• 11.04.2015 01:00

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Ducati: GP15 überzeugt im Nassen und im Trockenen

Die neue Desmosedici sichert sich im ersten nassen Training der Saison die Bestzeit, aber auch im Trockenen landen beide Werks-Ducatis in Austin in den Top 5

(Motorsport-Total.com) - Positiver Auftakt in Austin: Ducati mischt auch beim zweiten Rennwochenende der Saison an der Spitze mit. Werkspilot Andrea Doviziso sicherte sich mit seiner GP15 im verregneten ersten Training die Bestzeit. Damit stellte der Italiener die Qualitäten der neuen Desmosedici auch auf nasser Strecke unter Beweis. Teamkollege Andrea Iannone kämpfte am Vormittag mit technischen Problemen. Die GP15 des WM-Dritten wurde durch einen defekten Getriebesensor eingebremst.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Bestzeit im Nassen: Werkspilot Andrea Dovizioso macht den Ducatisti Mut Zoom

Am Nachmittag landeten beide Werks-Ducatis auf trockener Strecke in den Top 5. Iannone verlor als Drittschnellster nur 0,355 Sekunden auf Spitzenreiter Marc Marquez. Dovizioso lag als Fünfter 0,811 Sekunden zurück. Die Performance der neuen GP15 macht Mut. Da es am Samstag und am Sonntag regnen soll, ist ein gutes Regen-Setup sehr wichtig.

Nach der Bestzeit im verregneten ersten Training zog Dovizioso ein positives Fazit: "Es war schwierig, einen Rhythmus zu finden, weil der Kurs so lang und breit ist. Dadurch war es schwierig, das Limit für die Haftung zu finden. Ich benötigte die komplette Session, um das Limit herauszufinden. Die Haftung ist gut. Die Reifen funktionieren sehr gut. Ich habe den Reifen stark gefordert, aber nicht zerstört. Das Motorrad verhält sich gut, auch wenn ich noch kein perfektes Gefühl entwickeln konnte."

Trotz der Bestzeit erkennt "Dovi" noch Raum für Verbesserungen: "Es läuft noch nicht richtig flüssig. Wir müssen das Einlenkverhalten optimieren. Und auch beim Bremsen können wir uns noch steigern. Es ähnelt dem Bremsverhalten im Trockenen und ist nicht optimal. Mir fehlte das 100-prozentige Vertrauen, aber meine Rundenzeit war gut", so der Italiener.


Fotos: MotoGP in Austin


Die 2014er-Ducati lief im Nassen sehr gut. Ist die GP15 ebenbürtig? "Die GP14 hatte auch im Nassen Nachteile beim Einlenkverhalten. Das ist bei der GP15 anders. Dafür fehlt der GP15 etwas Haftung am Hinterrad. Das war die Stärke der GP14. Ich denke, wir können die GP15 noch optimieren und dann deutlich schneller fahren als mit der GP14", bemerkt Dovizioso.

Andrea Iannone

Fehlersuche: Andrea Iannones GP15 funktionierte am Vormittag nicht perfekt Zoom

Teamkollege Iannone war im Nassen nicht so flott unterwegs und wurde nur auf Position 19 gelistet. "Ich hatte im ersten Freien Training Probleme mit den Sensoren am Motorrad. Ich konnte nicht so richtig nachvollziehen, was das Motorrad macht. Deswegen mussten wir nach dem Training die Daten auswerten. Ich denke, mein Setup war okay", grübelt Iannone. "Wenn ein Sensor nicht funktioniert, dann ändert sich alles. Es ist ein mechanisches Teil. Ab und zu geht etwas kaputt. Das kann ich nachvollziehen."

"Ich bin sehr froh, dass die Dovi mit der Ducati Schnellster war. Es ist gut, weil es unser erstes Training mit der GP15 im Nassen war. Das Motorrad verhält sich sehr gut und hat Potenzial", ist Iannone überzeugt. "Im Trockenen war ich deutlich stärker. Das ist wichtig. Samstag werde ich noch einmal probieren, ob das Motorrad auch im Nassen richtig funktioniert."