Die Motorbremse: Ein wichtiger Faktor in der MotoGP

Die Motorbremse ist in der MotoGP ein wichtiger Faktor geworden - Im Rennen müssen die Fahrer auf andere Mappings schalten, wenn der Hinterreifen abbaut

(Motorsport-Total.com) - Seit die Viertakter in der Motorrad-WM Einzug gehalten haben, ist die Motorbremse ein wichtiger Faktor geworden. Vor allem in der hochgezüchteten MotoGP ist die Motorbremse ein unverzichtbarer Baustein geworden. Der Einsatz ist komplex und wird auch über die Elektronik geregelt. Im Laufe eines Grand Prix muss der Fahrer auch auf andere Mappings umschalten, wenn der Hinterreifen abbaut. Manchmal ist eine nicht korrekt eingestellte Motorbremse auch für Stürze verantwortlich. Sie ist eines der komplexen Themen in der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Die Motorbremse ist ein komplexes Thema in der MotoGP geworden Zoom

"Nach einer langen Geraden bei Geschwindigkeiten von über 350 km/h benötigt man die Bremse, um das Motorrad zu verzögern. Man braucht aber auch die Motorbremse", hält Antonio Jiminez, der Crew-Chief von Alvaro Bautista im Gresini-Team, bei 'MotoGP.com' fest. Mit den neuen Seamless-Getrieben geht auch das Zurückschalten extrem schnell. Die Motorbremse wird dadurch in erster Linie über die Elektronik kontrolliert.

"Es kann eine Hilfe sein, aber auch negativ, denn wenn das Hinterrad zu springen anfängt, kann man nicht richtig in die Kurve einbiegen", spricht Jiminez die Problematik an. "Wir können das nach den Wünschen der Fahrer einstellen. Gemacht wird das über die Motorelektronik. Man muss die Einstellungen für drei Phasen anpassen. Wenn man gerade bremst, wenn man beginnt, sich in die Kurven zu legen, und wenn man in maximaler Schräglage ist. Die Motorbremse arbeitet immer, bis man von der Bremse geht und das Gas aufdreht."


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


"Ist die Motorbremse zu gering eingestellt, dann fühlt es sich für den Fahrer an, als würde er von hinten angeschoben werden. Dabei kann man leicht die Kontrolle über das Vorderrad verlieren." Das kann einer der Gründe sein, weshalb einem Fahrer plötzlich das Vorderrad einklappt und er wegrutscht. Damit die Fahrer in der Bremsphase und am Kurveineingang pushen können, muss die Motorbremse perfekt eingestellt sein, um auch das nötige Vertrauen zu vermitteln.

"Wenn wir über die Elektronik sprechen, geschieht die Einstellung immer in Einklang mit den Dämpfern und dem Chassis-Setup", betont Jiminez das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. "Das ist manchmal das Problem. Wenn man dann die Motorbremse reduziert, muss man die Drosselklappe weiter öffnen und der Benzinverbrauch steigt. Das ist vor allem bei Strecken wie Austin wichtig, wo es viele harte Bremszonen im ersten Gang gibt."

"Am schwierigsten sind lange Bremsphasen vom sechsten oder fünften Gang in den ersten Gang." Die Motorbremse spielt auch im Laufe des Rennens eine wichtige Rolle. "Wenn der Reifen abbaut, muss die Motorbremse reduziert werden", so Jiminez. "Ist sie zu stark eingestellt, rutscht man am Kurveneingang zu stark." Deshalb sind für die Fahrer mehrere Mappings voreingestellt, auf die er im Laufe des Rennens wechseln kann.

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