Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Ducati mit breiter Brust: Jack Miller spricht von bester Saisonvorbereitung
Schnell bei Qualifying- und Rennsimulation - Ducati ist nach optimalen Testfahrten zuversichtlich - Jack Miller und Francesco Bagnaia sprechen über ihre Testarbeit
(Motorsport-Total.com) - Das Ducati-Werksteam und speziell Jack Miller präsentierten sich beim Vorbereitungstest in Katar stark. Mit 1:53.183 Minuten stellte der Australier die Bestzeit auf. Auch eine Rennsimulation am Donnerstag verlief vielversprechend. Teamkollege Francesco Bagnaia gelang bei der Qualifying-Simulation ebenfalls eine Topzeit. Auch seine Rennsimulation war positiv.

© Motorsport Images
Jack Miller hatte reibungslose Testfahrten und zählte zu den schnellsten Fahrern Zoom
Miller spricht von seiner "besten Saisonvorbereitung" seit er MotoGP fährt. Viele seiner Kollegen bezeichnen den Australier als Favoriten - zumindest für den Sieg bei den beiden Rennen in Katar. Diese Strecke passt der Desmosedici traditionell sehr gut.
"Ich würde uns neun geben", bewertet Teammanager Davide Tardozzi den Test. "Es ist eine hohe Note. Es geht nicht nur um den technischen Aspekt, sondern um die Einstellung und den Speed unserer Fahrer. Ich bin sehr zuversichtlich, dass unser Team in sehr guter Form ist."
Vor allem die Rennsimulation stärkt das Selbstvertrauen von Miller. "In den ersten zehn Runden bin ich unter dem Rundenrekord gefahren", freut sich "Jackass". "Aber weil es so viel Michelin-Grip auf dem Asphalt gab, glaube ich nicht, dass wir ein klares Bild gesehen haben."
Als größten Pluspunkt nennt der Australier das Vertrauen zum Vorderreifen: "Ich kann die Bremse lösen, in die Kurven rollen und vernünftigen Speed in die Kurve mitnehmen. Dieses Vertrauen hatte ich bisher in den schnellen Kurven nicht. Jetzt fühlt sich das Bike fantastisch an."
"Das ist für mich der große Bonus hier in Katar, dass ich das Maximum aus der Strecke herausholen kann. Ich kann die komplette Strecke nutzen, inklusive der Randsteine innen und außen. Und natürlich haben wir auch einen guten Topspeed."
Probleme mit Hinterreifen im Griff?
Offen ist, ob Ducati die Schwierigkeiten mit dem Hinterreifen in den Griff bekommen hat. Im Vorjahr bereitete die neue Konstruktion von Michelin Kopfzerbrechen. Vor einem Jahr gab es beim Katar-Test keine großen Probleme. Sie kamen erst auf anderen Strecken richtig zutage.

© Motorsport Images
Jack Miller sieht Ducati in allen Belangen gut aufgestellt Zoom
"Wir werden es bis dahin nicht genau wissen", meint Miller. "Es war hauptsächlich der Fall, wenn es wenig Grip gab. Wir müssen abwarten. Ich habe aber das Gefühl, dass ich mich in der zweiten Saisonhälfte besser auf den neuen Reifen eingestellt habe."
"Ich habe meinen Fahrstil angepasst. Es geht darum, wie man Druck auf den Reifen ausübt. In Valencia 1 habe ich den richtigen Weg gefunden und wusste, was ich anders machen muss. In Valencia 2 und Portimao fühlte ich mich fantastisch. Daran will ich anknüpfen."
Francesco Bagnaia steigert sich kontinuierlich
Von seinem Teamkollegen Bagnaia war zu Beginn der Tests nicht viel zu sehen. Der Italiener konzentrierte sich auf das Set-up. Eines sorgte für mehr Stabilität, das andere für mehr Agilität. Erst am Donnerstag drehte Bagnaia richtig auf.
Auch seine Rennsimulation war vielversprechend. Dazu wurde er bei seinem einzigen Qualifying-Versuch mit 1:53.444 Minuten gestoppt. Beim Set-up entschied sich Bagnaia schließlich für jene Variante, die mehr Stabilität bietet.

© Motorsport Images
"Pecco" Bagnaia drehte am Donnerstag auf und zeigte sein Potenzial Zoom
"Im Team fühle ich mich mit Jack gleichgestellt", hält Bagnaia fest. "Ich habe nicht das Gefühl, dass er bevorzugt wird. Nach seinen Ergebnissen in den letzten Rennen des Vorjahres hat er sicherlich mehr Druck. Aber Ducati gibt mit nicht das Gefühl, dass ich die Nummer 2 bin."
"Ich finde, wir haben bei diesem Test sehr gut gearbeitet. Von Beginn an habe ich mich auf dem Motorrad wohlgefühlt. Die Rennsimulation und die Zeitattacke waren sehr konkurrenzfähig. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Arbeit. Wir sind für das erste Rennen vorbereitet."
Für das Rennwochenende will Bagnaia noch einen Schritt im Qualifying machen, damit er auf jeden Fall in den ersten beiden Startreihen steht. "Ich denke, wir können in den Top 5 kämpfen. Unsere Pace und der Reifenverschleiß sind sehr gut."
Bagnaia setzt sich Top 5 als Ziel
Aber sind die Top 5 für einen Werksfahrer ein zu niedrig gesetztes Ziel - vor allem in Katar, wo die Ducati so gut funktioniert? "Wenn ich mir meine Rennen der vergangenen Saison ansehe, dann will ich lieber Top 5 sagen", meint Bagnaia. "Ich hatte am Saisonende viel Mühe."
Er ist zuversichtlich, dass es nun besser laufen wird: "Ja, weil mein Gefühl mit dem Motorrad sehr gut ist - besser als vergangenes Jahr. Es läuft alles einfacher. Im Vergleich zum Vorjahr habe ich meine Pace in Katar um eine Sekunde verbessert."

© Motorsport Images
Nach vielen schwierigen Rennen 2020 will Bagnaia nicht vom Sieg sprechen Zoom
"Ich habe auch mehr Vertrauen zum Motorrad. Klar, das Bike ist ähnlich wie im Vorjahr, aber ich habe meinen Fahrstil und mein Gefühl verbessert. Deshalb bin ich momentan sehr glücklich, weil ich mich mit diesem Motorrad noch nie so gut gefühlt habe."
Im Vorjahr hatte Bagnaia das Problem, dass er in der ersten Runde nicht aggressiv genug den Vorderreifen auf Temperatur brachte. Das zog sich dann über die weiteren Runden und sorgte für Stürze oder andere Schwierigkeiten. Miller machte das besser und diente als Referenz.
Deshalb hat Bagnaia daran gearbeitet, schon in der Aufwärmrunde mehr zu attackieren. "Meine Aufwärmrunde war bei diesem Test immer sehr, sehr schnell. Während der Rennsimulation war die erste Runde meine schnellste."
"Das ist sehr wichtig, weil es zeigt, dass ich mich in diesem Bereich verbessert habe", zeigt sich der Italiener zufrieden. "In diesem Bereich hatte ich im Vorjahr große Schwierigkeiten. Darauf habe ich mich stark konzentriert. Ich bin froh, diesen Schritt gemacht zu haben."
Im Vergleich zu Miller sieht Bagnaia den Kurvenspeed als größten Unterschied: "Ich war immer schneller als er. Jetzt sind wir ähnlich, er hat sich deutlich gesteigert. Wenn wir uns die Daten ansehen, dann fahren wir momentan sehr, sehr ähnlich."


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar