• 09.04.2009 11:50

Eckl verlangt "Zweirad-Ecclestone"

(Motorsport-Total.com/sid) - Der frühere WM-Fahrer und -Teamchef Harald Eckl macht sich Sorgen um die Zukunft des Motorrad-Sports und ruft nach einem "Zweirad-Ecclestone": "Die Motorrad-WM bräuchte dringend so eine Figur wie Bernie Ecclestone in der Formel 1. Einen Boss, der sagt, wo es langgeht", sagte Eckl der 'Mittelbayerischen Zeitung'. "Auf die Motorrad-WM kommen sehr schwierige Zeiten zu. Mein früherer Arbeitgeber Kawasaki ist ausgestiegen. Wie ich aus zuverlässigen Quellen erfahren habe, haben auch Honda und Suzuki über einen Rückzug nachgedacht. Das war ein sehr kritischer Punkt. Die Folgen wären für die WM dramatisch gewesen."

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Nach Angaben Eckls war die Szene nicht auf die Finanzkrise vorbereitet: "Man hat jahrelang über die Verhältnisse gelebt. Man ist den Ingenieuren in den Motorrad-Konzernen gefolgt und hat die Exzesse immer weiter getrieben. Traktionskontrolle, GPS-gesteuerte Fahrhilfen, in manchen Punkten ist die MotoGP-Klasse inzwischen weiter als die Formel 1. Aber das ist ein Irrweg", sagte er: "Auch die Gehälter der Topfahrer haben Dimensionen angenommen, die nicht mehr gesund waren. Wer soll das denn bezahlen? Die Leute müssen einsehen, dass der Motorrad-Markt nicht so viel hergibt wie der Auto-Markt."

Langfristig sieht Eckl die Konzentration der Superbike- und MotoGP-WM zu einer Klasse. "In der MotoGP laufen die Kosten davon. Die Hersteller wie BMW und Aprilia haben sich gegen die MotoGP entschieden und sind lieber in die Superbike-WM eingestiegen. Ich bin überzeugt, früher oder später läuft das zwangsläufig auf eine Serie hinaus. Es ist auf Dauer kein Platz für zwei Serien", meinte er.