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Ducati: Reifenprobleme und Gegenwind bremsen im ersten Katar-Rennen 2021
Francesco Bagnaia schildert, wie er in Losail nach Verlust der Führung mit riskanter letzter Runde gerade noch Dritter wurde - Johann Zarco rettet erstes Katar-Podium
(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Francesco "Pecco" Bagnaia hat beim MotoGP-Saisonauftakt 2021, dem Grand Prix von Katar in Losail, nach Pole-Position und 14 Führungsrunden zwar seinen zweiten MotoGP-Podestplatz (nach Misano 1 in der Saison 2020) an Land gezogen. Auf seinen ersten Sieg in der Königsklasse aber muss der Moto2-Weltmeister von 2018 noch warten.

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"Pecco" Bagnaia und Johann Zarco mussten sich Vinales geschlagen geben Zoom
Dass Bagnaia am Sonntag überhaupt noch auf das Podest gefahren ist, hat er genau wie sein zweitplatzierter Markenkollege Johann Zarco aus dem Pramac-Team nicht zuletzt der Ducati-Power zu verdanken. Denn ausgangs der letzten Kurve der letzten Runde lag Titelverteidiger Johann Mir (Suzuki) an zweiter Stelle, wurde aber sowohl von Zarco als auch von Bagnaia auf der Linie noch abgefangen.
Während sich Mir knapp geschlagen geben musste und Vierter wurde, hatte Ducati gegen Rennsieger Maverick Vinales nichts auszurichten. Der Yamaha-Werkspilot sieht nach dem Rennen die überraschend hohe Kurvengeschwindigkeit der M1 sowie die Bedingungen am Sonntag in Losail als Schlüssel dafür, Ducati bezwungen zu haben.
Dabei hatte es für die Ducati-Truppe so gut angefangen. Beim Start behauptete Polesetter Bagnaia die Führung und bog als Erster in die erste Kurve ein. Direkt hinter sich hatte er seinen Teamkollegen Jack Miller sowie die beiden Pramac-Piloten Zarco und Jorge Martin. Letztgenannter hatte bis zur ersten Kurve dank eines absoluten Raketenstarts sage und schreibe zehn Positionen gewonnen.
Bagnaia: Stark angefangen, nachgelassen, riskante letzte Runde
Bagnaia hielt sich 14 Runden lang in Führung, dann zog Vinales in Kurve 15 der 15. Runde vorbei. Anschließend konnten weder Bagnaia noch Zarco, von dem er drei Runden später ebenfalls überholt wurde, an Vinales' Yamaha dranbleiben. Woran hat es gelegen, dass Ducati auf einer ihrer absoluten Paradestrecken diesmal "nur" die Ehrenplätze auf dem Podest belegt hat?

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Vierfach-Führung für Ducati-Piloten nach dem Start, am Ende aber nicht der Sieg Zoom
"Ich bekam Probleme mit dem Grip am Hinterrad", erzählt Bagnaia nach Platz drei und geht ins Detail: "Damit hatte ich nicht gerechnet, denn weder beim Test noch in den Trainings hatte ich derartige Probleme gehabt. Die Bedingungen waren heute aber andere. Wären sie gewesen wie gestern [Samstag], dann wäre meine Pace vielleicht gut genug gewesen, um das Rennen zu gewinnen."
Am Sonntag aber, als vor allem auf der langen Start/Ziel-Gerade ein starker Gegenwind blies, wurde Bagnaia mit seinen Rundenzeiten im niedrigen 1:55er-Bereich zum Opfer von Vinales auf der verbesserten Yamaha. "Weil der Wind so stark von vorne blies, war unser Topspeed nicht so hoch wie an den Tagen zuvor", bekennt Bagnaia, der im Qualifying auf dem Weg zur Pole-Position mit 355,2 km/h Dritter der Topspeed-Wertung hinter Miller und Zarco war.
Im Rennen stand der Wind den Ducati-Piloten auf der langen Start/Ziel-Gerade sprichwörtlich im Weg. "Ich kann", so Bagnaia, "trotzdem zufrieden sein. Denn es ist mein zweites Podium in dieser WM-Klasse und das noch dazu bei meinem ersten Rennen in diesem Team."

