Ducati: Was ist bei Stoner los?
Ein Ducati-Pilot stürzt, der andere punktet: Casey Stoner verliert in der Gesamtwertung deutlich den Anschluss, Nicky Hayden gut dabei
(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner versteht die Welt nicht mehr, Nicky Hayden würde sie am liebsten umarmen. Das ist in aller Kürze das Stimmungbarometer aus der Ducati-Box nach dem Grand Prix von Frankreich. Der Australier flog erneut früh im Rennen ab, er schaffte es in Le Mans gerade einmal in die dritte Runde. Hayden fuhr unterdessen ein beherztes Rennen und sicherte sich auf den letzten Metern den starken vierten Rang.

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Nicky Hayden liegt in der Gesamtwertung auf dem guten fünften Rang
"Ich bin extrem glücklich", sagt der Amerikaner, der sich im letzten Umlauf an Dani Pedrosa vorbeischob. "Ich hatte das gesamte Wochenende Probleme, aber im Rennen lief es plötzlich. Ich habe viel Druck gemacht, mehr ging nicht. Ich wollte einen Podestplatz, kam aber nie wirklich nahe genug heran. Ein vierter Platz ist hier gut, aber in Mugello wäre das nicht genug", so Hayden vor dem Ducati-Heimspiel in Italien.#w1#
"Wir müssen weiter arbeiten", mahnt der Viertplatzierte sein Team. Mit Blick auf seinen Kollegen meint er: "Tut mir leid für Casey und seine Technikermannschaft. Ich weiß, wie hart sie arbeiten. Er ist ein schneller Fahrer und natürlich jetzt sehr enttäuscht. Aber ich bin ganz sicher, dass er zurückschlagen wird. Er ist enorm stark. Die Saison ist noch lang. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Rennen beide einen Grund zum Lachen haben."
Stoner hat in der Gesamtwertung auf Platz 13 satte 59 Punkte Rückstand auf Jorge Lorenzo. Zum Teamkollegen beträgt der Abstand 28 Zähler nach drei Rennen - wer hätte das gedacht? "Ich bin sehr enttäuscht, denn mein Bike war richtig gut", so der Australier, der sich seinen Sturz nicht erklären kann. "Wir müssen der Ursache auf den Grund gehen, und zwar dringend. Ich habe erst eine Zielankunft, der Saisonstart war also übel."
"An meinem Fahrstil habe ich nichts verändert. Ich muss aber nun was tun. Wir müssen herausfinden, was ich ändern muss und dann schaffe ich das", macht sich Stoner neuen Mut. Er rätselt: "Vielleicht liegt es daran, dass ich die Front nicht hart genug rannehme, wenn ich hinter langsameren Leuten fahre. Ich bin aber wirklich nicht sicher, ob das stimmt. Wir müssen uns auf den Hosenboden setzen und herausfinden, was eigentlich los ist."

