Dovizioso: "Silverstone sollte uns liegen"

Die Repsol-Honda-Piloten Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso blasen nach dem Mugello-Triumph bei der Silverstone-Premiere zur Jagd nach WM-Leader Lorenzo

(Motorsport-Total.com) - Dass Dani Pedrosa perfekte Starts hinlegen kann, hat er schon oft bewiesen. Doch Siege sind beim Repsol-Honda-Piloten Mangelware. Gerade deswegen gibt dem Spanier der Grand Prix von Mugello Auftrieb: In Valentino Rossis Heimat dominierte er mit der Pole-Position, der Schnellsten Runde und dem Sieg eindrucksvoll, auch mit der Honda RC212V kommt er immer besser zurecht.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Lunte gerochen: Pedrosa und Dovizioso wollen Lorenzo weiter zusetzen

Auch bei der MotoGP-Premiere der neuen Strecke in Silverstone will der WM-Zweite nun weiter am Vorsprung seines Erzrivalen Jorge Lorenzo knabbern - der Yamaha-Star liegt 25 Punkte vor Pedrosa. Dementsprechend groß ist dessen Optimismus: "Nach dem Sieg in Mugello kommen wir in guter Form nach Silverstone. Wir hatten ein sehr gutes Wochenende in Italien und müssen dieses Momentum beibehalten und das Maximum daraus machen."#w1#

Pedrosa: Silverstone als große Unbekannte

Die Betreiber des Kurses in Silverstone haben keine Kosten und Mühen gescheut und die britische Traditionsrennstrecke MotoGP-bereit gemacht. Dafür wurde ein Großteil der Kurven überarbeitet und sogar ein neuer Streckenabschnitt gebaut. Was Pedrosa nun im "Home of British Motor Racing", weiß er nicht: "Ich habe mir ein paar Videos aus der Vergangenheit angesehen, um die Strecke einmal durchzuchecken, doch sie haben einiges verändert und ich denke, dass das Layout auch ein bisschen anders ist als das in der Formel 1. Wir müssen es also selbst herausfinden."#w1#

Dennoch hat sich der Spanier einen ersten Eindruck verschafft: "Von dem, was ich gesehen habe, ist es eine schnelle Strecke mit vielen Rechtskurven, die mit Vollgas genommen werden." Am ehesten sei der Kurs mit Assen vergleichbar: "Aber bevor sie die Strecke verkürzt haben. Silverstone sieht sehr altmodisch aus."

"Nach dem Sieg in Mugello müssen wir unser Momentum beibehalten." Dani Pedrosa

Sorgen macht sich Pedrosa trotz fehlender Streckenkenntnis keine: "Das ist doch für alle gleich, ich hoffe also, dass wir uns so schnell wie möglich daran gewöhnen werden, damit wir uns auf das Rennen vorbereiten können." Ein gutes Resultat ist nun besonders wichtig, zumal die Piloten nur wenig Zeit haben, sich nach dem Rennen neu zu motivieren, weiß Pedrosa: "Mit Großbritannien, Holland und Katalonien kommen nun drei Rennen, die direkt aufeinander folgen - da ist es wichtig, keine Fehler zu machen und konstante Ergebnisse einzufahren."

Dovizioso will tolle England-Bilanz weiterführen

Ähnliche Ziele hat auch Teamkollege Andrea Dovizioso. Und auch der Italiener kommt mit einem guten Gefühl nach England, zumal er dort 2009 seinen ersten MotoGP-Triumph feierte - damals allerdings noch in Donington. Bei den bisherigen vier Saisonrennen stand er bereits drei Mal am Podest, in Silverstone will Dovizioso endlich ganz oben stehen: "Wir kommen in guter Form nach Silverstone, vor allem der Podestplatz bei meinem Heimrennen in Mugello war für mich sehr wichtig. Jetzt müssen wir einen weiteren Schritt vorwärts machen, denn am Sonntag will ich um den Sieg kämpfen."

Dass ihm der englische Boden liegt, beweist die Statistik - Dovizioso weiß: "In Donington gewannen nur Valentino Rossi und ich in allen Grand-Prix-Klassen - bei den 125ern, den 250ern und in der MotoGP. Ich mochte die Strecke dort wirklich sehr." Dennoch freut sich der Repsol-Honda-Star auch auf die Premiere in Silverstone: "Die Strecke ist für alle neu, wir haben keine Referenzdaten des Kurses - das wird eine zusätzliche Herausforderung."

"Am Sonntag will ich um den Sieg kämpfen." Andrea Dovizioso

Was die Erwartungen angeht, bleibt der WM-Vierte daher vorsichtig: "Die Strecke sieht sehr schnell aus, das könnte unserer RC212V liegen, doch wir müssen abwarten und uns vor Ort ein Bild machen, um wirklich eine Ahnung zu haben, wie es uns ergehen wird." Dass er mit der absoluten Spitze mithalten kann, hat der 24-Jährige längst bewiesen: Sein durchschnittlicher Rückstand bei den bisherigen Saisonrennen auf die Spitze betrug bei der Zieldurchfahrt weniger als zehn Sekunden.