Ducati: Rossi in Problemen, Hayden zufrieden

Valentino Rossi erlebte einen schwierigen Freitag: Sturz und Motorradwechsel kosten viel Trainingszeit - Nicky Hayden mit Fortschritten

(Motorsport-Total.com) - Im Ducati-Werksteam herrschte nach dem Freitag am Sachsenring zweigeteilte Stimmung. Während sich Nicky Hayden in beiden Sessions unter den schnellsten Sechs platzieren konnte und im Verlauf des Tages stetige Fortschritte beim Setup seiner GP11 machte, war Valentino Rossi mit dem Verlauf des Tages alles andere als glücklich.

Am Vormittag kostete den "Doktor" ein Sturz in Kurve elf nicht nur wertvolle Trainingszeit, Rossi musste mit Hautabschürfungen und einem angeschlagenen Kinn auch kurz in der Clinica-Mobile vorstellig werden. Nachdem ein nach dem Unfall vom Team übersehender Kieselstein am Nachmittag die GP11.1 des Italieners lahmlegte, ging erneut wertvolle Zeit für Setup-Arbeit flöten. Auf der Ersatzmaschine reichte es für Rossi unterm Strich nur zu Rang zwölf.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi verlor die GP11.1 am Vormittag aus der Kontrolle

"Der Sturz am Morgen hat in meinem rechten Arm ein ziemlich großes Loch hinterlassen", gab Rossi zu Protokoll. "Es sieht beinahe so aus wie in einem Anatomiefilm, man kann bis auf den Muskel hineinschauen..." Zudem schlug sich der neunfache Weltmeister beim Sturz seine leidgeprüfte rechte Schulter an. "Die operierte Schulter schmerzt ein wenig. Ich hoffe, dass mich das morgen nicht allzu stark behindert."

Am Nachmittag musste Rossi plötzlich mit ansehen, wie der Motor seiner Desmosedici von selbst den Geist aufgab. "Es war kein technisches Problem. Nach meinem Sturz stecke noch ein Stein im Motor fest, weshalb sich das Aggregat selbständig abgeschaltet hat." Für den Samstag hofft Rossi nun auf einen Fortschritt beim Setup, dass sich eigener Aussage zufolge "irgendwo zwischen dem aus Mugello und dem Standard-Setup für den Sachsenring befindet."

Front der GP11.1 nach wie vor problematisch

Speziell die Front der Maschine bereitet dem Italiener nach wie vor Kopfzerbrechen, während sich das Hinterrad der GP11.1 beim Beschleunigen nun deutlich stabiler verhält, wie er sagt. "Wenn es uns gelingt, einen guten Kompromiss zu finden, werden wir deutlich besser aussehen", ist sich Rossi sicher.

Sorgen dieser Art kannte Teamkollege Hayden am Freitag nicht. Der US-Amerikaner beendete das erste Freie Training am Vormittag als Vierter. Am Nachmittag reichte es für ihn immerhin noch zur sechstschnellsten Zeit. "Erstmals seit langer Zeit hatten wir hier konstant gutes Wetter an einem Trainingstag, was das Vorankommen deutlich einfacher macht", wie das "Kentucky Kid" versichert.

"Wir konnten uns heute in beiden Sessions mit jeder Änderung ein wenig verbessern", so Hayden weiter, der den kompletten Nachmittag auf ein und demselben Reifensatz absolvierte. "Gegen Ende der zweiten Session haben wir paar Dinge probiert, die sich gut angefühlt haben. Wir brauchen noch etwas Zeit für die perfekte Abstimmung. Ich bin gespannt, wo wir morgen stehen werden."