Die Gründe für die weichen Reifen in Le Mans

Trotz hoher Temperaturen setzten die Fahrer in Le Mans auf weiche Reifenmischungen - Bridgestone liefert die Antworten dazu

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Le Mans ging mit einer furiosen Aufholjagd und einem weiteren Sieg von Weltmeister Marc Marquez (Honda) in die Geschichtsbücher ein. Obwohl Bridgestone für Frankreich die weichsten Mischungen (zur Reifenliste) bereitgestellt hatte, standen die Reifen bei frühsommerlichen Bedingungen nicht im Fokus. Bei perfekten Verhältnissen wurden auch neue Bestmarken aufgestellt. Es gibt nun einen neuen Streckenrekord und die Durchschnittsgeschwindigkeit im Rennen war höher als bisher auf dem Bugatti Circuit.

Titel-Bild zur News: Start

Die Fahrer setzten in Le Mans geschlossen auf die weichen Mischungen Zoom

"Da das Wetter das ganze Wochenende über gleich war, hatte das eine positive Auswirkung auf die Performance der Reifen", erklärt Bridgestone-Manager Shinji Aoki. "Die Teams und Fahrer hatten deswegen für die Abstimmung genug Zeit, um die maximale Performance der Reifen zu nutzen. Das war in jüngster Vergangenheit aufgrund wechselhaften Wetters nicht immer der Fall. Le Mans verlangt eine gute Abstimmung, denn es kann rasch vorkommen, dass der Hinterreifen in den Beschleunigungszonen zu stark durchdreht."

"Das ist wiederum für die Rundenzeit und die Haltbarkeit des Reifens schlecht. Unsere 2014er Slicks wurden aus Sicherheitsgründen optimiert. Wenn ich mir aber die Resultate der bisherigen Saison ansehe, dann sehen wir bessere Performance", spricht der Japaner die gefallenen Rundenrekorde auf mehreren Kursen an. "Frankreich war keine Ausnahme. Marquez fuhr einen neuen Rundenrekord und die schnellste Rennrunde. Zudem war die Durchschnittsgeschwindigkeit höher als jemals in Le Mans."

Die Fahrer setzten für die Renndistanz auf die weicheren Mischungen. Wieso wurden nicht die härteren Optionen gewählt? "Le Mans ist für die Reifen keine besondere Belastung. Obwohl die Temperaturen hoch waren, versuchten die meisten Fahrer den weichen Hinterreifen für das Rennen konstant zu machen", erläutert Aoki. "Wenn man sich die Pace ansieht, dann haben das die meisten Fahrer auch geschafft. Deshalb war die Wahl der weichen Hinterreifen logisch."


MotoGP in Le Mans

"Jene Fahrer, die im Training den härteren Reifen ausprobiert haben, erkannten, dass die weiche Mischung zu Beginn besseren Grip bietet. Sie konnten den Verschleiß über die Renndistanz auch kontrollieren. Beim Vorderreifen konnten die Fahrer aus drei verschiedenen Mischungen wählen. Fast alle Fahrer fühlten, dass die Mischung soft die richtige Balance zwischen Kurven- und Bremsstabilität bot."

"Trotzdem blieb die Performance auch bei hohen Temperaturen konstant. Wenn wir aber wieder auf Kursen fahren, die die Reifen stärker belasten - wie der Circuit de Barcelona-Catalunya -, dann wird es auch wieder unterschiedliche Reifenstrategien geben", schätzt Aoki. Der nächste Grand Prix findet in Mugello statt. Dieser Kurs stellt die Reifen aufgrund der hohen Geschwindigkeiten vor größere Herausforderungen als Le Mans.