• 23.07.2009 21:48

  • von Maximilian Kroiss

Donington: Hoffen auf gutes Wetter für Abschiedsrennen

Valentino Rossi, Casey Stoner, Marco Melandri, Toni Elias und James Toseland waren die Podiumsgäste bei der Preevent-Pressekonferenz am Donnerstag

(Motorsport-Total.com) - Abgesehen von den Hoffnungen auf gutes Wetter für einen würdevollen Abschied der MotoGP-Stars aus Donington, bringt der achtfache Champion Valentino Rossi die allgemeine Stimmung zum Ausdruck: "Meiner Meinung nach ist eine große Schande, hier zum letzten Mal zu fahren", so der Italiener.

Titel-Bild zur News:

Der Donington beherbergt die Grand-Prix-Szene vorerst zum letzten Mal

"Diese Rennstrecke eignet sich bestens für Motorradrennen. Es bereitet jedes Mal viel Freude hier zu fahren, wenngleich auch das Wetter nicht immer sonderlich gut ist. Aber so ist das Klima hier in England und daher muss man sich auf Regen, Wind und Kälte einstellen", fährt er fort.

"Die Strecke ist einfach großartig. Der letzte Abschnitt ist zwar etwas winkelig, aber dafür zählt der erste Teil zu den Besten auf der Welt. Auch aus meiner persönlichen Sicht ist es schade um Donington, da ich viele schöne Erinnerungen habe. Wie zum Beispiel meinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Königsklasse mit der 500er im Jahr 2000. Aber ich hatte auch einige unvergessliche Kämpfe hier. So wie mit Loris, oder auch mit Marco vor drei Jahren in der letzten Runde", so der Italiener.#w1#

"Andererseits muss ich auch ehrlich zugeben, dass es vergangenes Jahr für mich ziemlich frustrierend war, als ich gegen Casey absolut chancenlos war. Für dieses Mal haben wir uns vorgenommen, unsere Sache besser zu machen", meint "The Doctor" abschließend, bevor er noch über seine besondere Beziehung zu den englischen Fans redet: "Wahrscheinlich bin ich deshalb hier so beliebt, weil ich doch sieben Jahre lang meinen Wohnsitz in London hatte. Und in dieser Zeit gab es auch keinen Local-Hero in der MotoGP!"

Wegen der mysteriösen Erkrankung, die ihn in den Hitzerennen in Barcelona und Assen ziemlich zu schaffen machte, hofft Casey Stoner auf ähnliche Verhältnisse wie zuletzt am Sachsenring. "Abgesehen von meinen zehn Sekunden Rückstand auf den Sieger konnte ich das Rennen am Sachsenring bei weiten mehr genießen als die Rennen zuvor", so der 2007er MotoGP-Champion. "Die Bedingungen vergangenes Wochenende waren viel freundlicher zu mir. Aber wir müssen erst mal abwarten, zu welcher Leistung wir hier fähig sind. Natürlich hoffen wir darauf uns wieder in etwa im Bereich wie letztes Rennen bewegen zu können."

Casey Stoner

Casey Stoner wünscht sich Regen, damit die Kräfte im Rennen reichen Zoom

"Diese Krankheit hat mich genau zum falschen Zeitpunkt erwischt", meint Stoner darauf angesprochen. "Just als wir mit dem Bike gute Fortschritte gemacht haben und die Ducati auch in den Rennen bestens funktionierte, konnte wir dies nicht in bessere Ergebnisse ummünzen. Wir können nur auf eine Besserung hoffen und mit der Situation bestens umzugehen. Jedenfalls ist es frustrierend zu wissen, dass mich die Erkrankung nur auf der Rennstrecke behindert, abseits merke ich fast nichts davon."

Zuversichtlich blickt der Überraschungsmann dieser Saison, Hayate-Pilot Marco Melandri, dem Grand Prix entgegen, der hier schon in der 250ccm-Klasse siegreich war. "Ich mag diese Strecke sehr", sagte der 26-jährige Italiener. "Es macht viel Spaß hier zu fahren. Vor allem der erste Teil der Strecke gefällt mir sehr gut. Die letzten drei Kurven sind etwas eng, vergleichbar wie eine Kart-Bahn."

"Aber ich denke, meine Kawasaki sollte hier gut funktionieren. In jedem Fall sollten wir mit dem Motor keine Nachteile haben, da die Leistungsentfaltung mittlerweile sehr gut ist. Fahrwerksseitig haben wir noch Aufholbedarf. Meiner Meinung nach sollten wir hier gut aufgestellt sein und ich kann es kaum erwarten, morgen wieder auf mein Bike steigen zu können."

Nach zwei sechsten Plätzen zuletzt in Laguna Seca und am Sachsenring macht sich Toni Elias berechtigte Hoffnungen, in Donington Park erneut eine starke Leistung abzuliefern. Noch dazu, wo er Gefallen an der 4.023 Meter langen Rennstrecke in Mittelengland findet: "Im generellen mag ich Donington sehr. Auch wenn das Wetter zumeist nicht mitspielt", so der Spanier.

"Neben dem wechselhaften Bedingungen ist es auch immer recht kühl hier. Dennoch bin ich für dieses Wochenende zuversichtlich, erneut eine gute Leistung geben zu können, und auch dass mein Motorrad wieder gut funktionieren wird", sagt der Gresini-Honda-Pilot, der das Rennen am Sachsenring als Aufschwung sieht.

"Das Sachsenring-Rennen war eines der schwierigeren für mich. Ich musste aus der letzten Startreihe ins Rennen gehen und habe mich trotzdem wacker geschlagen. Das Ergebnis hat uns allen gut getan und natürlich hoffen wir jetzt, in der Tonart weiter machen zu können."

James Toseland

Lokalmatador James Toseland kämpft um einen MotoGP-Job 2010 Zoom

Als einzigem Lokalmatador in der Starterliste für den Grand Prix von Großbritannien am Sonntagnachmittag um 15:30 Uhr Ortszeit war das Schlusswort James Toseland vorbehalten: "Über das Rennen letztes Jahr zu reden ist keine Silbe wert", meint der begnadete Pianist, als er bereits in der ersten Kurve alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis begraben musste.

"Sollte ich dieses Mal heil durch Redgate Corner kommen, wäre es in jeden Fall eine Steigerung. Scherz beiseite, ich kann mir gut vorstellen, dass diese Saison für meine Fans ziemlich frustrierend verläuft. Denn es ist nicht einfach, die Dinge zu verstehen, wenn man die Dinge nur von außerhalb der Box sieht. Aber sie stehen immer noch geschlossen hinter mir, daher freue ich mich, alle Fans zum letzten Mal hier in Donington zu sehen. Und eines kann ich schon jetzt versprechen, das Potenzial für ein gutes Ergebnis ist vorhanden", zeigt sich Toseland kämpferisch.

Zum Abschluss wurde Valentino Rossi aus den Reihen der anwesenden Medienvertreter über das überraschende Comeback von Ralf Waldmann gefragt, worauf der 30-jährige Italiener antwortete: "In erster Linie freue ich mich für Ralf. Sollte er hier mit seinem Alter von 43 Jahren ein gutes Ergebnis erzielen, dann sollte ich auch noch mehr als zehn Jahre Rennsport vor mir haben. Ich werde jedenfalls seine Leistung an diesem Wochenende genau beobachten."