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0,13 Sekunden zwischen P2 und P4: Zarco, Bagnaia und Weltmeister Joan Mir Zoom
Sichergestellt hat "Pecco" diesen zweiten Podestplatz seiner MotoGP-Karriere mit viel Risiko ausgangs der letzten Kurve. "Nach einem solchen Rennen wäre ich ohne Podestplatz nicht happy gewesen. Deshalb war ich in der letzten Runde sehr aggressiv. Als Joan [Mir] in der letzten Kurve ein bisschen weit ging, wollte ich den Ausgang der Kurve besser erwischen als auf meiner schnellsten Runde im Qualifying", erinnert sich der Polesetter und grinst: "Damit war es gar nicht möglich, ihn nicht noch zu überholen."
Zarco freut sich über erstes Katar-Podium
Zarco, dem es gelungen ist, Bagnaia beim Sprint in Richtung Ziellinie um 0,037 Sekunden hinter sich zu lassen und damit Zweiter zu werden, berichtet nach seinem ersten Katar-Podium, das ihm direkt beim Einstand im Pramac-Team gelungen ist: "Es war ein ganz gutes Wochenende. Beim Start habe sich sofort drei Plätze gutgemacht. Dann kam sich recht zügig an Jack [Miller] vorbei und konnte 'Pecco' folgen. Das lief ganz gut, bis Vinales kam und das Tempo erhöhte."
"Ich wollte ihm [Vinales] folgen, habe dabei aber meine Reifen etwas zu stark strapaziert", so Zarco und weiter: "Am Ende kam auch Mir noch vorbei. Aber dank meines Motors habe ich den zweiten Platz doch noch nach Hause gebracht. Ich bin happy, denn das ist meiner erster Podestplatz überhaupt in Katar. Den werde ich jetzt genießen und ich will dieses Gefühl in dieser Saison noch möglichst oft erleben."

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Johann Zarco fühlt sich im Pramac-Team schon jetzt pudelwohl Zoom
Dass Zarco jetzt wieder strahlen kann, ist für ihn auch deshalb eine große Genugtuung, weil er vor zwei Jahren in Katar als damaliger KTM-Werkspilot den Auftakt in die schlechteste Saison seiner Karriere erlebte. Letzten Endes fuhr er die Saison damals gar nicht zu Ende. Im September kam es zur Trennung, woraufhin der Franzose für 2020 beim Ducati-Kundenteam Avintia andockte. Dort hat er sich insbesondere in Brünn mit dem ersten Podestplatz für das spanische Team rehabilitiert und sich für den Aufstieg ins Pramac-Team empfohlen.
"Ich bin einfach nur glücklich. Mein Vertrauen in das Team und in das Bike ist schon jetzt sehr groß. Ich glaube, wir haben das Potenzial, regelmäßig auf das Podium zu fahren und vielleicht sogar zu gewinnen. Klar ist Katar eine gute Strecke für Ducati. Ich bin froh, diese Stärken genutzt zu haben. Falls mir das irgendwie für die WM helfen sollte, nehme ich es gerne mit. Im Moment aber bin ich einfach nur glücklich und genieße es", so Zarco.
Das zweite Rennen im MotoGP-Kalender 2021 findet bereits am kommenden Sonntag ebenfalls in Losail statt. Mit Blick darauf sagt der beim Saisonauftakt von der Pole-Position letztlich Dritter gewordene Bagnaia abschließend: "Für das nächste Mal muss ich vielleicht meine Strategie ändern. Vielleicht sollte ich zu Beginn weniger pushen und lieber jemandem folgen. Wir haben jetzt jedenfalls eine ganze Menge Daten, die wir analysieren können, um im zweiten Teil des Rennens besser zu werden."


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