bei den ersten drei Rennen hinten eine Dämpfervariante verwendet, die ich bei den Tests als besser eingeschätzt hatte", analysiert Edwards die Hintergründe. "Als mich Aleix in Argentinien überholte, sah ich, dass er mit dem Motorrad etwas machen kann, das ich nicht konnte. Deshalb kehrten wir zur Yamaha-Version zurück und es hat funktioniert."


Fotos: Colin Edwards, MotoGP in Jerez


Trotzdem hat er sich noch nicht komplett an die Eigenheiten der Yamaha angefreundet. "Dieses Motorrad lenkt nicht um. Heute machte ich einen Fehler, denn ich fuhr im Qualifying nur mit einem neuen Hinterreifen. Das Motorrad hat dann nicht so wie am Vormittag funktioniert. Man muss vorne und hinten neue Reifen aufziehen, dann kann man die Runde fahren." Deshalb reichte es für Edwards im Qualifying nur zu Startplatz elf.

Elektronik die größte Baustelle

"Manchmal ist es frustrierend. Am Vormittag war alles in Ordnung. Im Qualifying reichte ein zwei Runden gebrauchter Vorderreifen und die Front pushte. Man lernt dazu. Es ist eine steile Kurve. Wenn man das Limit findet, dann funktioniert es sehr gut." Forward verwendet die Einheitssoftware von Magneti Marelli. Obwohl diese den Privatteams die Aufgabe nicht nur billiger, sondern auch einfacher gestalten soll, hat Edwards damit große Mühe.

"Die Elektronik ist die größte Sache. Dein Kopf muss dem Bike voraus sein." Colin Edwards

"Die Elektronik ist die größte Sache. Dein Kopf muss dem Bike voraus sein. Du musst im Voraus wissen, wie das Motorrad reagieren wird. In den ersten drei Rennen war ich hinter dem Bike. Ich wartete, dass etwas passiert. Jetzt ist die Elektronik gut genug, damit ich weiß, was passieren wird", geht er ins Detail. Der Samstag in Jerez hat gezeigt, dass Edwards noch schnelle Runden fahren kann.

Nach den Aussagen seines Teamchefs vom Freitag, hat sich auch Edwards mit Giovanni Cuzari getroffen und die Dinge besprochen. "Ich habe mit ihm gesprochen und er hat gesagt, dass es ein Missverständnis war. Ich gehe nicht vor Valencia", bekräftigt Edwards. "In Argentinien war es so schlecht, dass ich mich gar nicht geärgert habe. Es gab so viele Probleme. Heute habe ich es genossen. Ich freue mich auf Le Mans. Für mich ist es ein großes Rennen. Ich weiß nicht warum, aber die Strecke liegt mir. Ich stand dort auch schon mehrmals auf dem Podium."