• 01.07.2007 11:23

Deutsche Zweiradasse wieder im Kommen

Positive Assen-Bilanz aus deutscher Sicht: Rechtzeitig vor ihrem Heimspiel am Sachsenring kommen Alex Hofmann und Co. gut in Form

(Motorsport-Total.com/sid) - Alex Hofmann als feste Größe in der Königsklasse, Stefan Bradl vor der Rückkehr in die WM und Sandro Cortese langfristig auf dem Weg in die MotoGP: Die deutschen Motorradfahrer haben ihre jahrelange Talsohle offensichtlich überwunden und mit dem besten Gesamtergebnis nach 58 Rennen die Vorfreude auf das Heimspiel am Sachsenring weiter geschürt.

Titel-Bild zur News: Alex Hofmann

Alex Hofmann war mit Platz acht nicht einmal mehr zufrieden...

"Ich denke, das war ein gutes Zeichen, dass der Motorradsport in Deutschland wieder im Kommen ist", sagte Sandro Cortese (Berkheim) nach dem Großen Preis der Niederlande in Assen. Er und der ebenfalls erst 17 Jahre alte Stefan Bradl (Zahling/beide Aprilia) sorgten als Achter und Zehnter dafür, dass erstmals seit elf Jahren wieder zwei Deutsche in der Achtelliterklasse gemeinsam in die Top 10 fuhren. Alex Hofmann (Bochum/Ducati) ergänzte mit seinem achten Platz und somit zweitbesten Saisonergebnis in der MotoGP die gute Bilanz vor rund 10.000 deutschen Zuschauern.#w1#

Bestes Resultat seit dem Saisonfinale

Damit fuhren die deutschen Piloten trotz Rang 16 für 250er-Pilot Dirk Heidolf (Hohenstein-Ernstthal/Aprilia) 22 Punkte ein. Mehr waren es zuletzt beim Saisonfinale in Valencia (24), als Steve Jenkner als Zweiter in der Achtelliterklasse aber alleine schon 20 Zähler holte.

Vor allem die beiden Youngster Cortese und Bradl machen Mut auf eine bessere Zukunft. "Dieses Ergebnis wird noch wertvoller, weil kein Spitzenfahrer ausgeschieden ist", betonte Corteses Teamchef Daniel Epp. "Die ersten Sieben der Gesamtwertung waren auch die ersten Sieben im Rennen. Und Sandro war der Beste aller Jungen." Nicht zuletzt deshalb traut Epp seinem Schützling langfristig den Sprung in die MotoGP zu: "Bei seinem Talent wird er über kurz oder lang dort landen."

Bradl will nach seinem überraschenden Rücktritt vor dieser Saison erst mal wieder als Fixstarter zurück in die WM: "Ich habe die ersten Rennen vorm Fernseher verfolgt, und das tat unheimlich weh", sagte der Sohn des früheren Vizeweltmeisters Helmut Bradl. Mit seinem zweiten Top-10-Ergebnis beim zweiten Wildcardeinsatz unterstrich er wie schon bei Rang neun in Barcelona eindrucksvoll seine Ambitionen auf eine Rückkehr. "Das war wieder mal ein Lebenszeichen von ihm. Und er wird noch einige nachlegen", meinte Helmut Bradl, und der Junior ergänzte: "Ich habe gezeigt, dass ich mithalten kann. Ich will wieder Fixstarter werden, keine Frage. Und ich denke, dass es ganz gut aussieht."

Hofmann mit Platz acht unzufrieden

Hofmann, in Le Mans in dieser Saison schon einmal Fünfter, hat sich inzwischen gar derart etabliert, dass er mit Rang acht nicht zufrieden war: "Das Ergebnis klingt gut, aber es war definitiv mehr drin", sagte der 27-Jährige. "Beim Start hat die Kupplung gehakt, außerdem hatte ich starke Schmerzen im Arm. Aber vielleicht habe ich mir das ideale Rennen für den Sachsenring aufgehoben."

Der einzige deutsche Grand Prix findet als nächstes Rennen am 15. Juli statt. In seiner Heimatstadt hofft Heidolf dann auf Wiedergutmachung: "Diesmal habe ich das Wochenende leider schon im Qualifying verbockt", sagte der 30-Jährige, nachdem seine Aufholjagd in der zweiten Rennhälfte nicht mit einem Punkt belohnt wurde.

Als einziger WM-Spitzenreiter siegte in Assen der spanische Titelverteidiger Jorge Lorenzo (Aprilia) bei den 250ern. In der MotoGP gewann der siebenmalige Weltmeister Valentino Rossi von Startplatz elf aus und verkürzte den Rückstand auf den zweitplatzierten WM-Spitzenreiter Casey Stoner (Australien/Ducati) auf 21 Punkte. In der Achtelliterklasse siegte Mattia Pasini (Italien) vor dem Gesamtführenden Hector Faubel (Spanien/beide Aprilia).