Ducati: Mehr als acht Motorräder wird es nicht geben

Mit acht Motorrädern stellt Ducati in der MotoGP-Saison 2016 die meisten Bikes - Weitere Kunden sind nicht geplant, die italienische "Armada" bietet einige Vorteile

(Motorsport-Total.com) - Nach einigen schwierigen Jahren ist Ducati bei Kundenteams wieder sehr begehrt. Neben dem Werksteam wird der italienische Hersteller in den kommenden beiden Jahren auch die Rennställe Pramac (Danilo Petrucci, Scott Redding), Avintia (Hector Barbera, Loris Baz) und Aspar (Eugene Laverty, Yonny Hernandez) ausrüsten. Somit stehen ab 2016 acht Desmosedici in der Startaufstellung, auch wenn es unterschiedliche Spezifikationen gibt. Kein anderer Hersteller kommt auf diese Anzahl.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Pramac-Fahrer Danilo Petrucci war eine der Entdeckungen der Saison 2015 Zoom

"Es ist nicht die maximale Zahl, aber wir können nicht mehr als acht Fahrer betreuen", wird Ducati Sportdirektor Paolo Ciabatti von 'Bikesportnews' zitiert. "Acht Bikes sind bei der Betreuung mit Material und technischer Unterstützung komplex. Selbst wenn es eine Möglichkeit gäbe, würde es für Ducati keinen Sinn machen, zehn Fahrer auszurüsten. Das ist zu viel. Acht Bikes sind von unserer Seite das Maximum."

Auch wenn die Motorräder in den Kundenteams etwas ältere Spezifikationen sind, kann Ducati gleich mit acht Rennfahrern (plus den Testfahrern Michele Pirro und Casey Stoner) Erfahrungen sammeln. Das kann vor allem mit Blick auf die neue Einheitselektronik und die Michelin-Reifen ein entscheidender Vorteil sein. In jüngerer Vergangenheit gab es die ungeschriebene Regel, dass ein Hersteller maximal sechs Fahrer ausrüstet. Im Reglement verankert war das jedoch nie. Langfristig wünscht sich Promoter Dorna, dass künftig alle Hersteller vier Motorräder einsetzen - auch Aprilia, Suzuki und KTM.

Bis die drei genannten Hersteller die Kapazitäten dafür haben - KTM steigt erst 2017 in die MotoGP ein - kann eben Ducati mehr Motorräder einsetzen. Die Weiterentwicklung der GP15 für Andrea Iannone und Andrea Dovizioso wird im nächsten Jahr nur noch "Desmosedici GP" heißen, die Jahreszahl entfällt: "Damit benennen wir sie wie Honda und Yamaha", erklärt Ciabatti den Schritt zum "Einheitsnamen" des MotoGP-Prototypen.

Die engste Zusammenarbeit gibt es mit dem Pramac-Team, das die GP15 von der ersten Saisonhälfte 2015 einsetzen wird. Unterstützt wird die Mannschaft in der Box von Ducati-Ingenieuren. Redding und Petrucci besitzen auch Verträge direkt mit Ducati und sind in gewissem Maße ebenfalls Werksfahrer. Avintia und Aspar sind Kundenteams, erhalten aber auch technische Unterstützung von Ducati. Beide Mannschaften werden im nächsten Jahr die GP14.2 fahren, wie es Pramac in diesem Jahr getan hat.

Avintia und Aspar besitzen auch für 2017 einen Vertrag, wodurch die Ducati-Armada in den nächsten beiden Jahren unverändert bleiben wird. Das gibt Ducati die nötige Stabilität, um alle Ressourcen nutzen zu können und den letzten Schritt an die Spitze zu machen. Aspar-Teamchef Jorge Martinez war schon in den Jahren 2010 und 2011 Kunde des italienischen Herstellers. Damals wagte der Ex-Weltmeister mit Hector Barbera und einer Ducati den Sprung in die Top 10.

Nun ist Martinez nach zwei Jahren als CRT-Team mit Aprilia und zwei enttäuschenden Jahren mit der Open-Honda zu Ducati zurückgekehrt. "Ich denke, sie hatten mit diesem Production-Racer von Honda größere Erwartungen, als die Performance dann effektiv war", schätzt Ciabatti. "Im nächsten Jahr wird die GP14.2 ein gutes Bike sein, aber wir hoffen, dass wir Avintia und Aspar für 2017 neuere Motorräder zur Verfügung stellen können. Dann sollten sie extrem konkurrenzfähiges Material haben."