Ducati plant weiter mit "Formel-1-Flügeln"

Auf den Spuren der Formel 1: Ducati testete auf dem Sachsenring erstmals neue Flügelprofile, die Anpressdruck generieren sollen

(Motorsport-Total.com) - Ducati beschreitet bei der Weiterentwicklung der Desmosedici weiterhin Wege, die durchaus verwandt mit Formel-1-Methoden sind. Das aktuelle Modell GP10 verfügt über einen Rahmen aus Kohlefaser - und seit dem Sachsenring erstmals sogar über kleine Flügelprofile links und rechts des Vorderrades.

Titel-Bild zur News: Flügelprofile der Ducati Desmosedici GP10

Die Ducati-Flügelprofile sind eine Neuheit in der MotoGP-Weltmeisterschaft

Zwar spielt Anpressdruck bei Zweirädern eigentlich kaum eine Rolle, weil es aufgrund der Schräglagen fast unmöglich ist, daraus einen Vorteil zu ziehen, doch Ducati hatte in der Vergangenheit oft Probleme mit der unruhigen Vorderachse. Von den Flügelprofilen verspricht man sich, dass das Fahrverhalten angenehmer wird. Das war am Sachsenring aber noch nicht wirklich absehbar.#w1#

"Ich kann keinen Unterschied spüren", winkt Nicky Hayden ab. Casey Stoner bewertet das Thema ein wenig differenzierter: "Der Sachsenring ist eine der langsameren Strecken, was bedeutet, dass man den Unterschied hier nicht so spürt, wie es vielleicht auf einem anderen Kurs der Fall sein wird. Wir brauchen noch etwas Zeit, um zu verstehen, wie das System funktioniert. Dazu müssen wir Back-to-Back-Tests durchführen."

Teamchef Vittoriano Guareschi beschreibt die "Formel-1-Flügel" gegenüber 'GP Week' als "kleine Modifikation, um ein bisschen Anpressdruck zu finden". Auf ein solches Experiment hat sich in der höchsten Klasse der Motorrad-WM zuletzt Yamaha in den 1990er-Jahren eingelassen, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg.