• 12.05.2008 17:35

  • von Roman Wittemeier

Ducati fährt mit Vorbehalten nach Le Mans

Die Ducati-Mannschaft hofft beim kommenden Frankreich-Grand-Prix auf den Aufschwung - Teamchef Livio Suppo nur vorsichtig optimistisch

(Motorsport-Total.com) - China soll schnell abgehakt, die neue Chance in Le Mans beim Schopf gepackt werden. Im Ducati-Lager hofft man auf bessere Zeiten, nachdem man sich in Shanghai kaum mit den schnellen Konkurrenten von Yamaha und Honda messen konnte. Beim kommenden Frankreich-Grand-Prix will Weltmeister Casey Stoner auf das Podium und Marco Melandri seine neu gewonnenen Erkenntnisse über sein Bike umsetzen.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner würde die Zielflagge in le Mans gern mal wieder als Erster sehen

"Ich hatte nie herausragende Ergebnisse in Le Mans, aber zumindest gute", beschrieb Stoner mit Blick auf das kommende Rennwochenende. "Ich erinnere mich, dass ich im vergangenen Jahr in den Trainings sehr schnell war und zuversichtlich auf das Rennen schaute. Dann fing es zwar am Sonntag zu regnen an, aber ich konnte trotzdem auf das Podium fahren."#w1#

"Die Strecke selbst ist nicht besonders aufregend. Es ist mehr eine Kartstrecke, wo dein Bike stark auf der Bremse sein muss, gleichzeitig agil und auch noch gut am Kurvenausgang. Egal, ob man die Strecke nun mag oder nicht - das Ziel ist immer das gleiche. Wir müssen das ganze Wochenende hart arbeiten, das Motorrad gut für das Rennen vorbereiten. Das ist etwas, was wir meistens erreichen können und wir werden das in Le Mans auch wieder schaffen."

Kommt Melandri weiter in Schwung?

Von den Grunddaten her sind die Voraussetzungen für Stoners Teamkollegen Melandri eher suboptimal. Die PS starke Desmosedici GP8 ist eher auf Highspeed-Kursen zuhause und der Italiener hat immer wieder Sorgen mit der Traktionskontrolle. Die Elektronik dürfte allerdings in Le Mans extrem gefragt sein. "Le Mans ist eine Strecke, wo man heftig bremsen muss. Man sollte den Kurs nicht unterschätzen, er ist sehr technisch", befand Melandri.

Der 25-Jährige bezieht seinen Optimismus aus dem Blick in die persönlichen Frankreich-Bilanzen. 2006 konnte er siegen, im vergangenen Jahr eine Podiumsplatzierung feiern. "Ich habe die Strecke immer schon gemocht. Hoffentlich kann ich wieder ein gutes Resultat einfahren. Wir haben bewiesen, dass wir uns jetzt durch die schwierige Phase hindurchgearbeitet haben. Wir machen Fortschritte und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder auf die Strecke zu gehen. Ich hoffe, wir können diese Fortschritte jetzt auf einer ganz anderen Streckencharakteristik bestätigen."

Die Ducati-Mannschaft nur auf Rang drei, Stoner gar nur Vierter und Melandri auf Platz elf - man muss etwas tun bei den Italienern. "Vom Papier her kommt der Kurs unserem Bike sicherlich nicht gerade entgegen", gab Ducati-Teamchef Livio Suppo zu bedenken. "Aber Casey war im vergangenen Jahr in allen trockenen Sessions gut dabei und hat unter widrigen Wetterbedingungen einen Podiumsplatz geholt. Wir gehen zuversichtlich nach Le Mans und hoffen, mit beiden Fahrern gut abschneiden zu können. In China hat sich gezeigt, dass sich die gute Arbeit des Teams langsam auszuzahlen beginnt."